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Politik und Fußball: Merkel gegen Schulz: Die Kanzler im Kick-Vergleich

Politik und Fußball

Merkel gegen Schulz: Die Kanzler im Kick-Vergleich

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    Martin Schulz tritt im Kampf um die Kanzlerschaft gegen Angela Merkel an. Ginge es dabei auch um Fußball, hätte er keine Chancen.
    Martin Schulz tritt im Kampf um die Kanzlerschaft gegen Angela Merkel an. Ginge es dabei auch um Fußball, hätte er keine Chancen. Foto: Olivier Hoslet (dpa)

    Dem Sport kann es eigentlich egal sein, wen die SPD als Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl nominiert. Trotzdem gratulieren wir den Sozialdemokraten zur Rochade. Schließlich tritt nun in Martin Schulz einer an, der das Wesentliche mitbringt, um dieses Land zu regieren. Schulz war früher Fußballer.

    Jedes Porträt, das in diesen Tagen erscheint (Martin Schulz: Vom Alkoholiker zum Kanzlerkandidaten), preist sein Talent als Spieler des SV Rhenania Würselen. Schulz war, wie jeder aufrechte Sozi, linker Verteidiger. Auch Sigmar Gabriel soll als Jüngling links verteidigt haben. Offenbar eher unauffällig. Jedenfalls hat keiner je groß darüber berichtet.

    Schulz dagegen könnte darauf verweisen, dass für Rhenania auch schon Jupp Derwall am Ball war. Aber das verschweigt die SPD lieber. Der Ex-Bundestrainer war keine Erfolgsgeschichte. Die Verbindung könnte Schulz entscheidende Prozentpunkte im Titelkampf kosten. Ein Sieg gegen Merkel würde den Außenseiter aus Würselen in eine Reihe mit großen Kanzler-Kickern befördern.

    Als der Mittelläufer verschwand, war auch Kohls Zeit vorbei

    Zuvorderst neben Helmut Kohl, den Mittelläufer von Phönix Ludwigshafen, der 16 Jahre lang Deutschland regiert hat. Der Fußball hat Kohl zum Seriensieger gemacht. Als Mittelläufer – ein Typus der inzwischen ausgestorben ist und in seiner Spätform noch am ehesten an Klaus Augenthaler erinnert – hat er die Politik beherrscht, Abseitsfallen gebaut und Konkurrenten abgegrätscht.

    Als der Mittelläufer verschwand, musste auch Kohl gehen. Für ihn kam Schröder, ehemals TuS Talle. Kampfname Acker. Einer, der lieber den Rasen gepflügt, als den Ball gestreichelt hat. Trotzdem blieb Deutschland Fußball-Land.

    Wer Schröder ablösen wollte, dachte man, müsse wenigstens hundert Länderspiele vorweisen können. Ein Irrtum, den Angela Merkel entlarvt hat. Mit der sportlichen Ausstrahlung einer Litfaßsäule ließ sie Acker ins Leere laufen. Angie hätte sich auch ein paar Spielzeiten als Mittelstürmerin des FC Uckermark in ihre Vita frisieren können, oder eine Schülermeisterschaft im Rhönradfahren. Hatte sie nicht nötig.

    Sie hat, anders als ihre männlichen Konkurrenten, nie den Eindruck erweckt, als wüsste sie, was Doppelsechs und hängende Neun sind. Trotzdem hat sie es in die Spielerkabine geschafft. Beim Fußball ist Angie nicht mehr zu schlagen. Schulz muss woanders punkten.

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