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Fans enttäuscht: Viel neue Masse, wenig Klasse

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Fans enttäuscht: Viel neue Masse, wenig Klasse

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    Fans enttäuscht: Viel neue Masse, wenig Klasse
    Fans enttäuscht: Viel neue Masse, wenig Klasse Foto: DPA

    Am experimentierfreudigsten erwies sich drei Wochen vor dem Bundesliga-Start Bayern Münchens neuer Chefcoach Louis van Gaal. An beiden Tagen des erstmals ausgetragenen Turniers um den T-Home-Cup bot der Niederländer insgesamt neun Neue auf, wobei beim 0:1 gegen den HSV die A-Elf, im Spiel um Platz drei gegen Schalke (2:1) die B-Mannschaft auflief.

    Bis auf Anatoli Timoschtschuk, der bei seinem 45-Minuten-Einsatz gegen Hamburg seine Klasse ab und an aufblitzen ließ, und dem lauffreudigen Ivica Olic gegen Schalke 04 überzeugte keiner der Neulinge: Torjäger Mario Gomez fand gegen den HSV noch wenig Bindung zum Sturmpartner Miroslav Klose. Die Abwehrspieler Holger Badstuber und Edson Braafheid waren nach Lucios Italien-Flucht und in Abwesenheit des verletzten Daniel van Buyten ein Sicherheitsrisiko. Und der Kroate Danijel Pranjic spielte wie auch im Spiel um Platz drei unauffällig.

    Im Spiel um Platz drei überzeugte Olic, der gegen seine ehemaligen Kollegen vom HSV noch gesperrt war, bei seinem ersten Einsatz im Bayern-Trikot mit gewohnt starkem Einsatz, blieb aber im Abschluss noch glücklos. Zudem bekamen Alexander Baumjohann, Rückkehrer Andreas Görlitz und Diego Contento aus dem Amateurteam, der das 1:0 durch Innenverteidiger Breno vorbereitete, gegen S04 ihre Chance.

    Überbewerten mochte Uli Hoeneß die wechselhaften Vorstellungen ohne den verletzten Franzosen Franck Ribéry nicht. "Es ist immer so, dass die Jungs, die unbedingt die Plätze ergattern wollen, besonderen Einsatz zeigen", sagte der Bayern-Manager, der zumindest mit dem Spiel um Platz drei zufrieden sein konnte. Neben Ribéry, dessen Wechsel nach Madrid vom Tisch scheint (Hoeneß: "Real hat bisher gar nichts auf den Tisch gelegt, nur dumm daher geredet"), machten auch Bastian Schweinsteiger und Luca Toni (Trainingsrückstand) die Reise nach Gelsenkirchen erst gar nicht mit.

    Nach der mit Pfiffen begleiteten 0:1-Halbfinal-Schlappe gegen den VfB Stuttgart endete das Heim-Premierenwochenende für Meistertrainer Felix Magath auch gegen Bayern frustrierend. Der Schalke-Coach hatte zuletzt zwar die Trainingsbelastung reduziert, doch auf dem Rasen war von Frische nichts zu sehen. Von acht Zugängen standen an beiden Tagen nur der Tscheche Jan Moravek und der Ex-Aachener Lewis Holtby in der Startformation. Jungprofi Predrag Stevanovic zeigte gegen Bayern auf der Spielmacherposition einen engagierten Kurz-Einsatz.

    Seinen 18 Jahre alten "Lieblingschüler" Holtby holte Magath prompt auf den Boden zurück. "Lewis ist umtriebig. Aber man hat auch gesehen, dass er gegen ein Spitzenteam teilweise noch überfordert ist. Dass es noch nicht reicht, Bundesligaspieler zu sein. Das war auch eine wichtige Erkenntnis." Gut möglich, dass beim ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal bei Germania Windeck in knapp zwei Wochen nur bekannte Gesichter auflaufen.

    Mit zahlreichen etablierten Kräften sicherte sich der Hamburger SV den Turniererfolg. Den einzigen Treffer gegen Bayern erzielte Piotr Trochowski, im Finale waren Collin Benjamin, Jonathan Pitroipa und Mladen Petric beim 3:0 gegen Stuttgart erfolgreich. Nach zwei Wochen Training wollte HSV-Trainer Bruno Labbadia die Vorstellung der Neuzugänge Eljero Elia, Zé Roberto und Robert Tesche gegen München noch nicht bewerten. Tesche konnte auch im Finale ebenso so wenig Akzente setzen wie die Talente Tolgay Arslan, Kai-Fabian Schulz sowie Rückkehrer Änis Ben-Hatira. Auch Tom Mickel durfte sich in Abwesenheit von Stammtorhüter Frank Rost (Knieprellung) noch kurz zeigen.

    Abseits der Suche nach einem Gomez-Ersatz und den zähen Verhandlungen mit Klaas-Jan Huntelaar (Real Madrid) fanden sich die Schwaben bei der Unterbrechung ihres Trainingslagers recht ordentlich zurecht. VfB-Coach Markus Babbel testete allerdings neben Stefano Celozzi in Alessandro Riedle, Matthias Schwarz und Daniel Didavi nur Neuzugänge, die zum Ligabeginn kaum zur Stammformation gehören dürften. Vor allem im Angriff braucht der VfB noch Alternativen. Kapitän Thomas Hitzlsperger findet es "notwendig, dass noch ein Stürmer kommt".

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