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Funkels Irrtum - Mainz lacht als Hertha-Vorbild

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Funkels Irrtum - Mainz lacht als Hertha-Vorbild

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    Funkels Irrtum - Mainz lacht als Hertha-Vorbild
    Funkels Irrtum - Mainz lacht als Hertha-Vorbild Foto: DPA

    Die laut angekündigte "Aufholjagd" des abgeschlagenen Tabellen-Schlusslichts stockt mit dem mageren 1:1 gegen Mainz 05 weiter, nun schon dreimal kamen die Berliner in der Rückrunde über ein Heim-Remis nicht hinaus. Auch nach 189 Tagen gelang im Olympiastadion kein Sieg. Zwar ist angesichts der ebenfalls schwachen Abstiegs-Konkurrenz noch nicht alles vorbei, aber die Hoffnung sinkt. "Um uns von unten entscheidend wegzubewegen, müssen wir beginnen, Spiele zu gewinnen", sagte Manager Michael Preetz nach der 22. Runde der Fußball-Bundesliga ungeschminkt.

    Verzweifelt tüftelt Coach Friedhelm Funkel immer wieder an neuen Rettungsplänen - mit bescheidenem Erfolg. In 15 Liga-Spielen unter dem Nachfolger von Lucien Favre sammelte Hertha auch nur neun Punkte. Länger als erwartet hätten die Nachwirkungen der Ära Favre gedauert, hatte Funkel eine erste Fehleinschätzung eingeräumt. Gegen die bisher auswärts so schwachen Mainzer (nur ein Saisonsieg) verhinderte ein weiterer Irrtum mit den nötigen Befreiungsschlag. Der

    "Nein, das war überhaupt kein Fehler", verteidigte Funkel seine Taktik, korrigierte sie aber mit Beginn der zweiten Hälfte. Da allerdings hatte der mutige Aufsteiger aus der närrischen Hochburg nach einem Traumtor von Aristide Bancé, der mit einem Volleyschuss eine persönliche 1152-minütige Torflaute beendete, schon kräftig gelacht (37. Minute). "Ich bin froh, dass wir am Ende mit dem einen Punkt auch für unser mutiges Spiel belohnt wurden", sagte Mainz- Trainer Thomas Tuchel, dessen Team zuvor vier Auswärtsspiele nacheinander verloren hatte. Den zweiten Auswärtssieg verhinderte Herthas bester Torjäger Andrian Ramos (51.), der nach Vorbereitung des nun mitspielenden Cicero den Ausgleich köpfte. Mehr aber schaffte Berlin trotz weiterer Chancen (Lattenschuss Ramos/78.) nicht.

    Wie schon bei den 0:0-Spielen gegen Gladbach und Bochum blieb auch dieses Mal nach desaströser erster Halbzeit die Steigerung in Hälfte zwei unbelohnt. Manager Preetz erklärte die Mainzer kurzerhand zu einem Vorbild für seine Profis. Sowohl in punkto Tor-Effektivität als auch in taktischen Fragen hatten die Gäste Vorzeige-Unterricht gegeben. "Die Mainzer haben uns teilweise vorgemacht, wie man schon vorn stört. Wir müssen kollektiv besser arbeiten." Auch in Sachen Aufholjagd können die Rheinhessen durchaus als Vorbild gelten. In der Saison 2005/2006 hatten die Mainzer nach einem katastrophalen Start mit fünf Pleiten in fünf Spielen in der Frühjahrsrunde 22 Zähler gesammelt und so den Klassenverbleib noch souverän gesichert.

    In Berlin gründen sich die größten Hoffnungen derzeit auf der Schwäche der Konkurrenz. Denn da sowohl Nürnberg als auch Hannover erneut verloren, bewegte sich Hertha trotz zweier weiterer verschenkter Punkte sogar ein Stück Richtung Relegationsrang 16, der nun fünf Zähler entfernt ist. "Unfassbar, dass wir trotzdem wieder einen Punkt aufgeholt haben", sagte Kapitän Arne Friedrich fast entschuldigend, warnte aber: "Irgendwann gewinnen auch die anderen wieder."

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