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Hoeneß hofft auf Ruhe - RibRob "ante portas"

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Hoeneß hofft auf Ruhe - RibRob "ante portas"

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    Hoeneß hofft auf Ruhe - RibRob «ante portas»
    Hoeneß hofft auf Ruhe - RibRob «ante portas» Foto: DPA

    Die Erleichterung über den vorerst abgewendeten K.o. in der Gruppenphase der Champions League durch das 1:0 (0:0) gegen Maccabi Haifa war dem 57-Jährigen deutlich anzusehen. Vor dem großen Umbruch in der Führungsebene hätte ein vorzeitiges Aus die ohnehin angekratzte Stimmung beim schon in der Liga im Mittelmaß versauernden deutschen Fußball-Rekordmeisters weiter getrübt und den ohnehin gewaltigen Druck auf den kritisierten Trainer Louis van Gaal um ein Vielfaches steigen lassen. "Ich hoffe, dass wir mal ein paar Wochen ohne Trainerdiskussion auskommen. Dann haben wir noch die Wahl und dann können wir uns mal wieder auf die Spiele konzentrieren", sagte Hoeneß - und atmete tief durch.

    Auch von van Gaal fiel eine zentnerschwere Last ab. Das war am überschwänglichen Tor-Jubel des niederländischen Fußball-Lehrers, der fast schon demonstrativ die Nähe seiner Spieler suchte, abzulesen. Alle waren erleichtert, nur Franz Beckenbauer mochte der Atempause kurz vor dem Ende seiner präsidialen Amtszeit noch nicht trauen. "Wenn du am Wochenende in Hannover verlierst, dann geht der ganze Mist wieder von vorne los", warnte der 64-Jährige vor dem nächsten Ärger für van Gaal, der sich insbesondere mit dem aufmüpfigen und bestraften Luca Toni rumärgern muss. "Louis van Gaal ist ein alter Hase, der schon durch viele Schlachten gegangen ist. Ich hoffe, dass er auch diese Schlacht gewinnt. Das Restprogramm ist wieder machbar. Es schaut gar nicht mal so schlecht aus", sagte Beckenbauer.

    In der Champions League steht am 8. Dezember das Gruppenfinale bei den in Bordeaux mit 0:2 unterlegenen Turinern an, das die Münchner unbedingt gewinnen müssen. In der Liga geht es noch gegen Hannover (A), Borussia Mönchengladbach (H), den VfL Bochum (A) und Hertha BSC (H). Danach wird (Zwischen-)Bilanz gezogen. "Wir waren schon abgeschrieben, jetzt leben wir wieder. Das ist das Schöne am Fußball, dass die Welt schnell wieder anders aussieht", befand Kapitän Mark van Bommel. Und vielleicht sieht auch die spielerische Welt wieder anders aus, wenn die Kreativköpfe Franck Ribéry und Arjen Robben zurückkehren. "Robben und Ribéry sind ante portas", frohlockte Hoeneß, der trotz etlicher Nationalspieler im Team vor allem die zwei Tempodribbler noch vor Weihnachten herbeisehnt. "Das ist die beste Nachricht, die wir haben können."

    Van Bommel sprach von einem Sieg "ohne guten Fußball". Dagegen überraschte sein Trainer, als er von "einem unserer besten Spiele" sprach. Vielleicht auch, um seine immer noch verängstigte Mannschaft starkzureden. Denn wie so oft wurden auch gegen den limitierten Gegner aus Israel Ball und Verantwortung zum Nebenmann abgeschoben. Selbst nach dem Schlusspfiff war die Verunsicherung beim Team um den Torschützen Ivica Olic trotz des Sieges groß. Fragend blickten sich die Spieler an und schlichen nur zögerlich in die Kurve zu ihren zuletzt pfeifenden Fans. "Die schwarze Serie ist hinter uns. Und ich hoffe, dass wir bis zur Winterpause alles gewinnen", sagte Olic, der seinen ersten Königsklassen-Treffer für die Bayern mit Team-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt an der Außenlinie feierte.

    Gar nicht zum Feiern war dagegen dem nicht nominierten Toni zumute, der auf der Tribüne neben Ribéry hockte. 25 000 Euro Gesamtstrafe muss er für sein Rumgemeckere in den vergangenen Wochen zahlen. "Jeder Spieler hat seine Chance. Aber jeder Spieler muss auch die Profianforderungen eines Spielers bei Bayern München erfüllen. Das muss er erst machen", sagte van Gaal über den von der Mannschaft nicht gescholtenen italienischen Stürmer. "Luca ist ein supergeiler Typ", merkte Mario Gomez, bester Bayern-Spieler gegen Haifa, an.

    "Die Entschuldigung steht noch aus. Wenn das passiert, denke ich, dass es noch eine Chance gibt zwischen ihm und Louis van Gaal", sagte Hoeneß, dem die Mannschaft im ersten Präsidenten-Jahr nicht nur weitere Trostpreis-Reisen als Gruppendritter in der Europa League bescheren möchte. "Wir wollen ihm schon noch das ein oder andere Bankett in der Champions League ermöglichen", sagte Bastian Schweinsteiger. Dafür muss das Endspiel in Turin gewonnen werden.

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