Wieviele deutsche Fans Lukas Podolski und Co. beim ersten EM-Spiel gegen Portugal im Stadion unterstützen werden, ist noch ungewiss. Selbst der Deutsche Fußball-Bund (DFB) tappt im Dunkeln. "Das ist ganz schwer einzuschätzen", erklärte Präsident Wolfgang Niersbach am Dienstag in Danzig. 5000 bis 6000 Karten aus dem DFB-Kontingent seien verkauft worden. Dazu sollen pro Vorrundenspiel rund 4000 weitere Tickets über andere Kanäle an deutsche Anhänger gegangen sein. Daher könnten am Samstag im ukrainischen Lwiw bis zu 10 000 schwarz-rot-goldene Fans erwartet werden, spekulierte Niersbach. EURO 2012: DFB-Gegner im Visier
Ob alle aber auch kommen oder doch die schwierige Reise scheuen, "darüber haben wir nur sehr bedingt Informationen", sagte der DFB-Chef: "Da ist ein Stück Ungewissheit, wahrscheinlich werden wir es erst am Samstagabend sehen." Vor allem die wenigen und hochpreisigen Unterkünfte sowie teure Flüge in die Ukraine könnten zu einer Zwei-Klassen-Europameisterschaft führen: Jubel und Fan-Auflauf in Polen - Tristesse in der Ukraine. Teammanager Oliver Bierhoff setzt in Lwiw und Charkow auch auf "deutschfreundliche Ukrainer" als Unterstützung des Teams von Bundestrainer Joachim Löw.
Die Stadien der Europameisterschaft
Doch nicht nur die Deutschen machen sich Sorgen um das Fanaufkommen in den Stadien. Selbst die Uefa bietet kurz vor Turnierstart noch für 18 der insgesamt 31 Spiele Tickets an. Unwahrscheinlich, dass diese gänzlich den Besitzer wechseln. Schließlich müsste noch in der Schnelle die Reise nach Polen oder in die Ukraine organisiert werden. Auch für zwei Vorrundenpartien der deutschen Mannschaft sind noch Karten erhältlich. Lediglich das Spiel gegen Holland ist ausverkauft. Videoumfrage: Das trägt Augsburg zur EM
Doch selbst jene Partien, für die es auf dem offiziellen Weg keine Karten mehr gibt, könnten vor wenigen Zuschauern stattfinden. Im Internet gibt es Angebote für beinahe jedes Vorrundenspiel. Da die Tickets weit unter dem ursprünglichen Wert gehandelt werden, ist anzunehmen, dass der Schwarzmarkt gesättigt ist und das Angebot die Nachfrage übersteigt. Das Resultat wären: nichts ausverkaufte Stadien. (dpa, AZ)EURO 2012: Schweinsteigers Wade hält