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Spaniens "Clásico": Wunderelf gegen Millionenteam

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Spaniens "Clásico": Wunderelf gegen Millionenteam

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    Spaniens «Clásico»: Wunderelf gegen Millionenteam
    Spaniens «Clásico»: Wunderelf gegen Millionenteam Foto: DPA

    Die Duelle der beiden Erzrivalen bedeuteten schon immer Höhepunkte der Saison, aber diesmal ist "El Clásico" (der Klassiker) an Superlativen kaum zu überbieten. Im Camp-Nou-Stadion trifft am 29. November ein Barça, das mit dem Gewinn der Champions-League, der Meisterschaft und des Landespokals einen historischen Dreifach-Erfolg erzielt hat, auf ein Real, das in einer beispiellosen Einkaufsaktion Weltstars wie Cristiano Ronaldo oder Kaká unter Vertrag genommen hat.

    "CR9", wie der Weltfußballer des Jahres 2008 genannt wird, hat gerade rechtzeitig eine Knöchelverletzung überwunden, die ihn zu einer fast zweimonatigen Pause gezwungen hatte. "Ich bin noch nicht wieder 100-prozentig in Form, aber ich werde gegen Barça auf jeden Fall ein Tor schießen", meinte der Portugiese.

    Die Katalanen haben mit Lionel Messi ausgerechnet den Stürmer in ihren Reihen, der Ronaldo den Titel des Weltfußballers 2009 streitig macht. Allerdings wird sich erst im letzten Augenblick entscheiden, ob der angeschlagene Dribbelkünstler auflaufen kann. Der Argentinier ist ein wahres Schreckgespenst für Real-Torwart Iker Casillas, denn er schoss in seinen bisherigen sechs "Klassikern" sechs Tore. Im Champions-League-Spiel gegen Inter Mailand (2:0) hatte Trainer Josep Guardiola den Stürmer und den ebenfalls angeschlagenen Schweden Zlatan Ibrahimovic geschont, damit sich ihre Verletzungen nicht verschlimmerten.

    Die Madrilenen reisen als Tabellenführer nach Barcelona, nachdem sie die Blau-Roten vor einer Woche vom Thron gestoßen haben. "Wir sehen Barça im Rückspiegel", höhnte Casillas. Die "Königlichen" erwischten den besten Saisonstart seit Jahren, konnten spielerisch bislang aber nicht überzeugen. Das Kombinationsspiel läuft nicht flüssig, die Siege werden mit Einzelleistungen herausgeschossen, Neuzugänge wie Kaká oder Karim Benzema bleiben weit entfernt von ihrer Normalform.

    Da bei Barça Schlüsselspieler wie Messi, Xavi oder Andrés Iniesta aus der eigenen Talentschule kommen, kursiert unter Spöttern das Wortspiel, im Camp-Nou-Stadion spiele "cantera" gegen "cartera". Auf Deutsch: Nachwuchs gegen Brieftasche. Das Madrider Millionenteam wurde trotz seiner Siege häufig vom eigenen Publikum ausgepfiffen und Trainer Manuel Pellegrini zum Rücktritt aufgefordert. Der Chilene wies die Kritik mit den Worten zurück: "Bei Real ist am Ende der Coach immer der Blödmann. Deshalb hat der Club in den vergangenen sechs Jahren neun Trainer gehabt."

    Barcelonas Altstar Johan Cruyff konstatierte: "Barça spielt 1000-mal besser, aber Madrid steht oben." Real hat mit dem Erzrivalen noch eine ganz besondere Rechnung offen. Im vorigen Spitzenduell wurden die "Königlichen" im eigenen Stadion von Messi & Co mit 2:6 gedemütigt. Dafür wollen die Madrilenen nun Revanche nehmen.

    "El clásico" soll nun auch zu einem "Kinoklassiker" werden. Das Schlagerspiel wird erstmals in ganz Spanien direkt in über 50 Kinosäle übertragen, und zwar mit einer besonderen Bild- und Tonqualität. Das ist aber nur der Beginn. Künftig soll jede Woche eine Partie der Primera División in den Kinos zu sehen sein. Die Eintrittskarten kosten so viel wie für einen normalen Spielfilm.

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