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Klassiker zum EM-Auftakt: "Zeit, dass es los geht"

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Klassiker zum EM-Auftakt: "Zeit, dass es los geht"

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    Klassiker zum EM-Auftakt: «Zeit, dass es los geht»
    Klassiker zum EM-Auftakt: «Zeit, dass es los geht» Foto: DPA

    "Wir wollen das erste Spiel mit drei Punkten beenden, ganz klar. Und ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen", sagte die entspannt und locker wirkende Cheftrainerin Silvia Neid, die ihre Elf bei einem geselligen Bowling-Abend auf die schwere Partie gegen den Rivalen am 24. August einschwor. "Solche Team-bildenden Maßnahmen haben wir ja schon im Vorfeld gemacht. Sie schweißen uns noch enger zusammen."

    Das Bowling sollte den Spielerinnen des Welt- und Europameisters zwei Tage vor dem Start der Gold-Mission in Finnland zudem ein wenig Zerstreuung und Ablenkung verschaffen, bevor bis zum Anpfiff die nötige Spannung für eine Topleistung kontinuierlich aufgebaut wird. "Die Anspannung steigt nun von Stunde zu Stunde. Und nach der langen Vorbereitung ist es an der Zeit, dass es endlich losgeht", findet Neid. "Wir sind jetzt bereit und alle gut drauf."

    Man sei "natürlich schon ein wenig aufgeregt, gerade als junge Spielerin", gab die 19-jährige Kim Kulig zu. Die Mittelfeldspielerin des Hamburger SV, im Vorjahr mit der U 20-Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) WM-Dritte, hat gute Chancen, gleich im ersten Vorrundenspiel der Gruppe B ihr EM-Debüt zu feiern. Weil Simone Laudehr vom UEFA-Cup-Sieger FCR Duisburg nach ihrer Bänderzerrung im Knie noch Trainingsrückstand hat, winkt Kulig ein Platz in der Startelf neben Linda Bresonik im defensiven Mittelfeld. "Ich denke nicht, dass Simone spielt. Wir wollen auch nichts riskieren", sagte Neid dazu. Die schussgewaltige Kulig ist heiß auf ihren Einsatz: "Natürlich möchte ich gegen Norwegen spielen. Aber es ist schon eine große Ehre, bei der EM dabei zu sein. Ich hoffe, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann, dass wir hier erfolgreich sind."

    Besondere Verantwortung beim sechsmaligen Europameister und Titelverteidiger hat die Cheftrainerin inzwischen Linda Bresonik übertragen, die in der Mittelfeldzentrale als Nachfolgerin der nach Olympia 2008 zurückgetretenen Renate Lingor kreativer Dreh- und Angelpunkt sein soll. "Ich freue mich, dass die Trainerin mir soviel Vertrauen entgegenbringt. Das möchte ich bestätigen", erklärte die flexibel einsetzbare 25-Jährige.

    Bresonik ist zurzeit wohl die kompletteste Akteurin in der DFB-Auswahl. Aufgrund ihrer überragenden Technik kann sie praktisch jede Position auf dem Feld ausfüllen, musste aber bei den vergangenen Turnieren als "Opfer ihrer Vielseitigkeit" oft nach außen in der Abwehr ausweichen. Auch beim FCR Duisburg, wo sie eigentlich die Spielmacherrolle innehat, hilft sie zuweilen dort aus. "Es ist Lindas Stärke, dass sie fast jede Position spielen kann", betonte Neid, die Bresonik auf der "Sechs" einsetzt, wo sie Tempo und Rhythmus bestimmen und ihre Nebenleute dirigieren soll. Manchmal falle es ihr "noch schwer, die Kommandos zu geben", gestand die Essenerin, "aber ich versuche es von Training zu Training besser zu machen."

    Der Trainerstab hat bei den Norwegerinnen, die beim 1:0 gegen Schweden im letzten EM-Test vom Video-Analysten Marco Diaz nochmals intensiv unter die Lupe genommen wurden, einige Schwächen entdeckt. "Diese wollen wir mit schnellem und direktem Spiel ausnutzen", so Neid. Doch ohnehin kennen sich die beiden Teams aus 31 Duelle in- und auswendig: Die Bilanz ist mit 13 Siegen, fünf Remis und 13 Niederlagen ausgeglichen. Bei der EM 2005 in England schlug Deutschland den Rivalen sowohl im ersten Gruppenspiel (1:0) als auch im Finale (3:1); in Peking 2008 schaltete der Weltmeister die Elf von Bjarne Berntsen im Halbfinale mit 3:0 aus - diese Serie wollen Birgit Prinz und Co. ausbauen.

    Die voraussichtliche Aufstellung der deutschen Mannschaft:

    Angerer - Schmidt, Krahn, Hingst, Peter - Garefrekes, Kulig (Laudehr), Bresonik, Behringer - Prinz, Grings

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