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Blutleer und gedemütigt: Hertha sucht Hoffnung

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Blutleer und gedemütigt: Hertha sucht Hoffnung

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    Blutleer und gedemütigt: Hertha sucht Hoffnung
    Blutleer und gedemütigt: Hertha sucht Hoffnung Foto: DPA

    Auf der einen Seite des Platzes tanzten und sangen die Meisterspieler des FC Bayern zusammen mit ihren Fans; auf der anderen winkten Arne Friedrich und Co. nur noch aus der Ferne ihrem gefrusteten Anhang zu. Und ausgerechnet der Kapitän verkündete als Erster öffentlich den Sprung vom sinkenden Schiff: "Ich denke, das war mein letztes Spiel für Hertha."

    Eigentlich sollte der letzte Auftritt des Absteigers nach 13 Jahren und 442 Bundesliga-Spielen hintereinander, nach einmal Champions League und siebenmal UEFA-Cup oder Europa League ein Zeichen für einen neuen Aufbruch werden. Das ging voll daneben. "Das war ein schreckliches Gefühl", meinte Gojko Kacar. "Das wird ein schweres Jahr in der 2. Liga", sagte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit voraus, der als "Zeichen" auch im Unterhaus öfter ins dann sicher wesentlich leerere Olympiastadion kommen will.

    Die blutleere Hertha sucht neue Hoffnung, zum Bundesliga-Abschied vor noch einmal 75 420 Fans aber herrschte vor allem Frust. Während der neue deutsche Meister FC Bayern nach dem 3:1 feierte, riefen die Hertha-Fans in der Ostkurve "Funkel raus". Auch Trainer Friedhelm

    Vor allem im sportlich und charakterlich offenbar völlig falsch zusammengestellten Kader und im eigenen Stadion liegt der Untergang begründet. "Das ist schade, Hertha hat sehr gute Spieler. Ein, zwei könnten auch bei Bayern München spielen", bemerkte Meister-Trainer Louis van Gaal. Er könne nicht verstehen, "dass diese Mannschaft absteigen muss", sagte der Holländer. Es war höflich gemeint, für die Berliner Verantwortlichen um Manager Michael Preetz aber war es nochmals ein Stich mitten ins Herz.

    Am Schlusstag schafften es die Herthaner sogar noch, den Peinlich-Rekord von Tasmania Berlin aus der Saison 1965/66 zu toppen, der eigentlich als "ewige Bestmarke" galt. Tasmania hatte zumindest das erste und das letzte Heimspiel gewonnen, Hertha blieb in 16 Spielen im Olympiastadion nacheinander ohne "Dreier".    

    Der Weg zurück in die Erstklassigkeit wird steinig: Ob das 978. Bundesliga-Spiel wirklich nur wie von den Berlinern angestrebt für ein Jahr das letzte sein wird, könnte sich schon in den nächsten Wochen mitentscheiden. Manager Preetz muss zunächst einen neuen Trainer suchen, den Personal-Etat von jetzt rund 30 Millionen Euro auf 13 Millionen herunterschrauben und damit ein neues Team formen.

    Viele, die noch am 8. Mai in der Stammformation standen, werden irgendwo in der Bundesliga weiterspielen: Von Kapitän Friedrich über Torwart Jaroslav Drobny bis hin zum Serben Kacar sowie den Stürmern Theofanis Gekas und Adrian Ramos, der zum Abschluss noch seinen zehnten Saisontreffer schaffte. Andere wie Raffael, Roman Hubnik, Lewan Kobiaschwili und Fabian Lustenberger möchte Preetz gern halten.

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