Der 1. FC Heidenheim verschafft sich immer mehr Respekt in der Bundesliga und ist nun schon seit sechs Spielen ungeschlagen. Die Mannschaft von Dauertrainer Frank Schmidt kam zu einem verdienten 1:1 (1:1) bei der TSG 1899 Hoffenheim. Eren Dinkci mit einem Klassetor (29. Minute) traf zunächst für den Aufsteiger. Andrej Kramaric glich per Handelfmeter vor 20.120 Zuschauern in Sinsheim aus (45.+7) - mehr ließ der Außenseiter nicht zu.
Die Fußballer von der Ostalb haben damit als Tabellezehnter nach 19 Spieltagen bereits 23 Punkte und weiter nur zwei weniger als der Europacup-Aspirant aus Hoffenheim, der von den vergangenen zehn Spielen nur eines gewonnen hat. Das Team von Chefcoach Pellegrino Matarazzo ist nach Niederlagen beim FC Bayern und in Freiburg und einem oft einfallslosen Heimauftritt gegen Heidenheim weiter ohne Erfolgserlebnis in diesem Jahr.
Doppelchance für Weghorst
Für die Heidenheimer, die der Abstiegszone weit enteilt sind, war es das dritte Remis 2024. Im Baden-Württemberg-Duell zwischen dem Club aus dem 3300-Einwohner-Dorf und dem Verein aus der 48.800-Einwohner-Kleinstadt dominierten die Hausherren zunächst klar. Die Mittelfeldspieler Grischa Prömel, Anton Stach und Andrej Kramaric suchten immer wieder Torjäger Maximilian Beier. Der U21-Nationalspieler drosch den Ball nach nicht einmal drei Minuten aus vielversprechender Position weit hinauf auf die Tribüne.
Bei einer Doppelchance von Wout Weghorst hatten die Gäste Glück, dass erst Patrick Mainka einen Fuß dazwischen brachte und dann der Ball in den Händen von Torwart Kevin Müller landete. Bei den Hoffenheimern saß der tschechische Neuzugang David Jurasek nur auf der Bank. Der 23 Jahre alte Linksverteidiger war unter der Woche auf Leihbasis von Benfica Lissabon gekommen.
Dinkci im Vordergrund
Die Heidenheimer wurden nach einer Viertelstunde mutiger und gaben durch Dinkci einen ersten gefährlichen Schuss ab. FCH-Topscorer Jan-Niklas Beste - bis dato mit fünf Treffern und neun Torvorlagen - tat sich allerdings meist schwer gegen seinen Bewacher Pavel Kaderabek. Dafür spielte sich Dinkci in den Vordergrund: Nach einem Ballverlust von Beier ließ die Leihgabe von Werder Bremen zwei Hoffenheimer ganz elegant aussteigen, lief nach einem Doppelpass mit Jan Schöppner auf und davon und schob den Ball an TSG-Keeper Oliver Baumann vorbei zum 1:0 ein.
Ein Videobeweis in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit brachte die danach verunsicherte TSG zurück ins Spiel. Ausgerechnet der Ex-Hoffenheimer Benedikt Gimber spielte den Ball mit dem Ellbogen - Kramaric ließ sich die Chance zum Ausgleich vom Punkt nicht entgehen.
Schlussmann Müller hatten es die Heidenheimer nach dem Wechsel zu verdanken, dass sie nicht gleich in Rückstand gerieten. Der 32-Jährige rettete erst gegen Florian Grillitsch und wenige Minuten später mit einer fantastischen Fußabwehr gegen Beier. Vergebens drängte Hoffenheim mit Jokern wie Ihlas Bebou auf den Führungstreffer - irgendein Bein eines Heidenheimers war immer dazwischen.
(Von Ulrike John, dpa)