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Freistoßspray: Ab Freitag wird auch in der Bundesliga gesprüht

Freistoßspray

Ab Freitag wird auch in der Bundesliga gesprüht

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    Das Freistoßspray kommt als optisches Hilfsmittel ab dem Wochenende auch in den höchsten deutschen Ligen zum Einsatz.
    Das Freistoßspray kommt als optisches Hilfsmittel ab dem Wochenende auch in den höchsten deutschen Ligen zum Einsatz. Foto: Bernd Thissen (dpa)

    Wenn das bei der WM erprobte Freistoßspray an diesem Freitag seine Premiere im deutschen Profifußball feiert, geht es um die klare Botschaft an die Spieler: Bis hierhin und nicht weiter. Ab diesem Wochenende kommt das Spray in den ersten drei Ligen zum Einsatz.

    Bundesliga setzt Freistoßspray ein

    "Das Freistoßspray ist nichts Revolutionäres. Dadurch wird sich der Fußball nicht verändern. Wenn eine Dose mal nicht funktioniert, wird das Spiel nicht abgebrochen. Aber es kann zur Beruhigung der Gemüter bei Freistoßsituationen in Strafraumnähe beitragen", sagte Lutz Michael Fröhlich, Abteilungsleiter Schiedsrichter beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), der Nachrichtenagentur dpa. 

    Nachdem alle rechtlichen Dinge geklärt wurden, steht der Premiere nichts mehr im Wege. Laut Fröhlich habe der Zwischenhändler in Deutschland die entsprechenden Bestätigungen ausgestellt, dass die Etiketten den EU-Normen entsprechen, und die DEKRA die Verkehrstauglichkeit des argentinischen Produkts geprüft. Auch im DFB-Pokal wird es ab der nächsten Runde eingesetzt.

    Das ist das Freistoßspray

    Als der Argentinier Pablo Silva vor einigen Jahren die Idee eines Freistoßsprays entwickelte, geschah dies aus Frust. Der Amateurfußballer hatte sich über eine viel zu nah vor dem Ball postierte Abwehrmauer des Gegners geärgert.

    Mittlerweile hat die kleine Sprühdose, die 147 Milliliter eines Gemischs aus Wasser (77 Prozent), Butangas (20 Prozent), Propangas (2 Prozent) und Tensiden (1 Prozent) enthält, einen globalen Siegeszug angetreten.

    Mit dem Spray markiert der Schiedsrichter bei einem Freistoß in Strafraumnähe die genaue Lage des Balles und dann den exakten Abstand der gegnerischen Abwehrspieler.

    Endlose Diskussionen über den Ausführungsort des Freistoßes oder sich ständig nach vorne schiebende Abwehrmauern dürften damit der Vergangenheit angehören. Der Effekt: Weniger wiederholte Freistöße und weniger Gelbe Karten.

    Der Schaum entsteht beim Schütteln der Sprühdose und löst sich nach dem Auftragen auf den Rasen innerhalb von 45 bis 120 Sekunden wieder auf.

    Nach Angaben des Herstellers ist das Gemisch vollständig biologisch abbaubar. Der Doseninhalt reicht für etwa sechs Anwendungen. (dpa)

    Bundesligisten wünschten sich Spray   

    Der DFB erfüllt damit einen Wunsch der Proficlubs, die schon zu Saisonbeginn auf die Einführung des Hilfsmittels gedrängt hatten. "Die Vereine der Liga haben sich sehr stark für eine zeitnahe Einführung eingesetzt. Es kam das einhellige Votum, dass das Spray eine Sache sei, die hilft", berichtete Fröhlich. Obwohl es bei der WM zwei, drei negative Beispiele gegeben habe, "die nicht im Sinne der Sache waren, haben wir Schiedsrichter uns an der positiven Grundstimmung orientiert und beschlossen: Okay, wir machen das auch", erläuterte er weiter.

    Die Unparteiischen selbst messen der Neuerung keine überragende Bedeutung bei. "Wir in Deutschland hatten nicht das Problem bei der Mauerstellung, das war vielleicht in anderen Ländern der Fall", sagte der Bremer Erstliga-Referee Peter Gagelmann. 

    DFB kauft Dosen für 50 000 Euro

    Nicht nur deshalb sind die Referees angehalten, sparsam mit dem Spray umzugehen. "Der Einsatz des Freistoßsprays darf die Dynamik des Spiels nicht stören. Das haben wir den Schiedsrichtern weitergegeben und ist ihnen auch klar. Wir rechnen daher im Schnitt mit drei bis vier Anwendungen pro Spiel", erklärte Fröhlich. 

    5000 Dosen im Gesamtwert von rund 50 000 Euro hat der DFB zunächst geordert. "Die Schiedsrichter nehmen zur Sicherheit in jeder Halbzeit eine neue Dose und auch der Vierte Offizielle hat Ersatz dabei", berichtete Fröhlich. Die Erstausstattung jedes Unparteiischen - 15 Dosen - sollte also bis Weihnachten reichen.

    Dann könnte es ohnehin zu Problemen kommen. "Auf Schnee macht das weiße Spray wenig Sinn", sagte Fröhlich. "Und uns ist nicht bekannt, dass es das Spray schon in irgendeiner Farbkombination gibt." (Eric Dobias, dpa)

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