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Portugal weint Ronaldo keine Träne nach

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Portugal weint Ronaldo keine Träne nach

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    Portugal weint Ronaldo keine Träne nach
    Portugal weint Ronaldo keine Träne nach Foto: DPA

    Aber in Lissabon, Porto und Faro weint man dem 24-jährigen Superstar keine Träne nach. Selbst die Gefahr, dass Ronaldo bei den Playoffs fehlen könnte, weckt keine Ängste. Im Gegenteil: "(Trainer Carlos) Queiroz muss auf Ronaldo verzichten, aber er braucht ihn wohl auch nicht", titelt die Zeitung "Público". Weil Malta mit einer Quali-Torbilanz von 0:22 ein sehr schwacher Gegner ist? Nein. "Ronaldo ist vom entscheidenden Torjäger anderer Zeiten weit entfernt", so das Blatt.

    Viele Fans und Medienbeobachter warfen Ronaldo schon zu guten Nationalelf-Zeiten Arroganz und Starallüren vor. Er wecke Eifersucht bei einigen Kameraden, die in den Schatten gestellt würden, hieß es. Die Kritik wird nun lauter. Der Mann, der im Sommer für die Rekordsumme von rund 93 Millionen Euro von Manchester United zu Real Madrid wechselte, traf in der Quali für Portugal nicht ein einziges Mal. Das letzte Tor Ronaldos in einem Punkt-Länderspiel liegt über ein Jahr zurück (Euro 2008 gegen Tschechien). "Ronaldo beendet seine Qualiteilnahme mit einer Null", stellt das Sportblatt "Record" fest. Das sei nicht normal bei einem Spieler, "der mit 24 Jahren und 22 Treffern bereits der achtbeste Nationalelftorjäger aller Zeiten ist".

    Auch die Fans werden immer ungeduldiger. "Die Nationalelf braucht diesen Jungen nicht. Sie spielt doch sogar besser und schießt mehr Tore, wenn Ronaldo nicht mit von der Partie ist", schreibt ein Leser in einem Online-Kommentar von "Record". Die meisten wollen von Ronaldo nichts mehr wissen. "Hast du nicht gesehen, wie gut der Simao gespielt hat?", fragt ein junger Mann in einer der typischen "Pastelaria"-Cafés Lissabons. Und auch "Público" meint: "(Die Verletzung Ronaldos) ist überhaupt kein Problem ... das Team von Queiroz ist viel mehr als nur ein Ronaldo".

    Ronaldo sorgt unterdessen auch in Madrid für Diskussionen. Beim WM-Qualifikationsspiel gegen Ungarn musste der Stürmer wegen des lädierten Knöchels bereits in der 27. Minute ausgetauscht werden. Bei Real sei man empört, dass Ronaldo geopfert worden sei, schreibt die Sportzeitung "Marca". Die Rechtfertigungen der Beteiligten widersprechen sich und sorgen für noch mehr Verwirrung. "Ich war nicht 100 Prozent fit, wollte aber meinem Land helfen", sagt Ronaldo. Der portugiesische Teamarzt Henrique Jones beteuert derweil: "Ronaldo hatte seine Verletzung auskuriert und ist fit ins Spiel gegangen". Die starke Bänderdehung will Ronaldo nun in aller Ruhe auskurieren. "Ich will nicht wieder diese Probleme haben".

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