"Schürrle ist eines der herausragenden Stürmertalente der Bundesliga", sagte Bayer-Trainer Jupp Heynckes über den 19 Jahre alten Angreifer vom Liga-Rivalen FSV Mainz 05. "Leverkusen ist für mich der perfekte Club, da können junge deutsche Spieler international spielen. Aber in dieser Saison zählt für mich nur Mainz 05. Ich habe dem Club und dem Trainer sehr viel zu verdanken", meinte
Wie beide Vereine bestätigten, erhält Schürrle in Leverkusen einen Fünfjahresvertrag bis 2016, der am 1. Juli 2011 in Kraft tritt. Der Shootingstar, der in Mainz noch einen Kontrakt bis 2013 besitzt, ist der teuerste Einkauf in der Vereinsgeschichte der Leverkusener.
Die Ablösesumme soll knapp unter zehn Millionen Euro betragen. "Es gibt einen Nachschlag, wenn er zum Beispiel weiter verkauft wird", erklärte 05-Manager Christian Heidel. Bisher hatten die Brasilianer Lucio (2000) und Franca (2002) mit jeweils 8,5 Millionen Euro die vereinsinterne Rangliste der Leverkusener angeführt. "Das macht mich schon ein wenig stolz", meinte Schürrle zum Millionen-Betrag. Als zu großen Rucksack sieht er die Ablösesumme nicht. "Die Konkurrenz ist groß, aber ich sehe das gelassen. Ich weiß, dass ich mich in allen Bereichen verbessern muss."
Um den U 21-Nationalspieler hatten sich in den vergangenen Monaten mehrere Vereine bemüht. 1899 Hoffenheim blitzte mit einer Zehn- Millionen-Offerte bereits im Sommer ab, weil den Mainzern die Zeit bis zum Saisonstart zu kurz war. Der FC Bayern München hatte Schürrle offensichtlich ebenso auf dem Zettel wie der englische Top-Club Manchester United. "Aktiv hat sich aber nur Bayer Leverkusen um eine Verpflichtung ab dem 1. Juli 2011 bemüht", bestätigte der 05-Manager.
Einen Wechsel vor der nächsten Spielzeit hatten die Mainzer aber kategorisch abgelehnt. "Schürrle hat uns gegenüber den Wunsch geäußert, ab Sommer 2011 den nächsten Schritt in seiner Karriere bei Bayer Leverkusen zu gehen. Wir freuen uns, ihm diesen Wunsch erfüllen zu können, ohne dass die sportliche Qualität unseres Kaders in der laufenden Saison darunter leidet", sagte Heidel. "Ich hätte gern gesehen, wenn er bis 2013 bei uns geblieben wäre. Den sportlichen Verlust müssen wir auffangen. Die Spekulationen sind vom Tisch, wir können uns auf das Wesentliche konzentrieren", meinte Trainer Thomas Tuchel, der den Transfer auch als Wertschätzung und Auszeichnung für die gute Nachwuchsarbeit bei Mainz 05 betrachtet.
2009 hatte Schürrle mit dem Mainzer Nachwuchs die deutsche A-Junioren-Meisterschaft gewonnen und seitdem 35 Bundesligaspiele (7 Tore) absolviert. In dieser Zeit entwickelte sich der Stürmer zum begehrtesten Jungprofi der Bundesliga. Mit seinem Siegtreffer im Rheinland-Pfalz-Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern (2:1) bewies er erneut seine Qualität. "Bei uns kann er die nächste Stufe auf ein noch höheres Niveau erreichen", meinte Heynckes. "Wir haben uns seit gut einem Jahr um Schürrle bemüht und sind froh, ihn langfristig an uns binden zu können", sagte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser.