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Trainersuche: Hertha ohne Preetz nach Lissabon

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Trainersuche: Hertha ohne Preetz nach Lissabon

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    Trainersuche: Hertha ohne Preetz nach Lissabon
    Trainersuche: Hertha ohne Preetz nach Lissabon Foto: DPA

    Während Interimscoach Karsten Heine das Krisen-Team des Bundesliga-Schlusslichts auf die derzeit zweitrangige Partie beim Gruppenfavoriten vorbereitet, sucht Preetz in Berlin nach einem Nachfolger für Lucien Favre. Der Ex-Torjäger soll bis zum Anpfiff aber noch nachreisen. Nach dem mageren 1:1 zum Start gegen FK Ventspils stehen die Hauptstädter unter Zugzwang gegen Sporting, das zum Auftakt 3:2 in Heerenveen siegte.

    Hertha-Präsident Werner Gegenbauer verzichtet sogar ganz auf die Dienstreise. Das könnte ebenfalls bedeuten, dass Hertha BSC womöglich doch schon am Freitag einen neuen Trainer präsentiert, der nach sechs Bundesliga-Pleiten in Serie gegen Spitzenreiter Hamburger SV die rasante Talfahrt stoppen soll. Als Kandidat wird auch der zuletzt bei Eintracht Frankfurt tätige Friedhelm Funkel gehandelt. Die "B.Z." brachte den ehemaligen Bundestrainer Berti Vogts ins Gespräch, der noch die Auswahl von Aserbaidschan betreut.

    Klar ist allen Hertha-Bossen, dass die Trennung von Favre ein teures Unterfangen wird. Wie "Sport Bild" berichtet, hat der Schweizer Anspruch auf 50 Prozent seines Grundgehalts. Pro Monat kassierte Favre 92 000 Euro, bei 21 ausstehenden Monatsgehältern muss Hertha somit 966 000 Euro im ohnehin klammen Budget einkalkulieren.

    Kapitän Arne Friedrich, der trotz seines Blutergusses im Oberschenkel mitflog, bestritt am Abend in Lissabon, dass Favre ihm in einem Gespräch die Qualität als Abwehrchef abgesprochen habe und wehrte sich gegen die seiner Ansicht nach zu heftige Medienschelte. "Natürlich ist Kritik berechtigt. Aber wenn es ins Beleidigende geht, ist das unterirdisch", sagte der Nationalspieler.

    Nothelfer Heine will nun mit einfachem Fußball und viel Laufarbeit verhindern, dass bei Sporting ein drittes Debakel nach dem 0:4 gegen Freiburg und dem 1:5 in Hoffenheim folgt. "Wenn man zwei Klatschen bekommt, ist es für keinen Spieler einfach. Ich weiß, dass jeder besser spielen kann, als er es zuletzt gezeigt hat. Der einfache Fußball ist der effektive Fußball, den können wir auch hier spielen", erklärte der 54-Jährige im Estádio José Alvalade vor der "reizvollen Aufgabe", bei der alle Beteiligten nur gewinnen könnten. "Wobei ich auch klar sage, dass es mir momentan weniger um Lissabon geht. Es geht mir um meine Mannschaft", betonte Heine.

    Den Berlinern fehlen die verletzten Mittelfeldspieler Patrick Ebert und Cicero sowie Lennart Hartmann und Florian Kringe. Im Tor wird wieder der 19-jährige Sascha Burchert stehen, weil Neuzugang Timo Ochs für die Europa League nicht gemeldet ist. Ochs kehrt gegen den HSV ins Tor zurück, wo Jaroslav Drobny schmerzlich vermisst wird. Drobny kuriert seinen Muskelfaserriss aus, den er sich vor zwei Wochen gegen Ventspils zugezogen hatte. Im Angriff wird sich wohl wieder der genesene, aber glücklose Artur Wichniarek versuchen.

    Sporting hat gegen die kriselnden Berliner gute Chancen, im 17. Versuch endlich ein Europapokalspiel gegen einen deutschen Club zu gewinnen. In der vorigen Saison erlebte der 18-malige Meister in der Champions League gegen Bayern München mit 0:5 und 1:7 sogar zwei Debakel. Besondere Gefahr droht der löchrigen Hertha-Abwehr durch Liedson, der Stürmer erzielte in Heerenveen alle drei Treffer zum Sieg des UEFA-Cup-Finalisten von 2005. Die Generalprobe des Tabellen-Fünften ging aber mit 0:1 bei Meister FC Porto verloren.

    Die voraussichtlichen Aufstellungen:

    Sporting Lissabon: Rui Patricio - Abel, Daniel Carriço, Anderson Polga, Pereirinha - Miguel Veloso, João Moutinho, Vukcevic, Matias Fernández - Liedson, Helder Postiga

    Hertha BSC: Burchert - Stein, Friedrich, Bengtsson, Pejcinovic - Dardai, Kacar - Piszczek, Nicu - Raffael, Wichniarek

    Schiedsrichter: Gumienny (Belgien)

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