"Alles hat gut geklappt. Wir hatten einen angenehmen Flug nach Helsinki. Nach der rund zweistündigen Fahrt mit dem Bus haben wir am Abend unser Quartier in Tampere bezogen", berichtete DFB-Sprecher Niels Barnhofer nach der Ankunft im etwas außerhalb der Stadt sehr idyllisch gelegenen Hotel "Scandic Rosendahl", in dem auch Gruppengegner Frankreich absteigt.
In der drittgrößten Stadt Finnlands, rund 170 Kilometer nördlich von der Hauptstadt Helsinki zwischen Hunderten von Seen gelegen, bestreitet Titelverteidiger Deutschland seine drei EM-Vorrundenspiele gegen Norwegen am 24. August sowie Frankreich (27. August) und Island (30. August).
"Ich freue mich, endlich hier zu sein. Die EM kann losgehen", schrieb Nationalspielerin Jennifer Zietz in "Jennys EURO-Blog" auf der DFB-Homepage. In ihrem Tagebuch wird die 25 Jahre alte Rostockerin täglich für die Fans daheim berichten und Einblicke in die Erlebnisse der Nationalelf gewähren. So erfuhr man bereits, dass sie "überhaupt nicht gerne fliegt", dass sie ausgerechnet bei ihrem ersten großen Turnier den Fotoapparat zu Hause vergessen hat und dass sie "ein bisschen kaputt" von der Reise "echt froh" war, als sie am späten Mittwochabend endlich ins Bett fallen durfte.
Rekord-Nationalspielerin Birgit Prinz war nach dem ersten Eindruck zufrieden mit den Bedingungen und dem Quartier: "Das Hotel liegt sehr schön, die Zimmer sind groß. Alles ist okay", sagte die Spielführerin des Welt- und Europameisters gut gelaunt.
Um 10.30 Uhr Ortszeit (9.30 MESZ) bat Cheftrainerin Silvia Neid bei Sonne und Temperaturen um 20 Grad zur ersten von zwei Übungseinheiten am Donnerstag. Der Trainingsplatz liegt etwa zehn Minuten entfernt vom Hotel in Lamminpää. "Nach der intensiven Vorbereitung in den letzten Wochen werden wir die Belastung nun reduzieren. Schließlich wollen wir ausgeruht und frisch in das Auftaktspiel gegen Norwegen gehen", kündigte Neid an. Zur Freude der Spielerinnen kam gleich beim lockeren Aufgalopp der Ball ins Spiel.
Während 21 Spielerinnen ohne Probleme das Mannschaftstraining absolvierten, musste Simone Laudehr noch etwas kürzertreten. Die Mittelfeldspielerin vom FCR Duisburg hatte sich im letzten Testspiel gegen Russland in Bochum (3:1) vor 14 Tagen eine Zerrung zugezogen. Die 23-Jährige absolvierte mit Teamarzt Ulrich Schmieden eine individuelle Einheit, durfte aber auch schon wieder mit dem Ball arbeiten. Die Hoffnung ist groß, dass Laudehr bis zum Auftaktmatch gegen die Norwegerinnen, die am Mittwoch ihre EM-Generalprobe gegen Schweden in Enköping 1:0 gewannen, wieder voll einsatzfähig ist.