Auch dank der bisher acht Tore des Bosniers spielen die Niedersachsen erneut um einen UEFA-Cup-Platz mit. "Für mich ist Felix Magath der perfekte Trainer. Bei ihm musst du immer 100 Prozent geben", bedankte sich Dzeko bei seinem Lehrmeister und Entdecker.
Das Lob kam postwendend zurück. "Dzeko ist ein großes Talent, dem ich eine große Zukunft voraussage. Er ist technisch gut, kann mit links und rechts schießen und hat schon jetzt ein ausgeprägtes Spielverständnis", charakterisierte der VfL-Trainer den Modell- Athleten. Bei einer Länge von 1,93 Meter bringt Dzeko 84 Kilogramm auf die Waage. Trotz seiner Körpergröße sieht der Landsmann des Hoffenheimer Torjägers Vedad Ibisevic beim Kopfballspiel noch Luft nach oben. "Meine Technik ist da noch nicht ausgereift", sagte Dzeko, der seine zweite Saison in Wolfsburg absolviert.
Bereits in seinem ersten Jahr schaffte der aus Sarajewo stammende Angreifer den Durchbruch in der Bundesliga. Mit acht Saisontoren zahlte er einen Teil der Ablösesumme von immerhin rund vier Millionen Euro zurück, die die Wolfsburger im Sommer 2007 für den fast unbekannten jungen Mann auf den Tisch legen mussten. "Dzeko spielte damals für den mittelklassigen Club FK Teplice in Tschechien. Mein Co-Trainer Bernd Hollerbach hat ihn dort gesehen, war sofort von ihm begeistert und hat mir empfohlen, ihn zu verpflichten", berichtete Magath über die Entdeckung des Angreifers.
Dzeko hat es gelernt, sich nicht nur im gegnerischen Strafraum durchzusetzen. Der Krieg in Jugoslawien prägte einen großen Teil seiner Kindheit. "Ich hatte jeden Tag Angst", erinnerte Dzeko an die Zeit, als die Bomben einschlugen und er mit den Eltern und der Schwester im Keller saß. Mit 18 Jahren verließ er Sarajewo und suchte das Fußball-Glück in Tschechien. Inzwischen ist er Nationalspieler und hat in Zvjezdan Misimovic einen Landsmann im VfL-Team an seiner Seite. "Das hat ihm sehr geholfen. Beide harmonieren gut", sagte Magath über Wolfsburgs bosnisches Duo.