Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
Bundesliga
Icon Pfeil nach unten

Auch ohne "Zauberfußball": Werders neue Erfolge

Bundesliga

Auch ohne "Zauberfußball": Werders neue Erfolge

    • |
    Auch ohne «Zauberfußball»: Werders neue Erfolge
    Auch ohne «Zauberfußball»: Werders neue Erfolge Foto: DPA

    "Wir schauen nicht auf die Tabelle", sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf nach dem 3:0 (1:0) gegen Aufsteiger FSV Mainz 05. "Wichtiger ist, dass die Mannschaft sich Erfolgserlebnisse holt und weiter entwickelt." Mit leiser Stimme sprach Entwicklungshelfer Schaaf in die Mikrofone und warnte vor Euphorie, kritisierte den Auftritt seiner Elf in der ersten halben Stunde und lobte die anfangs kessen Mainzer. Das Projekt Werder 2009/2010 ist noch nicht ausgereift.

    Dabei trügt auch der Blick in die Statistiken ein wenig: Im DFB- Pokal steht der Titelverteidiger nach einem mühsamen 2:1 gegen den Zweitligisten FC St. Pauli im Achtelfinale und darf nach dem Heim-Los 1. FC Kaiserslautern mit dem Viertelfinale planen; in der Europa League gelang zum Auftakt ein hart erkämpfter 3:2-Erfolg bei Nobody Nacional Funchal auf Madeira und in der Bundesliga sind die Bremer seit dem 2:3 am ersten Spieltag gegen Frankfurt unbesiegt.

    Es folgten ein 1:1 in München, ein 3:0 gegen Mönchengladbach, ein 3:2 in Berlin, ein 0:0 gegen Hannover, ein 0:0 in Leverkusen und nun das 3:0 gegen Mainz. Alles keine spektakulären Stürmer-Festspiele wie so oft in der Werder-Vergangenheit, aber alles rundum solide und effektive Mannschafts-Darbietungen. "Das war heute sicher kein Zauberfußball und kein Spiel, bei dem man aus dem Staunen nicht mehr rauskommt", sagte auch Clubchef Klaus Allofs. "Aber der Sieg war wichtig, um sich oben an die Spitzen-Mannschaften ranzuschieben."

    Zu den Spitzen-Mannschaften zählen sie sich in diesem Jahr noch nicht rund um die Baustelle Weserstadion. Dazu wirkt die Mannschaft zu unfertig und oft zu unsicher - wie in den wirren und unsortierten ersten 35 Minuten gegen Mainz, als die Zuschauer plötzlich sogar ein Pfeifkonzert anstimmten. Erst als der wieder gute Mesut-Özil-Ersatz Aaron Hunt auf Vorarbeit des immer besser werdenden Philipp Bargfrede das 1:0 erzielt (38. Minute) und der bis dahin blasse, aber wieder kaltschnäuzige Claudio Pizarro (71.) per Kopf erhöht hatte, waren spielerische Konturen und feine Kombinationen zu sehen. Der zweite Treffer des Peruaners (82.) veredelte das Ergebnis.

    "Ich bin ja nur ein Teil der Mannschaft", sagte Pizarro nach seinem Doppelpack bescheiden. "50 Prozent meiner Tore gehören Pasanen und Boenisch, die die Flanken geschlagen haben. Ich musste da nur noch den Kopf hinhalten." Und auch Kapitän Torsten Frings verteilte im Stile eines Staatsmannes freundliche Worte. Der Nationalspieler im Wartestand lobte Bargfrede und Hunt, verteidigte den wieder blassen Tim Borowski, kritisierte das Defensivverhalten von Marko Marin und freute sich vor allem über das dritte Zu-Null-Liga-Spiel in Serie. "Wir können zufrieden sein. Wir haben wieder kein Gegentor zugelassen und vorne sind wir immer gefährlich", sagte Frings. Wieder kein Gegentor - für die neuen Erfolge setzt Werder auf die Defensive.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden