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WM 2014: Müller-Fußball-Wahnsinn: Glanz-Start für Deutschland

WM 2014

Müller-Fußball-Wahnsinn: Glanz-Start für Deutschland

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    Wer kann es am besten? Thomas Müller! Mit drei Toren im Auftaktspiel gegen Portugal setzt sich der Münchner an die Spitze der Torjägerliste. Trainer Joachim Löw gönnt ihm dafür eine verdiente Auszeit.
    Wer kann es am besten? Thomas Müller! Mit drei Toren im Auftaktspiel gegen Portugal setzt sich der Münchner an die Spitze der Torjägerliste. Trainer Joachim Löw gönnt ihm dafür eine verdiente Auszeit. Foto: Andreas Gebert (dpa)

    Deutschland ist glänzender in die WM gestartet, als es selbst große Optimisten prophezeit hatten. Am Ende der vermeintlich schwierigsten Aufgabe in der Vorrundengruppe G hatte die Auswahl von Joachim Löw den Weltranglisten-Vierten Portugal 4:0 (3:0) geschlagen. Ein Ergebnis, das Lahm & Co. großem Einsatz, strategischem Geschick, dem treffsicheren Thomas Müller und der Unbeherrschtheit des Portugiesen Pepe zu verdanken haben, der nach einer halben Stunde die Rote Karte sah.

    Löw hatte mit Aufstellung gegen Portugal überrascht

     Der Bundestrainer hatte Experten, Traumdeuter und Kaffeesatzleser mit seiner Aufstellung wieder einmal überrascht. Für die Angriffsreihe hatte Löw den zuletzt formschwachen Özil aufgeboten. Weil es Götze in die Startformation geschafft hat, war anfangs weder für Podolski noch für Schürrle Platz. Weniger überraschend dagegen, dass Portugal mit Cristiano Ronaldo antrat, dessen Verletzungsprobleme offenbar kleiner waren, als verbreitet wurde. Der Weltfußballer hatte  seine Landsleute noch vor dem Anpfiff via Facebook auf die Partie  eingeschworen. „Heute, wo unser Epos endlich beginnt, werden wir viel mehr als zehn Millionen sein“, hatte der 28-Jährige in Anspielung auf Portugals Einwohnerzahl geschrieben. „Wir werden auch Leidenschaft, Begeisterung, Glaube, Entschlossenheit, Ausdauer sein. Wir werden Siegeswille sein.“ Teamchef: Hier können Sie die Spieler der deutschen Nationalmannschaft benoten

    Am Ende sollte Portugal auch noch Papst sein. „Um es mit Franziskus zu sagen: Niemand siegt allein. Weder auf dem Spielfeld noch im Leben. Força Portugal!“

    Ronaldo selbst ging vom Anpfiff weg beispielhaft voran. Nach wenigen Minuten war er seinem Bewacher Boateng zweimal entwischt – ohne dabei allerdings Schaden bei den Deutschen anzurichten.

    Khedira verfehlte anfangs knapp

    Joachim Löw schien dennoch besorgt, forderte am Spielfeldrand, heftig gestikulierend, mehr Aufmerksamkeit ein. Ein Aufruf, den die Portugiesen auch ihrem Torhüter gewünscht hätten. Von allen guten Geistern verlassen, trat Rui Patricio den Ball unbedrängt vor die Füße von Khedira, der aus 25 Metern das leere Tor knapp verfehlte.

    Deutschland blieb am Drücker. Der bewegliche Mario Götze wand sich, heftig bekämpft von João Pereira in den portugiesischen Strafraum. Als beide zu Boden gingen, entschied der Unparteiische Milorad Mazic auf Strafstoß.

    Es hat schon eindeutigere Elfmeter gegeben. Thomas Müller war das egal. Der Bayern-Stürmer erzielte das 1:0 (11.). Die 5000 deutschen Fans unter den 51 800 Zuschauern in der Arena Fonto Nova waren begeistert.

    Das blieb auch so. Nach einer halben Stunde köpfte Mats Hummels einen Eckball zum 2:0 ins portugiesische Netz. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Weltranglisten-Vierte bereits zum ersten Mal gewechselt. Hugo Almeida, früher unter anderem bei Werder Bremen, hatte den Platz angeschlagen verlassen.

    Doch es kam noch schlimmer für die Portugiesen. Als Real Madrids Pepe den nachsetzenden Müller mit dem ausgestreckten Arm ins Gesicht fuhr und frustriert vom Freistoßpfiff Müller auch noch mit der Stirn attackierte, wertete der Unparteiische die Aktion als Kopfstoß. Pepe sah Rot und Portugals Chancen auf einen gelungen WM-Start sanken dramatisch.

    Müller mit Ovationen verabschiedet

    Sie erreichten die Null-Linie als auch noch Bruno Alves patzte und Müller zum zweiten Mal traf (44.). Der deutschen Elf blieb nun nicht mehr viel, als das 3:0 ins Ziel zu bringen. Das sah dann etwas gemächlich aus, war aber auch ein Tribut an die mittäglichen 30 Grad, die sich bei 75 Prozent Luftfeuchtigkeit auch auf der Tribüne deutlich wärmer angefühlt haben.

    Dennoch war der Weltranglisten-Zweite weiteren Treffern näher als Portugal dem Anschlusstor. Ronaldo hatte den Betrieb weitgehend eingestellt, weshalb jedes seiner wenigen Lebenszeichen ein Pfeifkonzert begleitete.

    Bundestrainer Joachim Löw ließ derweil das Schonprogramm laufen. Mesut Özil durfte raus, Mats Hummels musste raus. Der Dortmunder humpelte angeschlagen zur Auswechselbank.  Für die beiden kamen  André Schürrle und  Shkodran Mustafi.

    Die Entscheidungen aber fielen weiter im portugiesischen Strafraum. Patricio klatschte den Ball vor die Füße von Müller, und der Torschützenkönig der vergangenen Weltmeisterschaft tat alles, um sich auch dieses Mal wieder den Titel zu holen. Müller traf zum 4:0, wofür ihn die deutschen Fans bei seiner Auswechslung stehend mit Ovationen verabschiedeten.

    Während nun fraglich ist, ob es für Portugal bei dieser WM noch zum Epos reichte, könnte sich  Deutschland am Samstag gegen Ghana bereits das Achtelfinale sichern.

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