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Quali-Schmach: "Ohne Holland fahren wir zur WM" - die größten Quali-Sensationen

Quali-Schmach

"Ohne Holland fahren wir zur WM" - die größten Quali-Sensationen

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    Argentiniens Star Lionel Messi (rechts) blieb im Spiel gegen Brasilien blass. Seine Mannschaft kommt in der WM-Qualifikation langsam in Bedrängnis - und könnte auf dem Hosenboden landen.
    Argentiniens Star Lionel Messi (rechts) blieb im Spiel gegen Brasilien blass. Seine Mannschaft kommt in der WM-Qualifikation langsam in Bedrängnis - und könnte auf dem Hosenboden landen. Foto: Fernando Bizerra, dpa

    Das hatte sich Lionel Messi ganz anders vorgestellt. Im ersten Länderspiel nach seinem Rücktritt vom Rücktritt aus der argentinischen Nationalmannschaft setzte es beim Erzrivalen Brasilien in Belo Horizonte eine bittere 0:3-Pleite. Schwerer als die Niederlage wiegt indes aber, dass Argentinien nunmehr in der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland langsam aber sicher die Felle davon schwimmen.

    Überraschend droht das Land des Ausnahmespielers Messi, das bei der WM 2014 in Brasilien noch im Finale stand, das Turnier nach dieser Niederlage komplett zu verpassen. Argentinien könnte in der Qualifikation scheitern. Zuletzt war das den Argentiniern 1970 passiert - zum bislang einzigen Mal.

    Immer wieder gab es in der Qualifikation zu großen Turnieren faustdicke Überraschungen.

    Eine Übersicht:

    Europameisterschaft 1980 in Italien: Weil das Turnier damals nur mit acht Mannschaften ausgetragen wurde, schafften viele den Sprung in die Endrunde in Italien nicht. So blieben unter anderem Österreich, das nur knapp scheiterte, Portugal und Frankreich auf der Strecke. Letztlich nahmen Deutschland, die Tschechoslowakei, Griechenland, die Niederlande, Spanien, Italien, England und Belgien teil. Europameister wurde

    Weltmeisterschaft 1982 in Spanien: 24 Mannschaften traten bei der WM 1982 in Spanien an - darunter die von vornherein sicher qualifizierten Spanien (Gastgeber) und Argentinien (Titelverteidiger). Während sich in der Qualifikation von Nord- und Mittelamerika  Honduras und El Salvador gegen Mannschaften wie Mexiko, die USA und Kanada durchsetzten und in Asien und Ozeanien Kuwait und Neuseeland das Rennen machten, musste unter anderem Portugal in Europa zusehen. Den Titel sicherte sich Italien, dass im Finale Deutschland mit 3:1 besiegte.

    Europameisterschaft 1984 in Frankreich: Wieder wurde die EM nur mit acht Teams gespielt. Das führte zu zahlreichen Überraschungen: Unter anderem verpassten die Niederlande, Italien und England die Endrunde in Frankreich. Auch Österreich, die Schweiz und die DDR scheiterten bereits in der Qualifikation. Letztlich nahmen Titelverteidiger Deutschland (das schon in der Vorrunde scheiterte), Portugal, Spanien, Rumänien, Jugoslawien, Belgien, Dänemark und Gastgeber Frankreich teil. Die Hausherren sicherten sich mit einem 2:0-Erfolg über Spanien den Turniersieg.

    Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko: Titelverteidiger Italien und Veranstalter Mexiko waren direkt qualifiziert, um 22 weitere Startplätze wurde in der Qualifikation gekämpft. Überraschungen blieben auch hier nicht aus: Mitunter mussten die Niederlande, die DDR, Jugoslawien, Österreich und die Schweiz von zuhause aus zusehen, wie Argentinien Deutschland im Finale mit 3:2 besiegte und Weltmeister wurde.

