Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
Fußball
Icon Pfeil nach unten

U 21 gerät unter Druck - "Kein Schreckensszenario"

Fußball

U 21 gerät unter Druck - "Kein Schreckensszenario"

    • |
    U 21 gerät unter Druck - «Kein Schreckensszenario»
    U 21 gerät unter Druck - «Kein Schreckensszenario» Foto: DPA

    Das 1:2 (0:1) gegen Tschechien in Wiesbaden war für die U 21-Auswahl des neuen Trainers Rainer Adrion das erste Negativ-Erlebnis nach dem Titelgewinn, doch an ein Scheitern in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2011 verschwendet Adrion noch keinen Gedanken. "Der Rückschlag ist sehr ärgerlich, wir malen jetzt aber kein Schreckensszenario", kommentierte der DFB-Coach die Pleite.

    Doch eines ist Adrion nun bewusst: Durch die erste Pflichtspiel-Niederlage nach dem EM-Coup von Schweden ist der Druck auf die jungen Profis des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) größer geworden. "Wir müssen die nächsten Spiele unbedingt gewinnen", meinte Adrion, dessen Team den Beweis der EM-Tauglichkeit schuldig blieb. Es wird eng, denn nur die Sieger der zehn Qualifikationsgruppen und die vier besten Gruppenzweiten erreichen die Playoff-Spiele zur EM in Dänemark (12. bis 25. Juni 2011). Die Tschechen zogen als Gruppenerster mit der Top-Ausbeute von vier Siegen aus vier Spielen davon, die DFB-Auswahl muss nach drei Zählern aus zwei Begegnungen nachlegen, um die Chance auf die Titelverteidigung zu wahren.

    Tschechien präsentierte in Wiesbaden die wesentlich reifere Mannschaft und hatte in Michael Rabusic (21./69. Minute) den zweifachen Torschützen. Der Anschlusstreffer durch den Dortmunder Mats Hummels mittels Foulelfmeter (90.+2) kam zu spät für die deutsche Mannschaft, die Stefano Celozzi durch eine Rote Karte verlor (68.) und viele gute Chancen ausließ.

    Adrion machte Defizite aus. "Die Schwäche im Torabschluss wird uns noch etwas länger beschäftigen", sagte der 55-Jährige, dem es noch nicht gelungen ist, die Welle der Begeisterung, die durch den EM- Titelgewinn ausgelöst wurde, auf den neuen Fußballer-Jahrgang zu übertragen. Nur selten entwickelte sich im DFB-Team ein akzeptabler Spielfluss, und als die Tschechen von Beginn an die Kontrolle übernahmen und die deutsche Verunsicherung zur Führung nutzten, verharrte Adrion in seinem zweiten Pflichtspiel als DFB-Coach ratlos an der Seitenlinie und reagierte zunächst nicht.

    "Unser Spiel war behäbig, wir haben es auch verpasst, nach dem Rückstand richtig dagegenzuhalten", meinte der Leverkusener Toni Kroos. Adrions Vermutung, der Druck auf seine Spieler sei zu groß gewesen, widersprach Hummels: "Wir sind von unserer Qualität überzeugt, haben uns aber den Schneid abkaufen lassen." Adrions Maßnahme, DFB-Kapitän Jerome Boateng während der 90 Minuten auf drei verschiedene Positionen zu beordern, sorgte zudem für mehr Verwirrung als für konstruktive Aktionen.

    Der Coach, der am 1. Juli die Nachfolge von Horst Hrubesch antrat, setzt jetzt auf Zeit, um ein Team zu formen, das seine Ideen auch umsetzen kann. Bis zum Qualifikationsspiel am 13. November in Nordirland stehen noch zwei Lehrgänge an: "Bis dahin müssen wir Qualität aufbauen, die Lehrgänge werden uns weiterbringen." Ansonsten droht das Scheitern in der EM-Qualifikation, die an die Olympia-Teilnahme gekoppelt ist.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden