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Biedere Bayern: Babbel besteht Bewährungsprobe

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Biedere Bayern: Babbel besteht Bewährungsprobe

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    Biedere Bayern: Babbel besteht Bewährungsprobe
    Biedere Bayern: Babbel besteht Bewährungsprobe Foto: DPA

    Die seit Wochen schwächelnden Stuttgarter und der deutsche Rekordmeister konnten mit der bescheidenen Nullnummer ganz gut leben, obwohl der allenfalls durchschnittliche Süd-Schlager der Fußball-Bundesliga die hohen Erwartungen nicht erfüllte. Die leidenschaftlichen Schwaben sorgten mit dem Teilerfolg wenigstens für interne Aufbruchstimmung, die Bayern präsentierten sich dagegen betulich, behäbig und bieder. Trotzdem tönte

    Babbel war unterdessen die Erleichterung über den ersten Punktgewinn seit fünf Wochen deutlich anzumerken. Der Bayer lobte nach dem Achtungserfolg die "sensationelle kämpferische Einstellung", wollte aber noch nicht von "einer Kehrtwende" sprechen. Gegen die pomadig agierenden Bayern wäre bei mehr Abschluss-Souveränität sogar ein "Dreier" drin gewesen. "Wir sind zufrieden, die Niederlagenserie gestoppt zu haben, aber dabei soll es nicht bleiben", sagte Kapitän Thomas Hitzlsperger. "Wenn man immer verliert, ist ein 0:0 ein Fortschritt", urteilte Torhüter Jens Lehmann. Und Innenverteidiger Serdar Tasci sprach von "einem kleinen Schritt nach vorn." Bereits vor der Partie hatten sich die VfB-Profis in der Kurve bei ihren Fans bedankt. "Unsere Fans verhalten sich vorbildlich. Ihre Unterstützung ist sensationell", erklärte VfB-Sportdirektor Horst Held.

    Für die seit vier Spieltagen ungeschlagenen Münchner war das Remis eher ein Rückschritt. Seit nunmehr 533 Tagen steht Bayern nicht mehr an der Tabellenspitze. Man müsse berücksichtigen, dass derzeit Franck Ribéry und Arjen Robben fehlten, verteidigte Hoeneß die magere Kost: "Und ohne die beiden halten wir uns gut." Wesentlich kritischer als sein Chef bewertete Nationalverteidiger Philipp Lahm das Ergebnis: "Eigentlich ist ein Punkt auswärts auch mal okay. Aber wenn man an die Spitze will, braucht man drei Punkte."

    Bayerns Nationalstürmer Mario Gomez, der gegen seinen Ex-Club mal wieder von Beginn an ran durfte, sah es ähnlich. "Die anderen haben für uns gespielt. Aber um davon zu profitieren, hätten wir gewinnen müssen. Wir haben es verpasst, einen großen Schritt nach vorn zu machen", analysierte Gomez. Der 35 Millionen Euro teure Edelreservist wurde an seiner alten Wirkungsstätte bei jeder Ballberührung mit gellenden Pfiffen begleitet und blieb blass. "Ich versuch' gar nicht, den Coolen zu spielen. Das war ein sehr emotionales Spiel für mich", gab er zu.     

    Trotz aller Selbstkritik waren sich Trainer und Spieler beider Teams einig, dass das Remis in Ordnung ging. Abgesehen von der Stuttgarter Sturm- und Drangphase in den ersten sechs Minuten und einem kurzen Aufbäumen der Bayern Mitte der ersten Halbzeit neutralisierten sich beide weitgehend. "Ich kann mit dem Resultat leben", sagte Bayern-Trainer Louis van Gaal gelassen. "Wir haben nicht viele Chancen kreiert und wir hatten zu viele Fehlpässe und Ballverluste." Babbel bezeichnete das Resultat als gerecht. Es sei schön, nach fünf Niederlagen einen Punkt geholt zu haben, "aber wir müssen wieder besser Fußball spielen".

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