    Europameisterschaft 1988 in Deutschland: Bei der EM bot sich wieder das gleiche Bild: Lediglich acht Teams kämpften um den Titel. Neben Gastgeber Deutschland, das einen Startplatz sicher hatte, schafften Italien, Dänemark, Spanien, England, Irland, die Niederlande und die UdSSR die Qualifikation. Unter anderem Portugal, Jugoslawien, die Tschechoslowakei und Belgien blieben auf der Strecke. Überraschend kam vor allem das Aus von Titelverteidiger Frankreich in der Qualifikation. Europameister wurde die Niederlande, die im Endspiel die

    Weltmeisterschaft 1990 in Italien: Argentinien und Italien waren als Titelverteidiger beziehungsweise Gastgeber direkt quakifiziert. Die DDR schaffte den Sprung zu einem großen Turnier wieder nicht und auch für Frankreich reichte es (wie bei der EM zwei Jahre zuvor) nicht. Außerdem scheiterten unter anderem Portugal und die Schweiz. Deutschland  gelang die Revanche für die Endspiel-Niederlage vier Jahre zuvor: Argentinien wurde im Finale mit 1:0 besiegt.

    Die deutsche Nationalmannschaft wurde 1990 in Italien Weltmeister. Im Finale wurde Argentinien mit 1:0 besiegt.
    Die deutsche Nationalmannschaft wurde 1990 in Italien Weltmeister. Im Finale wurde Argentinien mit 1:0 besiegt. Foto: Hrad/mr, dpa (Archivfoto)

    Europameisterschaft 1992 in Schweden: Weil erneut nur acht Mannschaften an der Endrunde teilnahmen, mussten viele starke Teams schon in der Quali die Segel streichen: Neben Portugal und Belgien erwischte es auch die starken Italiener, die Spanier sowie die Tschechoslowakei. Einmal mehr reichte es auch für Österreich und die Schweiz nicht. Es nahmen Deutschland, Gastgeber Schweden, Frankreich, England, die Niederlande, Schottland, die UdSSR und Dänemark teil. Kurios: Dänemark, eigentlich bereits in der Qualifikation gescheitert, rückte nach, weil in Jugoslawien Krieg ausgebrochen war und das Land ausgeschlossen wurde. Prompt sicherten sich die Außenseiter den Titel durch einen 2:0-Finalsieg über Deutschland.

    Weltmeisterschaft 1994 in den USA: Deutschland als amtierender Weltmeister und die USA als Gastgeber waren direkt qualifiziert. Vor allem in der Qualifikation innerhalb Europas schieden wieder einige Favoriten aus. Neben den eigentlich starken Franzosen erwischte es auch den Europameister Dänemark, England, Portugal und die Tschechoslowakei. Einmal mehr scheiterte auch Österreich. Turniersieger wurde Brasilien mit einem 3:2-Sieg nach Elfmeterschießen über Italien (zuvor 0:0).

    Europameisterschaft 1996 in England: Erstmals wurde das Teilnehmerfeld auf 16 Mannschaften aufgestockt. Dennoch schafften es weder Belgien noch Österreich in die Endrunde. Beinahe wäre auch die Niederlande gescheitert: Erst im entscheidenden Ausscheidungsspiel um den letzten freien Platz besiegten sie Irland mit 2:0. Europameister wurde Deutschland nach einem 2:1-Erfolg über Tschechien per Golden Goal von Oliver Bierhoff.

    Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich: Wieder eine dicke Überraschung in der Qualifikation: Die Tschechen, zwei Jahre zuvor noch im Finale der EM, scheiterten genauso wie die Russen und die Portugiesen. Gastgeber Frankreich, das bei der WM zuvor in den USA nicht einmal die Qualifikation überstanden hatte, wurde Weltmeister. Das Team besiegte Titelverteidiger Brasilien 3:0 im Finale.

    Europameisterschaft 2000 in Belgien und den Niederlanden: Wieder scheiterten starke Teams in der Quali: Kroatien, Dritter der WM zwei Jahre zuvor, schaffte den Sprung ebensowenig wie Russland, die Schweiz und Österreich. Europameister wurde der amtierende Weltmeister Frankreich mit einem 2:1-Endspielsieg nach Golden Goal über Italien.

    Weltmeisterschaft 2002 in Südkorea und Japan: "Ohne Holland fahren wir zur WM!", hieß es 2002. Außerdem verpassten Jugoslawien, die Schweiz, Österreich und Tschechien den Sprung auf den WM-Zug. Im Finale verlor Deutschland, das die Qualifikation erst im Nachsitzen geschafft hatte, mit 0:2 gegen Brasilien.

