Rekordchampion FC Bayern hatte wieder einmal die Nase vorn, und nach einer Trainingswoche wirkte auch der neue spanische Star müde. "Die ersten Tage im Schalker Trikot hätte ich gerne mit dem Supercup gekrönt", meinte der ehemalige Real-Profi Raúl.
Nachdem er vor einer Woche beim Testturnier in Gelsenkirchen die Fans noch verzückt hatte, traf er diesmal nicht. Bei seiner besten Kopfball-Chance fand er in Bayerns Keeper Thomas Kraft seinen Meister (52.). Bei 100 Prozent sei er noch nicht, sagte Raúl. "Dies will ich aber spätestens bis zum Ligastart in Hamburg sein."
Sein ehemaliger und aktueller Teamkollege richtete den Blick ebenfalls schon wieder nach vorn. "Dass wir den Supercup nicht gewinnen konnten, ärgert mich. Nun gilt die volle Konzentration den kommenden Aufgaben", sagte Manndecker Christoph Metzelder, dessen Hintermannschaft bei den Gegentoren von Thomas Müller und Miroslav Klose nicht gut aussah.
Geht es nach Magath, kommt mindestens ein weiterer Zugang. Sieben sind es derzeit bereits, gegen die Bayern feierte Raúl-Landsmann Sergio Escudero in der zweiten Halbzeit sein Debüt. "Wir müssen personell noch nachlegen", forderte der Coach. Im Visier soll er Medienberichten zufolge Mittelfeldspieler Ciljan Skjelbred haben. Der norwegische Nationalspieler verdient sein Geld bei Rosenborg Trondheim und hat dort noch einen gültigen Vertrag. Mehrfach fiel auch der Name Zvjezdan Misimovic (Wolfsburg). Auch das Gerücht um den französischen Nationalstürmer Guillaume Hoarau hält sich hartnäckig.
Der Auftritt gegen die Bayern vom tags darauf zum "Trainer des Jahres" gekürten Louis van Gaal dürfte Magaths Interesse an neuen Angestellten gestärkt haben. In der ersten Halbzeit habe er gar nicht hinschauen wollen, meinte der "Knappen"-Coach.
Zwar wird vorrangig ein Angreifer gesucht, aber auch im Mittelfeld diagnostizierte der frühere Bayern-Coach zumindest im Supercup-Spiel Probleme. "Leider war Rakitic völlig von der Rolle, warum kann ich nicht sagen, denn er hat eine Bomben-Vorbereitung gespielt", meinte Magath. In der Offensive suchen die Schalker noch einen Mann, denn nur mit Raúl und Edu wird es schwer in der Champions League.
"Felix Magath hat bestätigt, dass Raúl noch einen Sturmpartner braucht. Daran arbeiten wir. Aber das ist definitiv nicht Gomez", sagte der neue Manager Horst Heldt. Mit Blick auf die nationale Meisterschaft beruhigte der spanische Neuzugang Raúl seinen Coach: "Schalke ist eine der Mannschaften, die um den Titel kämpfen kann."