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Van Gaal braucht "dreckigen Sieg" gegen Magath

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Van Gaal braucht "dreckigen Sieg" gegen Magath

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    Van Gaal braucht «dreckigen Sieg» gegen Magath
    Van Gaal braucht «dreckigen Sieg» gegen Magath Foto: DPA

    Im brisanten Verfolgerduell der Fußball-Bundesliga braucht der wankende Branchenführer nach seinem Champions-League-Desaster gegen Girondins Bordeaux und der vollmundigen Herbstmeister-Prognose von Manager Uli Hoeneß unbedingt einen Befreiungsschlag. "Es ist ein Moment, wo es gefährlich ist", beschrieb Kapitän Mark van Bommel unverblümt die Ausgangslage angesichts der Diskussionen um den Trainer und der angespannten Atmosphäre mit den eigenen Fans.

    "Wenn wir vom ersten Moment an Gas geben, wird uns das Publikum unterstützen", glaubt van Bommel. Womöglich wird das mit dem nach seiner Knie-Operation um Anschluss kämpfenden Arjen Robben und damit wieder im 4-3-3-System geschehen, mit Nationalmannschaftsneuling Thomas Müller als anderem Flügelflitzer. Gerade Robbens Dribblings und Offensivkraft sehnt das Team herbei. "Er hat etwas Besonderes, was viele nicht haben", betonte Landsmann van Bommel.

    Es sei aber kein Gala-Fußball angesagt, sondern eine Reaktion der Mannschaft, Kampf, Leidenschaft und Punkte. "Bayern München hat oft sehr dreckige Siege eingefahren, wenn es darauf ankam", bemerkte van Bommel - "und alle waren zufrieden." Dass einige Neuzugänge zuletzt gegen Bordeaux sogar ausgepfiffen wurden, sei nicht gut gewesen, aber die Spieler müssten eine Reaktion zeigen nach dem Motto: "Ich zeige es Euch!" Bayern sei kein einfacher Verein, so der Kapitän, auch für einen Trainer nicht. Der freie Tag nach der Bordeaux-Pleite sei als Maßnahme gut gewesen für das Team: "Der Trainer muss seine Arbeit durchziehen."

    Dass nach dem Schalker 1:0 in München Ende April Jürgen Klinsmann gehen musste, bedeute kein schlechtes Omen für van Gaal, glaubt van Bommel: "Es ist eine andere Situation. Damals waren wir im April. Es ist Zufall, dass jetzt Schalke kommt" - und das auch noch mit Magath, der den Münchnern in der letzten Saison mit dem VfL Wolfsburg die Meisterschale wegschnappte und sie im direkten Duell mit einem 5:1- Sieg demütigte. "Er hat noch eine Geschichte mit einigen Spieler hier", bemerkte van Bommel.

    Magath kommt die Rückkehr zu seinem ehemaligen Arbeitgeber, der ihm nach zwei sehr erfolgreichen Jahren mit dem Double-Gewinnen 2005 und 2006 entlassen hatte, gerade recht. Doch er hütete sich im Vorfeld vor unbedachten Äußerungen, die auf Schadenfreude über die Münchner Krise und die schwierigen Lage des unter Beschuss geratenen Kollegen Louis van Gaal schließen ließen. "Van Gaal ist ein ausgezeichneter Trainer. Wenn ein neuer Coach kommt, dann dauert das schon mal eine gewisse Zeit, bis sich alles fügt", meinte Magath diplomatisch. Ex-Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld hätte sich von den schweigenden Bossen dagegen ein Zeichen gewünscht: "Man muss dem Trainer total den Rücken stärken", sagte er in der "Bild"-Zeitung.

    Magath bezeichnet den Rekordmeister immer noch als "Topfavorit auf den Meistertitel" und "Maß aller Dinge". Auch van Bommel glaubt, dass die Hoeneß-Prognose vom ersten Platz zu Weihnachten, aufgehen kann: "Das Gefühl, dass wir es schaffen können, habe ich auch." Magath will die Aufholjagd der München verhindern. "Für den Gast ist ein Spiel dort immer dankbar. Man kann mehr reagieren als agieren", sagte er.

    Jegliche Provokation ist tabu. Auch den Profis hat der Coach Zurückhaltung auferlegt. Torhüter Manuel Neuer wollte zu seinem Eckfahnenjubel, mit dem er nach dem Schalker Sieg Ende April Oliver Kahn kopierte und für Diskussionen sorgte, nicht mehr viel sagen. Und auf das von Hoeneß in dieser Woche wohl gezielt wiederholte Interesse am jungen Schalker Nationalkeeper ging auch niemand mehr ein. "Ich beteilige mich nicht an Spekulationen. Mich interessiert nur Schalke 04", sagte Neuer vor seinem 100. Bundesligaspiel.

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