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Borussia Mönchengladbach: Bloß nicht wieder zittern

Borussia Mönchengladbach

Bloß nicht wieder zittern

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    Die Spieler von Borussia Mönchengladbach feiern ihren Trainer Lucien Favre nach dem gelungenen Klassenerhalt.
    Die Spieler von Borussia Mönchengladbach feiern ihren Trainer Lucien Favre nach dem gelungenen Klassenerhalt. Foto: dpa

    Am liebsten hätten sie in Gladbach die Sommerpause über durchgespielt. Die Mannschaft war eine Einheit und punktete ohne Unterlass. Desaströse zehn Zähler standen zur Saisonhalbzeit auf der Habenseite. Nach dem Trainerwechsel von Michael Frontzeck zum Schweizer Lucien Favre – vom Boulevard einst „Super-Hirnli“ getauft – schwangen sich die Fohlen zur sechstbesten Rückrundenmannschaft auf. Begeisternde mentale Stärke, jugendliche Frische und eine Portion Glück in den letztlich entscheidenden Relegationsspielen gegen den VfL Bochum bescherten den verdienten Klassenerhalt.

    Und die Säulen der Erfolgsgeschichte stellen auch jetzt die Korsettstangen der jungen Mannschaft. Marc-André ter Stegen behob mit erst 19 Jahren die lange währende Schwachstelle im Tor. Das brachte ihm ein großes Lob von Bundestorwarttrainer Andreas Köpke ein: „Er ist beidfüßig sicher, antizipiert lange Bälle, beherrscht den kompletten Strafraum, hat eine positive Ausstrahlung auf die Hintermannschaft und dirigiert sicher.“ Martin Stranzl und der umworbene Dante, der lange über einen Wechsel nachdachte, bilden die erfahrene und starke Innenverteidigung. Marco Reus, das zweite Juwel neben ter Stegen, soll wie im Vorjahr für die besonderen Momente sorgen. Daneben sind der bei der Copa América beeindruckende Juan Arango und der kopfballstarke Igor de Camargo aufgerufen, konstant ihr überdurchschnittliches Können abzurufen. Sie sind für Favre nur schwer zu ersetzen.

    Die eingespielte Mannschaft blieb zusammen, kein Spieler der Stammelf verließ den Verein. Dazu wurde der Konkurrenzkampf mit jungen Spielern angeheizt. Manager Max Eberl führte seine Politik der ruhigen Hand fort, nahm nur wenig Geld in die Hand. Königstransfer ist der schwedische Nationalspieler Oscar Wendt, der ablösefrei vom Champions-League-Qualifikanten FC Kopenhagen an den Borussia-Park wechselte. Dahinter drängen mit dem Australier Leckie, dem Japaner Otsu, dem Norweger Joshua King und den beiden Karlsruhern Zimmermann und Rupp eine Garde talentierter Spieler zu Teileinsätzen. Gemeinsam mit dem geläuterten Rückkehrer Raul Bobadilla geben sie Lucien Favre viele taktische Möglichkeiten in die Hand. 4-4-2, 4-2-3-1 oder ein 4-3-3 wurden im Trainingslager in Bad Wörishofen (Unterallgäu) einstudiert. Favre, der wegen der ausgereizten Finanzen auf weitere Qualitätszufuhr verzichten musste, peilt eine Saison ohne Zittern an. Durch das verordnete schnelle Umschalten, direkte Kurzpassspiel und kollektive Pressing sollte das gelingen. Das war schon beim Pokalerfolg zu sehen. Mit dem FC Bayern, Stuttgart, Wolfsburg und Schalke warten zu Beginn der Bundesliga aber andere Kaliber.

    Fazit: Eingespieltes Team, Euphorie und ruhiges Umfeld. Verletzt sich niemand, heißt das Platz 8

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