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WM-Tickets als Ladenhüter - DFB nennt keine Zahlen

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WM-Tickets als Ladenhüter - DFB nennt keine Zahlen

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    WM-Tickets als Ladenhüter - DFB nennt keine Zahlen
    WM-Tickets als Ladenhüter - DFB nennt keine Zahlen Foto: DPA

    Ausgerechnet die sonst heiß begehrten Team-Tickets für die drei Gruppenspiele der DFB-Auswahl sind offenbar große Ladenhüter, ähnlich mau sind die Zahlen in anderen Ländern Europas. Gerade einmal knapp ein Drittel der für die deutschen WM-Fans reservierten 21 000 Karten für die Vorrundenpartien in Durban, Port Elizabeth und Johannesburg wurden verkauft.

    Dennoch sieht der deutsche Berater der südafrikanischen WM-Organisatoren, Horst R. Schmidt, keinen Grund zur Sorge. "Das Bild ist weder schwarz noch grau, sondern in einem Lichte, das sich sehen lassen kann", sagte er der Deutschen Presse-Agentur dpa. In der "Süddeutschen Zeitung" veröffentlichte Zahlen, wonach nur 1000 Karten beim am 14. Januar beendeten Sonderverkauf veräußert wurden, bestätigte Schmidt nicht.

    Bislang seien insgesamt etwa 32 000 Bestellungen aus Deutschland beim Weltverband FIFA registriert worden, bestätigte Schmidt, der auch Schatzmeister des Deutschen Fußball-Bundes ist. Rund 25 000 Karten wurden in den ersten zwei Verkaufsphasen 2009 direkt über die

    Seit der Gruppeneinteilung am 4. Dezember in Kapstadt stellt der Weltverband FIFA den 32 WM-Teilnehmern zwölf Prozent aller Eintrittskarten pro eigenes Spiel zur Verfügung - unabhängig von der zu erwartenden Zahl an Anhängern. Nordkorea bekommt das gleiche Kontingent wie beispielsweise Brasilien. Die Tickets können in Eigenregie von den Verbänden verkauft werden. Nicht georderte Karten gehen zurück an die FIFA.

    Die erste Fußball-WM auf afrikanischem Boden droht nun vor halbleeren Rängen über die Bühne zu gehen. Denn nicht nur die Deutschen entpuppen sich als Reisemuffel. In vielen Ländern Europas stockt der Karten-Absatz, und andere Fußball-Verbände geben die Zahlen im Gegensatz zum DFB auch umgehend preis. In den Niederlanden wurden 2000 bis 3000 Karten pro Partie veräußert, gerechnet hatte man mit bis zu 10 000 Anhängern.

    Bei der FIFA liegt nun ein Antrag der Holländer vor, die Teamtickets noch bis zum 31. Januar verkaufen zu dürfen. In der Schweiz wurden 850 Karten verkauft, angeboten wurden 23 600. In Dänemark gingen 1573 Bestellungen ein, 17 260 Karten standen zur Verfügung.

    Die miesen Zahlen aus Europa sind für Südafrikas WM-Organisatoren nur wenige Tage nach dem blutigen Anschlag beim Afrika Cup in Angola das nächste PR-Desaster. 450 000 WM-Touristen erhoffen sich die stolzen Gastgeber. Zudem hatte Cheforganisator Danny Jordaan erst zum Wochenbeginn nochmals alle Einwohner des Kap-Staates ermuntert, sich Karten für das Turnier vom 11. Juni bis 11. Juli zu kaufen. Gut drei Millionen gibt es insgesamt. Bislang zeigten die eigentlich fußballbegeisterten Südafrikaner wenig Interesse am eigenen Turnier. In den ersten beiden Verkaufsphasen blieben nur 53,6 Prozent der insgesamt 674 403 verkauften Tickets im Land.

    Dies liegt auch daran, dass Kartenbestellungen ein halbes Jahr im Voraus in der Regenbogen-Nation unüblich sind. Tickets für nationale Fußballspiele kauft man grundsätzlich an der Tageskasse, die es bei der WM nicht geben wird. Das Problem wurde schon beim Confederations Cup deutlich. Da die Stadien bei der WM-Generalprobe im Sommer 2009 (zu) leer waren, orderten lokale Größen wie der König der Bafokeng nach einer Schelte von FIFA-Präsident Joseph Blatter mehrere Tausend Tickets, die dann kostenfrei an soziale Einrichtungen und Vereine verteilt wurden.

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