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WM 2014: Die Seuche und ihre Folgen

WM 2014

Die Seuche und ihre Folgen

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    Deutschland fährt ohne Marco Reus zur WM.
    Deutschland fährt ohne Marco Reus zur WM. Foto: Andreas Gebert (dpa)

    Es gibt Verletzungspech von derartigem Ausmaß, dass es Sportler als „Seuche“ diagnostizieren. Beispielhaft dafür ist Mario Gomez, der einst beim Torschuss im Rasen hängen geblieben war, was ihm einen Innenbandriss im Knie bescherte. Verärgert darüber, hieb er mit der Faust auf den Rettungskoffer der herbeigeeilten Sanitäters – und brach sich die Hand. Dass Gomez in Brasilien wegen seiner vielen Verletzungen die Saison über fehlen würde, war demnach zu erwarten gewesen.

    Auch Miroslav Klose kennt sich mit Unglückssträhnen aus. Insofern ist er ein ausgewiesener Seuchen-Experte. Man durfte Klose demnach vertrauen, als er, trotz der vielen Pflegefälle, die Nation beruhigte: „Wir haben keine Seuche.“ Wer mit Deutschland bangt, wollte aus der Klose-Expertise sogar herausgehört haben: Die Seuche wird auch nicht zu uns kommen. Mag sie bei den Portugiesen vorbeischauen, oder den Ghanaern – uns verschont sie.

    Wissenschatlich bekannt ist nichts von der Verletzungsseuche -ein Skandal

    Nun ist leider nicht erforscht, wie sich Verletzungsseuchen übertragen, was angesichts der Bedeutung des Fußballs in unserem Land ein Skandal ist. Über Rinder- und Schweinepest, Maul- und Klauenseuche wissen wir alles, über die Verletzungsseuche nichts. Ob sie sich über Hautkontakt oder Tröpfcheninfektion verbreitet, ob sie im Winter oder im Sommer besser gedeiht, ob sie bestimmte Regionen bevorzugt, Deutschland gar Epidemiegebiet ist – nicht einmal Grundlagenforschung existiert dazu.

    Tatsache ist: Sie hat wieder zugeschlagen und Marco Reuss aus dem Spiel genommen. Ein besonders schwerer Fall. Für Reus selbst, aber auch für alle, die ihr Schicksal mit dem der deutschen Mannschaft in Brasilien verknüpft haben.

    Löw hat damit ein weiteres Mal überrascht. Selbst Sicherheitsfanatikern muss das vorkommen, als würde man eine Postkutsche nach dem Verlust eines Zugpferdes mit einem Vorhängeschloss auf Trab bringen wollen. Ein weiterer Verteidiger stärkt die Wagenburgmentalität, aber irgendeiner muss den Karren vom Fleck ziehen. Doch statt es mit Kevin Volland, Max Kruse, ja, vielleicht sogar, in der Not, mit Stefan Kießling zu versuchen, hat

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