    Erst sah Holland in die Röhre, dann Deutschland. Während sich die Niederländer gar nicht erst für die WM qualifizierten, verlor Deutschland mit Torwart und Kapitän Oliver Kahn das Endspiel gegen Brasilien mit 0:2.
    Erst sah Holland in die Röhre, dann Deutschland. Während sich die Niederländer gar nicht erst für die WM qualifizierten, verlor Deutschland mit Torwart und Kapitän Oliver Kahn das Endspiel gegen Brasilien mit 0:2. Foto: Oliver Berg/dpa (Archivfoto)

    Europameisterschaft 2004 in Portugal: Belgien und Österreich schafften die Qualifikation erneut nicht. Die größere Überraschung war damals ohnehin der Turniersieger: Außenseiter Griechenland sicherte sich den Titel mit einem 1:0-Finalsieg über Gastgeber Portugal.

    Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland: Wieder ein großes Turnier ohne Österreich. Außerdem scheiterten Russland und Belgien. Das Turnier gewann Italien, das im Finale Frankreich mit 5:3 nach Elfmeterschießen (zuvor 1:1) besiegte.

    Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz: Was für ein Segen für Österreich und die Schweiz: Die beiden Gastgeber waren direkt qualifiziert. In der Quali gab es indes zwei dicke Überraschungen: England scheiterte ebenso, wie die stärker werdenden Belgier. Den Spaniern dürfte das mehr oder weniger egal gewesen sein: Im Endspiel besiegten sie Deutschland (1:0) und wurden Europameister.

    Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika: Tschechien, Belgien, Österreich und Russland verpassten die Endrunde in Südafrika. Weltmeister wurde der amtierende Europameister Spanien, nach einem 1:0-Sieg über die Niederlande nach Verlängerung.

    Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine: Wieder einmal hatten Belgien und Österreich schon in der Qualifikation das Nachsehen. Auch die Schweiz schaffte den Sprung nicht. Den dritten Sieg in Serie bei einem großen Turnier sicherte sich Spanien. Im Finale zeigten sie Italien mit 4:0 seine Grenzen auf.

    Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien: Einmal mehr musste Österreich zusehen. Deutschland holte den Titel in Brasilien durch einen 1:0-Endspielsieg gegen Argentinien nach Verlängerung.

    Die niederländischen Spieler können das verpassen der EM 2016 in Frankreich nicht fassen.
    Die niederländischen Spieler können das verpassen der EM 2016 in Frankreich nicht fassen. Foto: Koen van Weel, dpa (Archivfoto)

    Europameisterschaft 2016 in Frankreich: Endlich wieder ein richtiger Paukenschlag in der Qualifikation: Obwohl das Teilnehmerfeld auf satte 24 Mannschaften aufgestockt wurde, überstand die Niederlande nicht einmal die Gruppenphase der Quali und landete in der Tabelle hinter Tschechien, Island und der Türkei (die sich alle drei qualifizierten). Dabei schaffte sogar Österreich den Sprung in die Endrunde... Europameister wurde Portugal, das Gastgeber Frankreich im Endspiel mit 1:0 nach Verlängerung besiegte.

    Ein seltenes Bild: Österreich (im Bild David Alaba) bei einem großen Turnier. Wenn sie nicht gerade Gastgeber sind, scheitern sie meist schon in der Qualifikation.
    Ein seltenes Bild: Österreich (im Bild David Alaba) bei einem großen Turnier. Wenn sie nicht gerade Gastgeber sind, scheitern sie meist schon in der Qualifikation. Foto: Khaled Elfiqi, dpa (Archivfoto)

    Ausblick: Weltmeisterschaft 2018 in Russland: Noch sind die Würfel nicht gefallen - doch schon wieder ist die Niederlande im Hintertreffen. Auch Österreich erwischte einen schlechten Start. Am meisten Sorgen machen sich bislang aber die Argentinier: In ihrer Quali-Gruppe ist das Team von Superstar Lionel Messi derzeit nur Sechster von zehn: Bislang gelangen in elf Spielen erst vier Siege bei vier Unentschieden und drei Niederlagen. Argentinien ist unter Druck: Es qualifizieren sich hier die ersten vier Mannschaften. Vielleicht gibt es die nächste große Überraschung...

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