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WM-Teilnehmer: Ecuador: „Tricolor“ will hoch hinaus

WM-Teilnehmer

Ecuador: „Tricolor“ will hoch hinaus

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    Das Team um Luis Antonio Valencia (l) will bei der WM ins Achtelfinale kommen.
    Das Team um Luis Antonio Valencia (l) will bei der WM ins Achtelfinale kommen. Foto:  Jose Jacome (dpa)

    Das Land ist bettelarm. Deshalb lebt und arbeitet auch jeder fünfte Ecuadorianer in der Fremde. Der bekannteste Arbeitsemigrant heißt Luis Antonio Valencia. Der 28-Jährige verdient sein Geld als Fußballprofi bei Manchester United in der englischen Premier League. Fernab der Heimat.

    Aber dort verehren sie ihn. Er ist ein Hoffnungsträger der über 15 Millionen Einwohner der Andenrepublik im Nordwestzipfel Südamerikas, deren abwechslungsreiche Landschaft zwischen Meereshöhe an der Pazifikküste und über 6000 Meter ragenden Gipfeln den Äquator durchquert. Luis Antonio Valencia hat die „Tri“, die Fußball-Nationalmannschaft, zur Weltmeisterschaft geführt. Und in Brasilien soll die wegen ihrer gelben Trikots, blauen Hosen und roten Stutzen „La Tricolor“ – die Dreifarbigen – genannte Elf wiederholen, was ihr vor acht Jahren beim deutschen Sommermärchen gelang: der Einzug ins Achtelfinale. Mindestens.

    Das wird bei Ecuadors dritter WM-Teilnahme nach 2002 in Japan und Südkorea und 2006, als es nach dem 0:3 gegen Gastgeber Deutschland eine ehrenwerte 0:1-Niederlage gegen England mit Torschütze David Beckham gab, schwer genug. Neben Außenseiter Honduras warten mit der Schweiz und Frankreich zwei ganz schwere Gruppengegner. Ecuador hatte in der WM-Qualifikation einen schweren Schlag zu verdauen. Der 27-jährige Stürmer Christian Benitez, der in 58 Ländespielen 24 Tore für Ecuador erzielt hatte, war plötzlich an einem Herzinfarkt gestorben.

    Wichtigster Vorteil bleibt zu Hause: die Höhenluft

    In Brasilien sind die Hürden für das kleine Land hoch. Und die Spielorte den Ecuadorianern viel zu niedrig. Curitiba, der Schauplatz der vermeintlich leichtesten Aufgabe gegen Honduras, liegt gerade mal 900 Meter über dem Meeresspiegel. Die Hauptstadt Brasilia, wo Ottmar Hitzfelds Eidgenossen auf die aktuelle Nummer 23 der FIFA-Weltrangliste warten, noch 50 Meter tiefer. Und Rio de Janeiro, in dessen berühmtem Maracanã-Stadion „La Tricolor“ zum Vorrundenabschluss auf die Equipe tricolore trifft, liegt direkt am Atlantik.

    Aber Ecuador will am liebsten hoch hinaus. Sein Aufstieg zur kleinen Fußballmacht im Schatten der Großen des Kontinents ist auch bildlich zu verstehen. Im Estadio Olimpico Atahuallpa der Hauptstadt Quito geht den Kontrahenten auf 2850 Metern schon mal die Luft aus. Und im kleinen Land zwischen Pazifik, Kolumbien und Peru wurden die Siege über Brasilien und Argentinien gefeiert wie an der Copacabana der Karneval oder am Rio de la Plata die WM-Triumphe von 1978 und 1986. In den kommenden Tagen fiebern sie mit Luis Antonio Valencia und dem Rest der Mannschaft des kolumbianischen Trainers Reinaldo Rueda. In der traurigen Armutsstatistik Südamerikas belegt Ecuador Platz vier. Im Fußball wollen sie zur dritten Kraft des Kontinents aufsteigen.

    Unser Tipp Der Außenseiter übersteht die Vorrunde nicht.

    WM-Aufgebot

    Tor Banguera (Barcelona SC), Domínguez (Quito), Bone (El Nacional)

    Abwehr Erazo (Flamengo), Guagua, Bagüí, Achilier (all Emelec), Ayoví (Pachuca), Paredes (Barcelona SC)

    Mittefeld Minda (Chivas USA), Gruezo (Stuttgart), Ibarra (Arnhem), Noboa (Dynamo Moscow), Saritama (Barcelona SC), Valencia (Manchester United), Mendez (Independiente Santa Fe), Martínez (Tijuana)

    Angriff Caicedo (Al-Jazira), Montero (Morelia), Rojas (Cruz Azul), Ayoví (Tijuana), Valencia (Pachuca), Arroyo (CF Atlante)

    WM-Teilnahmen 2

    WM-Bilanz 7 Spiele (3 Siege, 4 Niederlagen)

    Meiste WM-Spiele Iván Hurtado, Agustín Delgado (je 6)

    Meiste WM-Tore Agustín Delgado (3)

    Anzahl registrierter Fußballer 30 855

    Größtes Stadion Olimpico Atahualpa in Quito (39 800 Zuschauer)

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