Der Chefmediziner der FIFA Michel D'Hooghe hat sich besorgt über mögliche Verzögerungen bei den Dopingkontrollen während der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien geäußert. Die Tests werden in Lausanne vorgenommen, weil dem Anti-Doping-Labor in Rio de Janeiro die Akkreditierung entzogen wurde.
WM 2014: Sorge wegen Dopingkontrollen
Doping-Geständnisse deutscher Radprofis
Mai 2007: Bert Dietz ist der erste ehemalige Telekom-Profi, der Epo-Doping in den 90er Jahren gesteht. Die Beichte von Dietz belastet auch das gesamte Team um Tour-de-France-Sieger Jan Ullrich schwer. Dietz vertreibt jetzt Radsportkleidung.
Mai 2007: Wenige Tage nach Dietz' TV-Auftritt bei Beckmann folgen Rolf Aldag und Erik Zabel, der tränenreich Dopingpraktiken einräumt. Udo Bölts und Christian Henn geben Doping zu, wählen allerdings nicht wie Aldag und Zabel die große TV-Bühne der ARD. Aldag ist inzwischen im Management des belgischen Tony-Martin-Rennstalls Omega-Quickstep tätig, Zabel als Sportlicher Leiter im russischen Team Katusha. Bölts betreut Touristikfahrer in Radsport-Camps.
Juli 2007: In einem «Spiegel»-Interview folgt auch Teamkollege Jörg Jaksche nur wenige Wochen später dem Beispiel seiner einstigen Teamkollegen. Er gab umfänglich systematisches Blut-Doping und Kontakte zum spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes zu. Jaksche kommt in den Genuss der Kronzeugen-Regelung, die seine Strafe vermindert. Nach seiner Beichte scheitern alle Versuche, im Radsport wieder Fuß zu fassen. Jaksche, der Betriebswirtschaft studiert, engagiert sich nach der Armstrong-Beichte 2013 auch in der Bewegung «Change Cycling Now» für einen neuen Radsport.
November 2007: Der frühere T-Mobile-Profi Patrik Sinkewitz beichtet im «Spiegel» und der ZDF-Sendung «Aktuelles Sportstudio» Doping. Der ehemalige Gewinner der Deutschland-Tour gibt zu, sich zu Beginn der Tour de France 2006 einer Blut-Transfusion in der Uni-Klinik Freiburg unterzogen zu haben. Der Hesse fährt nun im drittklassigen kroatischen Meridiana-Kamen-Team.
Er sei sich "nicht ganz sicher", ob die Analyse-Ergebnisse immer rechtzeitig wieder am WM-Ort eintreffen, sagte der Belgier in einem Interview der Nachrichtenagentur AP. Im schlimmsten Fall könne ein Fußballer, obwohl er gerade positiv getestet wurde, schon zum nächsten Spiel wieder antreten. "Ich hasse das", betonte D'Hooghe.
Ich bin nicht glücklich
"Ich bin wirklich nicht glücklich darüber." Aber "wir müssen damit leben. Wir werden unser Bestes tun. Aber das ist ein Schwachpunkt", gab der FIFA-Mediziner zu. Auf die Auslagerung der Kontrollen in das Schweizer Labor hatte sich der Fußball-Weltverband FIFA mit der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA geeinigt.
WM 2014: Doping wird ein Thema
In Lausanne waren bereits die Dopingtests vom Confederations Cup 2013 in Brasilien untersucht worden. Die WADA hatte dem Labor in der WM- und Olympia-Stadt Rio de Janeiro im August wegen wiederholter Fehler die Akkreditierung entzogen. Ein neues Labor wird erst 2015 - ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Rio - einsatzfähig sein. dpa