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BVB: Reus-Klausel: Das Dortmunder Dilemma

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Reus-Klausel: Das Dortmunder Dilemma

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    Ein Weggang von Marco Reus hätte ernsthafte Auswirkungen auf die sportliche Zukunft von Borussia Dortmund.
    Ein Weggang von Marco Reus hätte ernsthafte Auswirkungen auf die sportliche Zukunft von Borussia Dortmund. Foto: Kay Nietfeld (dpa)

    Das Gute aus Dortmunder Sicht ist: Nach dieser Saison ist es vorbei. Sie können sich dann ganz auf das Sportliche konzentrieren. Noch ist offen, ob man sich in der kommenden Spielzeit mit Erzgebirge Aue oder dem FC Barcelona misst. Aber das ist nebensächlich.

    Nach der laufenden Saison jedenfalls müssen sich die Dortmunder nicht mehr mit Abwerbeversuchen der Bayern auseinandersetzen. Dies allerdings aus einem wenig beruhigenden Grund: Es gibt schlicht keinen Spieler mehr, der in das Anforderungsprofil der Bayern passt. Gut, gegen einen Mats Hummels hätte Pep Guardiola sicher nichts einzuwenden. Der Innenverteidiger hat allerdings glaubhaft versichert, seine Zukunft beim BVB zu sehen. Darin unterscheidet er sich von Marco Reus. Und das wiederum ist das Problem, das die Dortmunder noch in näherer Zukunft beschäftigen wird.

    Dass Reus die Dortmunder nach der Saison für verhältnismäßig wenig Geld verlassen darf, ist dank Karl-Heinz Rummenigge hinlänglich bekannt. Dortmunds Chef Hans-Joachim Watzke hat dem Bayern nun Heuchelei vorgeworfen. Weil Rummenigge sagt, nicht für Unruhe bei der Borussia sorgen zu wollen, aber offen einräumt, sich um den Offensivspieler zu bemühen. Die Wortwahl Watzkes beschreibt Rummenigges Verhalten ganz gut.

    Reus' Fall liegt anders als bei Lewandowski und Götze

    Der Verein ist in eine sportliche Krise geschlittert, die sogar den heimatverbundenen Reus überlegen lässt, das Ruhrgebiet zu verlassen. Bei Mario Götze und Robert Lewandowski lag der Fall anders. Der Stürmer ist schlicht an erster Stelle einmal Profi. Er spielt dort, wo es gleichsam viel Geld zu verdienen gibt und die Chance auf Titel hoch ist. Götze hatte zudem noch den Wunsch, unter Pep Guardiola zu trainieren.

    Reus hätte schon vor zwei Jahren mit der Aussicht auf Trophäen und ein proppenvolles Konto seinen Lebensmittelpunkt nach München verlegen können. Er wechselte aber von Gladbach nach Dortmund. Der BVB spielte zu diesem Zeitpunkt den spektakulärsten Fußball Europas. Reus machte trotzdem die Ausstiegsklausel zur Bedingung für sein Kommen.

    Mit der Unterschrift unter den Kontrakt besiegelten die Dortmunder den Ärger, den sie jetzt mit Rummenigge haben. Einzig Reus kann ihn beenden. Indem er sagt, für wen er ab der kommenden Saison spielen will. Entscheidet er sich für die Bayern, wird der BVB auf Jahre hinweg nicht mehr Meister. Die kolportierten 25 Millionen reichen nicht, um einen ähnlich begnadeten Spieler zu verpflichten.

    Die vergangenen beiden Jahre konnten die Dortmunder ihren Fans auch ohne Titel noch als Erfolg verkaufen. Weil eine Mannschaft auf dem Feld stand, die den Eindruck vermittelte, es gebe Wichtigeres als Geld und Pokale. Ein Reus-Wechsel würde diese Einschätzung als Illusion erscheinen lassen.

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