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Ende der Bescheidenheit beim BVB

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Ende der Bescheidenheit beim BVB

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    Ende der Bescheidenheit beim BVB
    Ende der Bescheidenheit beim BVB Foto: DPA

    "Die Talsohle ist durchschritten, es geht wieder aufwärts. Uns eint der Glaube, dass dieser Club seine besten Zeiten noch vor sich hat", sagte Hans-Joachim Watzke. Nach schwierigen Jahren mit zwischenzeitlicher Insolvenzgefahr und langem Krisenmanagement schmiedet der BVB-Geschäftsführer ambitionierte Pläne: "Wir müssen jetzt den nächsten Schritt tun und die Borussia Jahr für Jahr auf eine immer bessere Plattform hieven."

    Noch immer leidet der Club unter den Folgen der desaströsen Geschäftspolitik vergangener Jahre. Eine Verbindlichkeitslast, die noch vor zwölf Monaten mit 61,3 Millionen Euro beziffert wurde, schränkt den Handlungsspielraum immens ein. Doch die Phase, in denen Watzke die Geschäftszahlen mit Leidensmiene bekanntgab, ist vorbei. Zwar wird er dem Vernehmen nach am Freitag ein Minus von rund zwei bis drei Millionen Euro für das abgelaufene Geschäftsjahr verkünden, dabei aber auch auf den abermaligen Abbau der Schulden verweisen. "Ich bin zuversichtlich, dass wir unsere Verbindlichkeiten wieder haben senken können", verriet der Geschäftsführer den "Ruhr Nachrichten" vorab.

    Der Einzug in die Europa League, für die sich die Borussia als Tabellen-Fünfter der vorigen Saison qualifizierte, soll lang vermisste Zusatzeinnahmen bescheren. "Wir wollen jetzt ernten, was wir in den vergangenen zwei Jahren gesät haben. Zusätzliche Einnahmen könnten helfen, den nächsten Schritt zu tun", sagte Watzke. Zumindest beim Bau des neuen Trainingszentrums bewegt sich der Revierclub bereits auf Champions-League-Niveau. Auf dem ehemaligen britischen Kasernengelände im Ortsteil Brackel entsteht ein neues Gebäude mit integrierter Sporthalle, Wellness-Bereich, Spieler-Lounge und einem IT-Bereich.

    Die verbesserten Arbeitsbedingungen sind ganz nach dem Geschmack von Jürgen Klopp. Schließlich ist dem Trainer beim avisierten Weg zurück zu alter Stärke eine tragende Rolle zugedacht. Schon wurde über angebliche Pläne spekuliert, den Trainer mit einem Zehn-Jahres- Vertrag auszustatten.

    Darauf reagierte Watzke zwar mit einem müden Lächeln, machte aber aus seiner Wertschätzung für die Arbeit des Fußball-Lehrers keinen Hehl: "Ein Zehn-Jahres-Vertrag sicher nicht. Aber ich wünsche mir, dass er noch zehn Jahre hier arbeitet." Nach zahlreichen Fehlbesetzungen habe der BVB in Klopp die Ideallösung gefunden: "Es passt. So, wie es in Gladbach von Anfang an mit Hennes Weisweiler gepasst haben. Oder in Bremen erst mit Otto Rehhagel und nun seit Jahren mit Thomas Schaaf."

    Nicht nur die bisher harmonische Zusammenarbeit mit Klopp, sondern auch das Entwicklungspotenzial der Mannschaft stimmt die Clubführung optimistisch. Im aktuellen Kader stehen 17 Spieler, die erst 22 Jahre oder jünger sind. Watzke hält große Stücke auf das junge Team, wollte aber kleinere sportliche Rückschläge nicht ausschließen. Gleichwohl sind die Zeiten der Bescheidenheit für ihn vorbei: "Sportliche Täler werden wir in Ruhe und Gelassenheit durchschreiten. Allerdings ohne die Öffentlichkeit das Gefühl zu vermitteln, dass wir nicht ambitioniert sind."

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