Das Finale der WM 2014 steht fest: Am Sonntagabend treffen in Rio de Janeiro Deutschland und Argentinien aufeinander. Deutschlands Torjägerriege um Thomas Müller, André Schürrle und den Rekordtorschützen Miroslav Klose trifft auf den nominell vielleicht besten Sturm des Turniers.
Mit dem mehrfachen Weltfußballer Lionel Messi vom FC Barcelona, Gonzalo Higuaín (SSC Neapel), Sergio Agüero (Manchester City) und (dem verletzten) Ángel di María (Real Madrid) ist Argentinien in der Offensive exzellent besetzt.
Deutschland - Argentinien gab es bei der WM schon sechs Mal
Das WM-Finale ist freilich nicht das erste Aufeinandertreffen von Deutschland und Argentinien bei einer Weltmeisterschaft. Sechs Mal standen sich die beiden Teams bei einem Weltturnier gegenüber. Viermal gewann Deutschland, einmal Argentinien. Einmal - 1966 bei der WM in England - trennten sich die Teams zudem Unentschieden.
Wir haben die denkwürdigsten Begegnungen von Deutschland und Argentinien zusammengefasst:
WM 1986, Finale: Vor 28 Jahren geht Argentinien, damals noch mit Diego Maradona, als Favorit ins Endspiel. Am 29. Juni 1986 treffen sich Deutschland und Argentinien vor 114.600 Zuschauern im Azteken-Stadion in Mexico-City. 23 Minuten dauert es, bis an dem glutheißen Tag das erste Tor fällt. Nachdem sich Deutschlands Torwart Toni Schumacher bei einer Flanke verschätzt, köpft Argentiniens Brown das 1:0. Wenig später erhöht Valdano auf 2:0.
Ob es das schon gewesen sei, fragt der ZDF-Reporter. Doch Deutschland kommt noch einmal zurück: In der 73. Minute gelingt Karl-Heinz-Rummenigge der Anschlusstreffer, acht Minuten später gleicht Rudi Völler zum 2:2 aus. Doch das Glück hält nicht lange: Maradona schickt Jorge Burruchaga mit einem schönen Pass in den Konter. Der Mittelfeldspieler trifft: Argentinien ist Weltmeister.
Das letzte Finale Deutschland - Argentinien gewann Deutschland
WM 1990, Finale: Vier Jahre später treffen sich bei der WM in Italien erneut Deutschland und Argentinien im Finale. Diesmal mit dem besseren Ende für das Team von Franz Beckenbauer. Mit 1:0 nach einem Elfmetertor von Andi Brehme besiegt die DFB-Auswahl die Südamerikaner.
Manndecker Guido Buchwald hatte zuvor Argentiniens Held der letzten WM, Diego Maradona, äußerst effizient aus dem Spiel genommen. Deutschland bringt der Sieg gegen Argentinien 1990 den dritten - und vorerst letzten WM-Titel.
WM 2006, Viertelfinale: Nicht nur 1990, auch bei der WM 2006 spielen Elfmeter in der Begegnung zwischen Deutschland und Argentinien eine herausragende Rolle. Nach 120 Minuten steht es 1:1. Die Mannschaften müssen ins Elfmeterschießen. Oliver Kahn, die ehemalige Nummer eins im deutschen Tor, wünscht Konkurrent Jens Lehmann alles Gute.
Und Torwarttrainer Andi Köpke steckt dem deutschen Keeper einen mittlerweile legendären Zettel zu - darauf stehen: die Schussgewohnheiten der Argentinier. Ein Mittel, das sich bewährt: Lehmann pariert zwei Elfmeter. Deutschland zieht ins Halbfinale ein. Nach dem Spiel kochen die Emotionen hoch: Cufré tritt Mertesacker in den Bauch, Torsten Frings drückt einem Argentinier die Faust ans Gesicht.
2010 siegte Deutschland 4:0 gegen Argentinien
WM 2010, Viertelfinale: Deutschland und Argentinien treffen bei einer WM aufeinander - und wieder ist Diego Maradona mit von der Partie. Diesmal allerdings als Trainer der "Albiceleste" und mit einem klaren Ziel: Weltmeister werden. Dafür, dass daraus nichts wird, sorgt allerdings eine äußerst starke deutsche Mannschaft. Nachdem Deutschland England im Achtelfinale schon mit 4:1 nach Hause geschickt hatte, deklassiert das Team von Jogi Löw auch Argentinien.
4:0 für das DFB-Team heißt es nach Treffern von Müller, Klose (2x) und Friedrich am Ende. Bitter nur: Deutschlands Shootingstar Thomas Müller holt sich seine zweite gelbe Karte und verpasst das folgende Halbfinale gegen Spanien - wo Deutschland dann ausscheidet. Argentiniens Stürmerstar Messi übrigens soll nach dem Aufeinandertreffen bei der WM 2010 in der Kabine geweint haben.
Ob und bei wem 2014 die Tränen kullern, entscheidet sich am Sonntag: Deutschland gegen Argentinien, WM-Finale, 21 Uhr, ARD.