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Herthas aussichtsloser Kampf: Heilsbringer gesucht

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Herthas aussichtsloser Kampf: Heilsbringer gesucht

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    Herthas aussichtsloser Kampf: Heilsbringer gesucht
    Herthas aussichtsloser Kampf: Heilsbringer gesucht Foto: DPA

    Obwohl nichts, aber auch gar nichts auf ein Berliner Wunder im neuen Jahr hindeutet, schickte der Chefcoach des abgeschlagenen Bundesliga- Schlusslichts sein Personal mit einer märchenhaften Botschaft in den Weihnachtsurlaub bis zum 3. Januar: "Wir werden uns intensiv vorbereiten in den 14 Tagen, und dann schauen wir mal, wie sich die anderen noch über uns wundern werden." Als zweiten Neuen für die Rückrunde nach Theofanis Gekas (Leverkusen) verpflichtete Hertha Lewan Kobiaschwili (Schalke) - weitere Heilsbringer werden gesucht.

    16 Spiele nacheinander ohne Sieg, nur ganze sechs Pünktchen auf dem Konto, mit 39 die mit Abstand meisten Treffer aller Erstligisten kassiert und ein Nichtabstiegsplatz schon 10 Punkte (!) entfernt - da fehlt sogar den treuesten Fans derzeit der Glaube. Auch die Hertha- Führungsspieler fanden nach der 2:5-Demütigung in München am 17. Spieltag im eigenen Kader wenig Anzeichen auf mögliche Besserung. "Bei uns sind einige Spieler einfach nicht gut genug. Wir dürfen uns nichts mehr vormachen", erklärte Torwart Jaroslav Drobny und forderte einen Radikal-Umbruch: "Wir brauchen vier, fünf neue Leute."

    Herthas Absturz vom Meisterschafts-Anwärter noch zum Ende der vergangenen Spielzeit hin zur Lachnummer der Liga ist bemitleidenswert. Auch der im Abstiegskampf erprobte Funkel konnte nach der Entlassung von Chefcoach Lucien Favre das Ruder nicht herum reißen: In zehn Spielen unter seiner Leitung holte die "alte Dame" nur drei Unentschieden - damit jagt Hertha weiter den peinlichen Negativ-Rekord von Tasmania aus der Saison 1965/66. Der damals für die in den Liga-Skandal verwickelte Hertha in die Bundesliga gerückte Lokalrivale hatte zur Halbzeit einen Sieg und ein Remis erreicht.

    Die Fehlerkette von Präsidium, sportlicher Leitung und Team zeigt eine verheerende Wirkung. In München präsentierte sich die aktuelle Hertha wie schon einige Male zuvor untauglich für die Bundesliga. Keeper Drobny flüchtete in Galgenhumor: "Wenn man Pantelic, Voronin und Simunic holt, dann könnte das reichen." Mit dem Abgang der drei Leistungsträger im Sommer stürzte der Verein ins sportliche Chaos. Die totale Abhängigkeit vom Schweizer Favre, dem nach der vorangetriebenen Trennung von Manager Dieter Hoeneß ein kritischer Gegenpol fehlte, bringt nun auch Präsident Werner Gegenbauer und Sportchef Michael Preetz in allerhöchste Not.

    Die Suche nach den Heilsbringern, die im Winter die Transfer- Fehler des Sommers korrigieren sollen, und die Ankündigungen von Trainer Funkel wirken derzeit wie das Pfeifen im Walde. "Erstmal wird das Gesicht der Mannschaft in der Rückrunde ein anderes sein, denn wir werden ja drei neue Spieler holen. Dazu kommt Florian Kringe. Und dann beginnt mit dem ersten Spieltag der Rückrunde in Hannover die Aufholjagd", erklärte Funkel nach der Pleite von München.

    Nach den schon verpflichteten Gekas und Kobiaschwili sowie dem auf dem Sprung stehenden Roman Hubnik (Sparta Prag) wurde auch Bayerns Breno als mögliche Verstärkung gehandelt. Der 20 Jahre alte Brasilianer, der derzeit in München überflüssig ist, erklärte: "Mein Manager hat mit Hertha gesprochen." Manager Preetz aber betonte am Sonntag: "Es ist nicht unser Plan, ihn im Winter zu holen."

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