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Wettskandal: Missstimmungen zwischen DFB und DFL

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Wettskandal: Missstimmungen zwischen DFB und DFL

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    Wettskandal: Missstimmungen zwischen DFB und DFL
    Wettskandal: Missstimmungen zwischen DFB und DFL Foto: DPA

    Die Deutsche Fußball Liga zeigte sich sehr irritiert über Äußerungen von DFB-Präsident Theo Zwanziger, er sei bereits seit Monaten über die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bochum informiert gewesen. "Wir waren sehr verwundert, als wir die Zitate von Dr. Zwanziger gelesen haben - und haben daraufhin den direkten Kontakt gesucht", sagte Liga-Präsident Reinhard Rauball der Deutschen Presse-Agentur.

    Inzwischen habe ihm Zwanziger einen Irrtum eingeräumt. "Der DFB- Präsident hat mir gegenüber in einem Telefongespräch erklärt, dass er seine Äußerungen in Sport Bild so getätigt und autorisiert habe. Ihm sei jedoch erst später bewusstgeworden, dass er sich geirrt habe", sagte Rauball. "Er sei allgemein über Gerüchte in Bezug auf Spielmanipulationen im europäischen Raum von der UEFA informiert worden, nicht aber über die Tätigkeit der Staatsanwaltschaft Bochum und Verdachtsmomente in Deutschland", erklärte der DFL-Chef weiter.

    Der DFB-Präsident hatte in einem Interview mit "Sport Bild" eingeräumt, er sei schon seit längerem in die Ermittlungen eingeweiht gewesen. "Ich war als Mitglied des UEFA-Exekutivkomitees inoffiziell schon seit Monaten über die Tatsache informiert, dass es sehr konkrete Ermittlungen und eine enge Zusammenarbeit zwischen der Staatsanwaltschaft Bochum und der UEFA gibt." Allerdings sei der DFB nicht offiziell unterrichtet worden.

    Bereits zuvor hatte der 64-Jährige bekannt, von den Entwicklungen nicht überrumpelt worden zu sein. "Das ist ja gar nichts Neues. Wir wussten, dass die Staatsanwaltschaft sich einem Ergebnis nähert", hatte der gelernte Jurist geäußert. Rauball hatte hingegen deutlich gemacht, es sei schade, nicht in die Ermittlungen einbezogen worden zu sein. "Ich habe es bedauert, dass die Liga und der DFB von der Staatsanwaltschaft nicht mit eingebunden wurden."

    Immerhin sei ja der europäische Fußball-Verband UEFA in die Ermittlungen involviert worden. "Wir hätten es für gut befunden, zumindest in der Endphase eingeweiht zu werden. Das ist keine schöne Sache für uns, weil auch wir natürlich gern bei der Aufklärung mitgewirkt hätten", hatte Rauball erklärt. Der Ligaverband habe nach seinen Angaben noch keine weitergehenden Informationen als die Öffentlichkeit vorliegen.

    Unterdessen hat Zwanziger in "Sport Bild" eine Liberalisierung des Wettmarktes gefordert. "Der Staat muss den Wettmarkt (...) liberalisieren und private Anbieter zulassen, die dann unter strenger staatlicher Kontrolle stehen", sagte Zwanziger. "Durch das Monopol der staatlichen Sportwette Oddset und das Verbot privater Anbieter werden die Zocker auf den illegalen Wettmarkt getrieben", fügte Zwanziger hinzu.

    Sobald der DFB wisse, um welche Spieler, Trainer oder sonstige Verantwortliche es sich handele, werde er umgehend sportrechtliche Konsequenzen ziehen. Zwanziger kündigte ein unnachgiebiges Vorgehen an, vor allem für den Fall, dass ein Unparteiischer in den Skandal involviert sein sollte. "Sollte ein Schiedsrichter verwickelt sein, kann es für ihn nur eine lebenslange Sperre geben, denn ihm wird man nie mehr vertrauen können", sagte der DFB-Präsident. Bei Spielern komme es hingegen auf die Schwere der Schuld an.

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