Am Rande des Testspiels gegen den EM-Teilnehmer Niederlande bekommt der 22-Jährige von den Bayern-Bossen ebenso wie fünf andere Profis zum Abschied einen prächtigen Blumenstrauß in die Hand gedrückt.
Das Aus für den Brasilianer kommt nicht überraschend, um seine Zukunft sieht es nun alles andere als rosig aus. Der auslaufende Vertrag des Abwehrmannes wird wie erwartet nicht verlängert - ein Wechsel zu irgendeinem anderen Club ist für den angeklagten Fußballer aber auch erst einmal nicht drin. Vom 13. Juni an muss sich Breno zunächst an zehn Verhandlungstagen bis mindestens zum 17. Juli wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung in München vor Gericht verantworten. Die Indizien sprechen gegen ihn.
Nur unter erheblichen Auflagen ist der Südamerikaner derzeit überhaupt auf freiem Fuß, mehrmals pro Woche muss er sich bei den Behörden melden. "Nur, wenn er das immer rechtzeitig schafft, darf er überall hinreisen", sagt Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch. Ein Transfer zurück nach Brasilien dürfte angesichts der strengen Meldeauflagen zurzeit ausscheiden, selbst ein Wechsel innerhalb Deutschlands wäre mit ziemlich hohem Aufwand verbunden. Und im schlimmsten Fall müsste Breno sowieso hinter Gitter.
Zwölf Millionen Euro hatten die Bayern vor viereinhalb Jahren in Breno investiert - eine stolze Ablösesumme für einen Spieler mit ganz herausragenden Anlagen. Aber in München wurde der Hoffnungsträger nie richtig heimisch, weder sportlich noch privat. Für einen bundesweiten Paukenschlag sorgte er im September vergangenen Jahres, als das von ihm und seiner Familie bewohnte Anwesen in Grünwald bei München in Brand geriet - womöglich ausgelöst durch den Hausherrn höchstselbst.
Für schwere Brandstiftung sieht das Gesetz eine Freiheitsstrafe zwischen einem Jahr und maximal 15 Jahren vor. Dass Breno die vergangenen Monate nicht allesamt in Untersuchungshaft verbringen musste, hat der Abwehrmann vor allem dem FC Bayern zu verdanken: Nach zwei Wochen in der Münchner Justizvollzugsanstalt Stadelheim kam Breno gegen eine Kaution und unter Auflagen im Oktober wieder auf freien Fuß. Und sorgte weiterhin für Schlagzeilen: Erst echauffierte er sich über den Kurznachrichtendienst Twitter öffentlich über seine miese sportliche Situation, dann ließ er sich trotz Grippe tätowieren. Nun hofft der verletzungsgeplagte Fußballer vor allem auf einen Freispruch vor Gericht. (dpa)