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Hertha atmet auf - "Lebensversicherung" Kacar

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Hertha atmet auf - "Lebensversicherung" Kacar

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    Hertha atmet auf - «Lebensversicherung» Kacar
    Hertha atmet auf - «Lebensversicherung» Kacar Foto: DPA

    Der Neuanfang bei Hertha BSC, der bereits nach drei Monaten auf der Kippe stand, kann nach dem Ende der Ära des mächtigen Dieter Hoeneß weitergehen. "Das war enorm wichtig. Jetzt haben wir sechs Spiele in der Europa League. Da können alle davon profitieren", kommentierte Trainer Favre den Sprung auf die europäische Bühne, wo jetzt in Gruppe D Sporting Lissabon, der SC Heerenveen und FK Ventspils/Lettland warten.

    "Der Druck war nach drei Niederlagen schon enorm. Die Erleichterung ist bei allen groß", betonte Neu-Manager und Hoeneß- Nachfolger Preetz, der sich nun mit mindestens einer Million Europa- Prämie "leichter" mit der nötigen Korrektur des Mannschafts-Profils beschäftigen kann. Der 23-jährige kolumbianische Stürmer Adrian Ramos steht schon auf dem Sprung zum Vierten der Bundesliga-Vorsaison.

    Besonders Vereins-Präsident Werner Gegenbauer, der den Machtkampf gegen Hoeneß gewonnen und voll auf die Karte Favre/Preetz gesetzt hatte, rang nach dem späten 3:1 gegen Bröndby Kopenhagen (Hinspiel 1:2) lange nach Worten. "Die Mannschaft hat zum richtigen Zeitpunkt die richtige Reaktion gezeigt. Es freut mich für den Trainer und Michael Preetz", sagte der durchgeschwitzte Hertha-Boss.

    In gerade mal zwölf Minuten hatten der herausragende Serbe Gojko Kacar mit zwei Raketen-Kopfbällen und Routinier Pal Dardai mit einem 20-Meter-Hammer nicht nur das 0:1 von Bröndby gedreht, sondern vor allem die Chance auf eine erfolgreiche Saison der Berliner gerettet. "Er ist unsere Lebensversicherung", bemerkte Kapitän Arne Friedrich zum Doppel-Torschützen Kacar. In allerhöchster Not hatte Favre den erst 22 Jahre alten Mittelfeldspieler in die Angriffs-Spitze beordert - mit Erfolg. "Er ist daran gewöhnt, das zu spielen. Er war schon oft die Neuneinhalb und in der U21 auch Stürmer", kommentierte Favre seinen entscheidenden Schachzug, der die bisher erschreckenden Offensiv-Probleme zumindest für ein Spiel aufgelöst hatte.

    Doch von Friede-Freude-Eierkuchen sind die Berliner weit entfernt. Neben dem 1,85 Meter großen Angreifer Ramos, der für rund 1,5 Millionen Euro vom kolumbianischen Club America de Cali kommen soll, wird auch weiter der 23-jährige Brasilianer Fernandinho als Offensiv- Verstärkung genannt. Und auch in der Defensive sieht nicht nur Nationalspieler Friedrich noch viel Verbesserungs-Notwendigkeit: "Es ist Wahnsinn, wie viele Gegentore wir nach Standards bekommen."

    Trotzdem wollen die Herthaner das kollektive Aufatmen über den ersehnten internationalen Erfolg schon gegen Werder Bremen auch in ein Bundesliga-Erfolgserlebnis verwandeln. "Wir müssen die Euphorie mitnehmen", forderte Torschütze Dardai. Auch in Europa hat Hertha wieder Blut geleckt: "Wir wollen es besser machen als in der vergangenen Saison", erklärte Favre. Da war nach der Gruppenphase Endstation. "Ich hoffe, dieses Mal sind wir auch im Januar noch dabei", erklärte der Schweizer Cheftrainer.

    "Mit Lissabon haben wir einen attraktiven Gegner, der sportlich am stärksten einzuschätzen ist. Mit Heerenveen und Ventspils haben wir keine Zuschauer-Magneten zugelost bekommen, aber immerhin gleichzeitig gute Möglichkeiten, weiterzukommen", sagte Preetz, der "mit Platz eins oder zwei" rechnet, am Freitag nach der Auslosung. Mit Blick auf die leeren Kassen verwies der Ex-Stürmer darauf, "dass es mit Galatasaray Istanbul oder Panathinaikos Athen sicherlich leichter gewesen wäre, das Stadion zu füllen".

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