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Mainz auf 1: Taktik-Fuchs Tuchel mischt Liga auf

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Mainz auf 1: Taktik-Fuchs Tuchel mischt Liga auf

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    Mainz auf 1: Taktik-Fuchs Tuchel mischt Liga auf
    Mainz auf 1: Taktik-Fuchs Tuchel mischt Liga auf Foto: DPA

    "Er hat einen Riesenanteil, wenn nicht sogar mehr als die Hälfte", sagte Lewis Holtby. Der 20-jährige Spielmacher hob nach dem 2:0-Erfolg der Youngster-Truppe bei Werder Bremen zu einer Eloge auf den jüngsten Übungsleiter der Liga an: "Er ist ein Taktik-Fuchs, der jeden Gegner lesen kann. Er gibt uns die Marschroute, die immer aufgeht."

    Auch gegen Werder Bremen ging das Konzept auf, das genauso überraschte wie die gesamte Erfolgsgeschichte des 37-Jährigen, der als Spieler nur ein mittelmäßiger Profi war und 2009 kurz vor Saisonbeginn für Jörn Andersen einsprang. Auf vier Positionen veränderte Tuchel die zuletzt gegen Kaiserslautern erfolgreiche Mannschaft und sorgte damit auch in den eigenen Reihen für Verblüffung. "Es war ziemlich durcheinandergewirbelt, das war schon überraschend", gab Verteidiger Niko Bungert unumwunden zu.

    Mit vier Neuen, dem frühen Stören der Bremer im vorderen Mittelfeld und den schnellen Kontern kamen Tuchels Jungs zum verdienten Sieg. "Wir wollten sehr aggressiv verteidigen, das heißt auch, dass sich die Stürmer verschleißen können", erklärte der Coach sein Erfolgsrezept gegen indisponierte Bremer.

    Stehend k.o. waren die Mainzer, aber siegreich und glücklich. "Ich bin so kaputt, dass ich gar nicht mehr weiß, wie das Tor gefallen ist", antwortete der erstmals von Beginn an spielende Marcel Risse auf die Frage nach seinem Führungstreffer (53.). Und André Schürrle, der nach seiner Einwechselung mit einem Kontertor (61.) für die Entscheidung sorgte, schwärmte: "Bei uns herrscht ein unheimlicher Geist. Wir sind richtig zusammengewachsen."

    Auch Schürrle, dessen zwei Tage zuvor verkündeter Wechsel zu Bayer Leverkusen am Saisonende für keinerlei Unruhe sorgte, lobte seinen Trainer: "Er ist der Kopf des Spiels. Er gibt uns immer einen Plan mit auf den Weg." Der viel gelobte Youngster unter den Bundesliga-Trainern erklärte nur: "Ich habe das Spiel gegen Bremen vorher durchgearbeitet. Schön, dass die Mannschaft das umgesetzt hat."

    Vier Siege, Platz eins - und was kommt jetzt? "Wir lassen die Fans das genießen", sagte Tuchel: "Diese Tabelle ist für die Fans. Aber wir werden unsere Vorgehensweise nicht ändern, weil die Fans vier Minuten vor dem Ende vom Europapokal singen." Der Coach mahnte zur Nüchternheit. Er weiß, dass Platz eins nur eine Momentaufnahme in dem schnelllebigen Geschäft des Profifußballs ist. "Wir genießen das, aber meine Gedanken sind schon beim Dienstag", erklärte Tuchel mit Verweis auf die folgende Heimpartie gegen den 1. FC Köln.

    Seine Spieler sind gelehrige Schüler. "Der Trainer holt uns immer wieder runter", erklärte der künftige Leverkusener Schürrle. Und Schalke-Leihgabe Holtby sagte: "Das ist ein Wahnsinns-Gefühl, und ich hoffe, dass dieser Lauf, dieser Spirit weitergeht. Aber wir spielen noch nicht in der Champions League." Das tut dafür Werder Bremen - auch wenn davon gegen Mainz nichts zu sehen war.

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