Geheimfavorit Bayer Leverkusen geht mit einem nahezu perfekten Saisonstart in die Länderspiel-Pause - und damit in das Duell bei Meister FC Bayern München direkt danach.
Am 3. Spieltag feierte Bayer durch das 5:1 (1:1) gegen Darmstadt 98 den dritten beeindruckenden Sieg und hat nun neun Punkte und starke 11:3 Tore auf dem Konto. Erstmals hat Leverkusen damit nach drei Spielen bereits zweistellig getroffen. Die tapferen, aber gnadenlos unterlegenen Hessen gehen derweil ohne Punkt in die Pause.
Neuzugang Victor Boniface mit seinem zweiten Doppelpack hintereinander (21./61.), Weltmeister Exequiel Palacios (49.), Nationalspieler Jonas Hofmann mit seinem ersten Treffer für Leverkusen (68.) und der drei Minuten zuvor eingewechselte Adam Hlozek (83.) schossen die Tore für Bayer. Die Lilien hatten durch das erste Bundesliga-Tor des erst 19 Jahre alten Schweden Oscar Vilhelmsson ausgeglichen (25.).
Es ist erst das dritte Mal in Bayers Bundesliga-Historie, dass die Werkself mit drei Siegen startet. Bei den bisherigen Malen vor zehn und 20 Jahren standen am Ende Rang drei und vier. Damit wäre das Saisonziel "Champions-League-Qualifikation" erreicht, doch es wächst das Gefühl, dass damit viele rund um die BayArena in diesem Jahr nur bedingt zufrieden wären.
Bayer zum dritten Mal mit derselben Startelf
Trainer Xabi Alonso hat erst einmal seine Formation gefunden und ging zum dritten Mal mit derselben Startelf ins Spiel. Und diese trotz vier Neuzugängen schon erstaunlich homogene Truppe war auch gleich darum bemüht, dem Aufsteiger die Hoffnung auf eine ähnliche Überraschung wie die von Mitaufsteiger Heidenheim tags zuvor beim 2:2 in Dortmund zu nehmen und ihn mit ständiger Ballzirkulation zu zermürben.
Für Darmstadt ging es vom Anpfiff weg fast ausschließlich darum, keine Angriffsfläche zu bieten und Räume zuzulaufen. Das taten die Südhessen mit Leidenschaft. Sie warfen sich in jeden Ball - doch das Bollwerk hielt nur 20 Minuten. Allerdings fiel das 1:0 aus einer bitteren Situation für den Außenseiter. Nach ihrem ersten Eckball knallten Kapitän Fabian Holland und Fabian Nürnberger zusammen, Jeremie Frimpong gab den Ball schnell zu Boniface weiter und der Nigerianer beendete ein Solo über den halben Platz mit einem Lupfer.
Doch vier Minuten später nutzten die Gäste ihre Standard-Stärke zum Ausgleich - und das, obwohl sie wegen des Ausscheidens von Nürnberger gerade kurzzeitig in Unterzahl spielten. Doch nach Ablage von Christoph Klarer setzte sich Vilhelmsson in der Luft stark gegen Palacios durch und drückte den Ball über die Linie.
Leverkusen dreht nach der Pause auf
Nun musste Bayer erneut ein dickes Brett bohren. Bis zur Pause ähnelte das Spiel einem Handball-Spiel um den Kreis. Doch die Werkself fand die entscheidenden Lücken nicht, und so blieb es zur Pause trotz 14:3 Torschüssen und 74 Ballbesitz für Bayer beim 1:1.
Nach der Pause fiel der erneute Führungstreffer schnell und wieder waren die Gäste im Pech, als Palacios' Schuss zweimal abgefälscht und damit unhaltbar wurde. Nun waren die Kräfteverhältnisse klar. Darmstadt musste nun etwas mehr kommen, doch Bayer erzwang die Vorentscheidung durch Boniface auf Vorlage von Wirtz - und hatte damit noch längst nicht genug.
(Von Holger Schmidt, dpa)