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"Primitiv und verletzend": Zwanziger kontert neue Hoeneß-Attacke

"Primitiv und verletzend"

Zwanziger kontert neue Hoeneß-Attacke

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    In der Fehde zwischen Theo Zwanziger und Uli Hoeneß wird der Ton immer rauer.
    In der Fehde zwischen Theo Zwanziger und Uli Hoeneß wird der Ton immer rauer. Foto: dpa

    In der Fehde zwischen Theo Zwanziger und Uli Hoeneß wird der Ton immer rauer. Der frühere DFB-Chef Zwanziger wies die jüngste Verbal-Attacke des Bayern-Präsidenten als "primitiv und verletzend" zurück. "Uli Hoeneß, den ich bisher sehr geschätzt habe, muss aufpassen, dass er sich mit seinen vielen Sprüchen nicht zu einem Clown entwickelt", sagte Zwanziger der Bild-Zeitung. Hoeneß hatte über angeblich fehlende Englisch-Kenntnisse des ehemaligen Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gelästert und ihm vorgeworfen, er ließe sich vom umstrittenen Weltverbandschef Joseph Blatter "beschmusen".

    Hoeneß: Von Zwanziger nicht viel zu erwarten

    Zwanziger ist auch nach seinem Rückzug als DFB-Chef weiterhin Mitglied im FIFA-Exekutivkomitee. Hoeneß erklärte jedoch am Freitag auf einer Veranstaltung der Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche, dass von Zwanziger bei einer Reform der

    Zwanziger: "Mit Sprüchen allein erreicht man nichts"

    Zwanziger konterte: "Mit Sprüchen allein erreicht man nichts." Der 66-Jährige bezeichnete Hoeneß' Darstellung als "Unsinn" und unterstellte dem Münchner Vereinsboss einen "beschränkten Blick". Hoeneß habe bereits eingeleitete Veränderungen in dem immer wieder von Korruptionsaffären geschüttelten Weltverband nicht wahrgenommen. "Ich erwarte vom Präsidenten des FC Bayern, dass er zur Kenntnis nimmt, dass manches schon von dem geschieht, was er immer wieder fordert", sagte Zwanziger.

    Spannungen zwischen Hoeneß und Zwanziger

    Die beiden Spitzenfunktionäre waren in der Vergangenheit schon mehrfach aneinandergeraten - vor allem wegen Zwanzigers Unterstützung für Blatter. Bei seinem Auftritt am Freitag bekräftigte Hoeneß, bei vielen Entscheidungen der FIFA sei es unter Blatter "nicht mit rechten Dingen zugegangen". Er forderte daher die europäische Politik auf, mehr Einfluss auf die FIFA zu nehmen. Als mögliches Druckmittel nannte Hoeneß einen WM-Boykott von Top-Teams wie Deutschland.

    Uli Hoeneß – Stationen einer Karriere, Stationen eines Lebens

    Geburtsort: Ulm

    Spieler: Mittelfeldspieler, Stürmer Stationen: FC Bayern München (1970 bis 1978), 1. FC Nürnberg (1978 bis 1979)

    250 Bundesligaspiele (86 Tore) 35 Länderspiele (5 Tore)

    Spieler-Titel: Europameister (1972), Weltmeister (1974), dreimal Europapokalsieger der Landesmeister (1974 –1976), dreimal deutscher Meister, einmal DFB-Pokalsieger, Weltpokalsieger (1976), Olympia-Teilnehmer, 72

    Manager: 1979 beendet Hoeneß seine Fußballkarriere wegen chronischer Kniebeschwerden. Danach ist er bis 2009 Manager

    Manager-Titel: Champions-League-Sieger (2001), UEFA-Cup-Sieger (1996), 16 Mal deutscher Meister, neunmal DFB-Pokalsieger, Weltpokalsieger (2001)

    Präsidenten-Titel: Deutscher Meister 2010, DFB-Pokalsieger 2010

    Auszeichnungen: Unternehmer des Jahres (1999), Bayerischer Sportpreis (2006), Bambi (2009)

    Privates: Uli Hoeneß ist verheiratet und hat zwei Kinder

    Ermittlungen: Im April 2013 wurde bekannt, dass sich Hoeneß wegen möglicher Steuerhinterziehung selbst angezeigt hat

    Im März 2014 wurde Hoeneß zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Er entschloss sich, keine Revision einzulegen und trat von allen FC-Bayern-Ämtern zurück.

    Erleichterung bei Uli Hoeneß im Februar 2016: Der ehemalige Bayern-Präsident wird vorzeitig aus der Haft entlassen.

    In Zwanziger setzt Hoeneß bei den von ihm beharrlich geforderten Reformen wenig Hoffnung, auch weil der frühere DFB-Chef "kein Englisch" spreche. Dies bestritt Zwanziger. "Ich denke, dass meine Englisch-Kenntnisse ausreichen. Und bei der FIFA kommt es auf Sachkompetenz und ehrliche Arbeit an", sagte Zwanziger. dpa

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