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Bayerns Stotterstart - Debatte um Videobeweis

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Bayerns Stotterstart - Debatte um Videobeweis

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    Bayerns Stotterstart - Debatte um Videobeweis
    Bayerns Stotterstart - Debatte um Videobeweis Foto: DPA

    Doch im Mittelpunkt standen nach der Partie die Diskussionen um ein nicht gegebenes Tor der Gastgeber. Bei der Bundesliga-Premiere ihres seit Samstag 58-jährigen Startrainers präsentierten sich die Bayern wenig meisterlich und genügten nur im zweiten Durchgang in Ansätzen den eigenen Ansprüchen.

    "Wir haben in der ersten Halbzeit vergessen, Fußball zu spielen. Das war enttäuschend für mich. In der zweiten Hälfte haben wir das besser gemacht und hätten gewinnen müssen", übte "General" van Gaal schonungslose Kritik. Zu allem Ärger muss der Coach wohl bis zu vier Wochen auf Kapitän Mark van Bommel verzichten. Der Niederländer erlitt im Spiel einen Bruch des großes Zehs am rechten Fuß sowie den Riss einer Zehensehne und soll bereits am 10. August operiert werden.

    Auch Beckenbauer ließ als Experte beim TV-Sender Sky kaum ein gutes Haar am wenig überzeugenden Auftritt des Rekordmeisters. "Vor allem in der ersten Halbzeit war viel zu wenig Bewegung drin, da fehlte die Laufbereitschaft. Da gab es viele Dinge, die man analysieren muss", maulte der Bayern-Präsident. 30-Millionen-Stürmer Mario Gomez räumte nach seinem glanzlosen Debüt im Bayern-Trikot ein: "Das war nicht die Leistung, die wir uns vorgestellt hatten. Die zweite Halbzeit war besser, aber auch nicht gut. Der Plan war, hier zu gewinnen."

    Insbesondere in den ersten 20 Minuten wurden die Gäste von den wie entfesselnd stürmenden Hoffenheimern förmlich an die Wand gespielt und hatten es lediglich dem Schiedsrichter-Gespann zu verdanken, dass sie nicht in Rückstand gerieten. Nach einem Kopfball von 1899- Neuzugang Josip Simunic (10.) an den Innenpfosten bekam Bayern-Keeper Michael Rensing den Ball erst klar hinter der Linie zu fassen, doch weder Referee Babak Rafati (Hannover) noch sein Assistent Frank Willenborg erkannten dies. "Ich habe zum Schiedsrichter geschaut und gehofft, dass er es nicht gesehen hat", erklärte Rensing.

    "Wir haben nach dem Spiel gesehen, dass der Ball hinter der Linie war. Somit hätten wir auf Tor entscheiden müssen", räumte Rafati die krasse Fehlentscheidung ein und forderte: "In einem solchen Fall sind wir Schiedsrichter dafür, dass zumindest die Hintertorkamera eingeführt wird." Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick wertete die Benachteiligung zwar nicht als spielentscheidend, machte sich wie sein Kollege van Gaal aber für die Einführung des Videobeweises stark: "Ich bin überzeugt, dass der Videobeweis irgendwann kommt. Aber der Ball war so klar hinter der Linie, dass auch ein Schiedsrichter-Assistent das sehen kann." Van Gaal nahm die FIFA und UEFA ins Visier: "Ich finde es lächerlich, dass in unserer modernen Zeit die Technik nicht zum Einsatz kommt."

    Für Gesprächsstoff sorgte van Bommel schon im ersten Durchgang bei einem Eckball der Münchner, als er seinen Gegenspieler Isaac Vorsah mit einem Bodycheck zu Boden rammte. "Solch eine Aktion kennt man sonst nur aus dem American Football", kritisierte Beckenbauer die unfaire Aktion des kampfstarken Niederländers, der kurz vor Schluss mit einer Fußverletzung vom Platz musste. Van Gaal nahm seinen Landsmann dagegen in Schutz: "Im Strafraum kommen solche Dinge häufiger vor. Ich denke nicht, dass van Bommel zu hart gespielt hat."

    Erst im zweiten Durchgang besannen sich die ohne Vier angetretenen Gäste - Franck Ribery, Luca Toni, Miroslav Klose und Martin Demichelis fehlten verletzt - auf ihre spielerischen Fähigkeiten. "Da haben wir das Spiel total beherrscht", befand Manager Uli Hoeneß, der von seinem langjährigen Bank-Stammplatz auf die Tribüne gewechselt war. Alexander Baumjohann, Bastian Schweinsteiger und Gomez vergaben jedoch aus aussichtsreicher Position, so dass es beim Remis durch die Tore von HSV-Neuzugang Ivica Olic (25.) und Chinedu Obasi (41.) blieb. "Das ist ein korrektes und gerechtes Ergebnis, mit dem wir gut leben können", befand Rangnick.

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