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1. FC Köln: Lukas Podolski lässt sich nicht drängen

1. FC Köln

Lukas Podolski lässt sich nicht drängen

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    Lukas Podsolki befindet sich derzeit in der Form seines Lebens.
    Lukas Podsolki befindet sich derzeit in der Form seines Lebens. Foto: dpa

    Zwei Tore, ein persönlicher Rekord und eine klare Ansage: Der Gala-Vorstellung auf dem Rasen ließ Lukas Podolski ein Machtwort im Vertragspoker folgen. "Wenn man mit mir nicht in die neue Saison gehen will, muss ich halt in der zweiten Mannschaft spielen oder auf die Tribüne", sagte der 26-Jährige. Mit seinem fünften Doppelpack in dieser Saison (61. und 73.) und einer starken Leistung hatte der Nationalspieler den 1. FC Köln zum 4:0 (1:0)-Sieg gegen den SC Freiburg geführt.

    Die Tonart wird rauer, nachdem FC-Sportdirektor Volker Finke den Druck auf Podolski erhöht hat. Man wolle mit dem Topstürmer nur in die neue Saison gehen, wenn dieser vorher einen neuen Vertrag unterzeichne. Schließlich würden die Kölner nur noch im Sommer eine stattliche Ablösesumme für den Publikumsliebling erhalten. In der Winterpause sollen die Verhandlungen über eine vorzeitige Verlängerung des bis 2013 laufenden Vertrages beginnen, eine gute Gesprächsgrundlage sieht freilich anders aus.

    Podolski lässt sich nicht unter Druck setzen

    Ohnehin hat "Prinz Poldi", der mit 13 Toren bereits am 16. Spieltag seine persönliche Bundesliga-Bestmarke aus dem Vorjahr egalisierte, alle Trümpfe in der Hand. So will er sich auch gar nicht unter Druck setzen lassen, das Interesse ist groß, die Führungsetage von Schalke hat ihres schon öffentlich bekundet. "Mein Vertrag geht noch eineinhalb Jahre, und wenn ich das in eineinhalb Jahren entscheide, dann entscheide ich das in eineinhalb Jahren", sagte Podolski.

    Das ist der 1. FC Köln

    Der vollständige Vereinsnamen der Kölner lautet 1. Fußball-Club Köln 01/07 e. V. Gegründet wurde er am 13. Februar 1948

    Die Vereinsfarben sind Rot und Weiß, das Wappentier ist der Geißbock "Hennes"

    Das Stadion der Kölner trägt derzeit den Namen RheinEngergieStadion. An gleicher Stelle stand zuvor das Müngersdorfer Stadion. Die Arena wurde 2004 neu eröffnet und bietet Platz für 50.000 Zuschauer.

    Köln wurde drei Mal Deutscher Meister (1962, 1964 und 1978) und vier Mal den DFB-Pokal (1968, 1977, 1978 und 1983).

    Zwei mal hatte der 1. FC Köln mit 8:0 den höchsten Heimsieg: 1970 gegen Schalke, 1980 gegen Braunschweig.

    Zu den höchsten Niederlagen im eigenen Stadion zählen die Spiele gegen den VfB Stuttgart (1991) und Borussia Dortmund (1995). Die Partien endeten beide 1:6 aus Kölner Sicht.

    Udo Lattek, ehemaliger Trainer in Köln, wurde 2010 für den besten Fußballspruch von der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur ausgezeichnet: "Im Kölner Stadion ist immer so eine super Stimmung, da stört eigentlich nur die Mannschaft", hatte Lattek gesagt.

    Zu den bekanntesten Kölner Spielern gehören zwei Stürmer: Lukas Podolski (schoss bisher 62 Tore in 142 Spielen) und Toni Polster (79 Tore in 150 Spielen zwischen 1993 und 1998).

    Das Maskottchen ist wie das Vereinswappen ein Geißbock. Hennes I., der Ur-Hennes, wurde dem FC Köln während einer Karnevalssitzung 1950 als Scherz geschenkt. Seit dem 24. Juli 2008 ist Hennes VIII in Amt und Würden. Die Geißböcke sind nach Hennes Weisweiler, FC-Spieler der ersten Stunde, benannt.

    Seit 1963 spielt der 1. FC Köln mit lediglich vier Unterbrechungen in der 1. Bundesliga. Der erste Abstieg erfolgte 1998, der jüngste war 2005.

    Auf die Frage, ob bei ihm das Telefon pausenlos klingele, erklärte er selbstbewusst: "Es werden in den nächsten Wochen und Monaten immer wieder Vereine kommen, die sich nach vorne drängen. Das kann ich nicht beeinflussen." Neben Schalke sollen auch Klubs aus England wie der FC Arsenal dabei sein. Für den 26-Jährigen ist diese Situation alles andere als unangenehm, ja offenbar sogar leistungsfördernd.

    Seine "Liebe" zu den Kölner Fans, die mit Hassgesängen auf das Schalker Interesse ("Sch ... 04") reagierten, währe seit dem ersten Jugendspiel, und werde auch immer bleiben, sagte Podolski. Sie reicht als Kriterium für einen Verbleib beim FC aber offenbar nicht aus. Das bekam vor allem die Leitung am Samstag zu spüren. Die kommentierte derweil das von Schalke-Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies und Sportdirektor Horst Heldt geäußerte Interesse an Podolski mit unangemessener Häme.

    Finke bleibt gelassen

    "Lukas kann in jeder Mannschaft dieser Welt spielen. Er spielt das beste halbe Jahr seiner Karriere. Er kann auf jeden Fall in einem besseren Verein als Schalke 04 spielen", sagte Kölns Trainer Stale Solbakken. Und Finke meinte: "Horst Heldt sagte, dass man weder den Verein noch den Spieler kontaktiert habe. Deswegen sollte das man nicht so ernst nehmen. Hauptsache man bleibt im Gespräch."

    Im Trubel um den Star ging die wohl beste Leistung von Christian Clemens fast unter, der ebenfalls zwei Tore (19./66.) erzielte, das zum 3:0 gar per Eckball. "Ich habe ihm schon mal zum Tor des Monats gratuliert. Jetzt braucht er nur noch neun, um mich einzuholen", sagte Podolski, der mit zehn Toren des Monats Rekordhalter ist - und sportlich unersetzbar scheint. Das wissen auch die Verantwortlichen und umgarnen den gebürtigen Polen fast schon plump. "Er hat ein großes Herz für Köln, und wir habe die Chance, ihn zu halten. Er ist Weltklasse", sagte Solbakken. Torwart Michael Rensing äußerte vorsichtig seinen Wunsch: "Viel Geld oder Poldi - ich als Spieler kann das nicht entscheiden, aber ich bin natürlich für Poldi."

    Mit 20 Punkten auf dem Konto geht Köln in das Nachholspiel gegen den FSV Mainz 05 am Dienstag, am Samstagabend gab es aber zunächst im Restaurant des Schokoladen-Museums eine Weihnachtsfeier. Für die Bosse wohl eher ein Fest der Besinnung. In Freiburg hingegen gibt es angesichts des letzten Tabellenplatzes nichts zu feiern. "Wenn wir nicht an unsere Leistungsgrenze kommen, ist es schwer, Punkte zu holen", sagte Trainer Marcus Sorg.

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