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Nationalelf: Leroy Sané überzeugt: Wie ein Tor alles verändern kann

Nationalelf

Leroy Sané überzeugt: Wie ein Tor alles verändern kann

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    Nach dem Schlusspfiff hatte Leroy Sané wieder gut lachen. Sein Tor hat ihm wieder mehr Vertrauen  gebracht.
    Nach dem Schlusspfiff hatte Leroy Sané wieder gut lachen. Sein Tor hat ihm wieder mehr Vertrauen gebracht. Foto: Witters

    Plötzlich hatte sich alles geändert. Was ein solcher Treffer doch bewirken kann. Bis zu dieser 77. Minute war es ein Auftritt von Leroy Sané, der ihm in München wohl wieder Pfiffe eingebracht hätte. Der Bayern-Spieler war zwar weitgehend bemüht, seine Aktionen aber waren oft unglücklich. Er lief sich mehrfach im Vorhaben, gleich mehrere Liechtensteiner Spieler austanzen zu wollen, in der vielbeinigen Abwehr fest. Seine Pässe waren oft ungenau, als wüsste er gar nicht, wo sich seine Mitspieler in diesem Moment auf dem Feld befinden. Und um die Demütigung perfekt zu machen, bekam er in der ersten Halbzeit noch einen Ball durch die Beine gespielt. Vieles deutete daraufhin, dass das mal wieder nicht der Abend des Leroy Sané werden würde. Am Ende aber wählten ihn die Fans zum besten deutschen Spieler. Was ein Tor nicht alles bewirken kann.

    Die 77. Minute war ein Wendepunkt. An diesem Abend, aber vielleicht auch im Saisonverlauf. Nach seiner Einzelaktion, die er mit einem strammen Flachschuss zum 2:0 abschloss, fiel vom 25-Jährigen jede Menge Last ab. Er hatte in den vergangenen Wochen gelitten, war von den eigenen Fans in München ausgepfiffen worden. Das belastet und raubt den Glauben in die eigene Stärke. Erst recht, wenn selbst gegen Liechtenstein lange Zeit nichts gelingen mag.

    Leroy Sanés Spielweise aber ist auch empfänglich für Kritik, wenn sie nicht erfolgreich ist.
    Leroy Sanés Spielweise aber ist auch empfänglich für Kritik, wenn sie nicht erfolgreich ist. Foto: Timgroothuis (Archivbild)

    Leroy Sané kann den Unterschied machen

    Schon das Aufwärmen hatte lustlos gewirkt. Ein wenig laufen, ein wenig dehnen, alles aber nicht mit der Intensität, wie sie im Profifußball üblich sein sollte. Selbst im Amateurbereich hätten wohl viele Trainer Mühe, das bei einem Spieler zu akzeptieren. Sané aber hat Fähigkeiten, die ihm manch Schludrigkeit zugestehen. Ist er in Topform, kann er den Unterschied ausmachen. Sané kann eine enge Partie mit einer Aktion entscheiden.

    Seine Spielweise aber ist auch empfänglich für Kritik, wenn sie nicht erfolgreich ist. Ihm haftet immer eine Lässigkeit an, die im Idealfall als Leichtigkeit bewertet werden kann. Läuft es aber nicht, wirkt es eher überheblich. Als würde Sané nicht mit letzter Konsequenz und absolutem Einsatzwillen spielen. Es ist ein schmaler Grat: Genie oder Versager. Damit müssen talentierte Spieler wie Sané klar kommen. „Leroy hatte in der zweiten Halbzeit einige gute Aktionen, er hat gezeigt, dass er auf einem guten Weg ist“, sagte Hansi Flick. Besonders hatte dem Bundestrainer gefallen, dass der 23-Jährige nach Ballverlusten sofort nachgesetzt hatte. Aber sollte das nicht eine Selbstverständlichkeit sein?

    Am Donnerstag traf neben Sané mit Timo Werner ein zweites Sorgenkind der vergangenen Wochen. Beim FC Chelsea kämpft Werner mit Problemen, gegen Liechtenstein profitierte er von einer überragenden Vorarbeit von Jamal Musiala. „Timo und Leroy haben gezeigt, welche Qualitäten sie haben“, lobte Flick. Allerdings nur phasenweise. Wie für die gesamte Mannschaft gilt: Das kann nur ein Anfang gewesen sein.

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