Die Lust auf die neue Mannschaft lässt den Ärger über die verpatzte EM-Qualifikation vergessen. "Das ist schön, dass man bei so einem Entwicklungsprozess dabei sein kann. Die Spieler sind willig, hungrig, aufnahmebereit und das sind schon mal gute Voraussetzungen", befand DFB-Trainer Rainer Adrion nach dem guten Auftreten der neu formierten U 21-Nationalmannschaft.
Nach dem Verpassen der EM-Endrunde 2011 lieferte die junge Elf in den beiden letzten Qualifikationsspielen eine ordentliche Leistung ab. Nach dem achtbaren 1:1 in Tschechien feierte das DFB-Team mit dem 3:0 gegen Nordirland den ersten Sieg. "Das war ein guter Start. Da haben viele Dinge schon gut geklappt", meinte Adrion.
Die Erben der Europameister von 2009 haben das Zeug, auf dem Weg zur EM 2013 eine gute Rolle zu spielen. Vor allem Typen wie der Dortmunder Jungstar Mario Götze oder der überragende Kapitän der Elf, Lewis Holtby. "Die Mannschaft hat viel Qualität. Wir halten gut zusammen. Man hat gesehen, dass wir einfach Bock haben auf Erfolg", sagte der Mainzer Mittelfeldspieler, der mit seinen beiden Treffern (42./60.) die Weichen auf Sieg stellte. Das dritte Tor im Audi-Sportpark in Ingolstadt steuerte der Mönchengladbacher Patrick Herrmann (67.) bei.
Auffälligster Spieler neben Holtby war Götze. Mit seiner feinen Technik und im sicheren Zusammenspiel mit Holtby sorgte der Dortmunder immer wieder für Gefahr. Überrascht war der 18 Jahre alte Nachwuchskicker nach der Partie, als er seine aus dem Allgäu angereisten Großeltern entdeckte. "Ich wusste gar nicht, dass sie hier sind. Sie sind sehr stolz auf mich", sagte Götze, der auch schon bei Borussia Dortmund eine besondere Rolle einnimmt und einen rasanten Aufstieg in den letzten Monaten hinter sich hat. "Das ging alles sehr schnell. Da kann man sich eigentlich gar keine Gedanken machen", meinte der Mittelfeldspieler.
Aber auch Spieler wie Christoph Moritz, Konstantin Rausch oder Mehmet Ekici, die auch schon in der Bundesliga auf sich aufmerksam gemacht haben, setzen Akzente in der Mannschaft. "Natürlich sind da auch einige Talente dabei, die auch für die A-Nationalmannschaft interessant sein können. Aber ich glaube nicht, dass wie zuletzt fünf oder sechs U 21-Spieler in der A-Mannschaft auftauchen. Die müssen sich jetzt erst mal in der Bundesliga beweisen", sagte Trainer Adrion.
Nach dem Ende der Qualifikation mit 12 Punkten auf Rang drei hinter Tschechien und Island steht für die deutsche Mannschaft ein Jahr lang kein Pflichtspiel mehr an. Adrion will das Team in zwei weiteren Testspielen im Oktober und November gegen noch nicht feststehende Gegner stabilisieren. "Jetzt haben wir ein Jahr Zeit, die Mannschaft einzuspielen, ehe im September 2011 die neue Qualifikationsrunde ansteht", meinte der DFB-Coach.