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Fußball: Real-Trainer Zinédine Zidane: Der Kopf der Königlichen

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Real-Trainer Zinédine Zidane: Der Kopf der Königlichen

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    Real Madrids Trainer Zinedine Zidane steht unter Erfolgsdruck: Die Saison lief nicht nach den Vorstellungen seiner Vorgesetzten.
    Real Madrids Trainer Zinedine Zidane steht unter Erfolgsdruck: Die Saison lief nicht nach den Vorstellungen seiner Vorgesetzten. Foto: Christophe Ena, dpa

    Geht es um die Frage, wer von den Milliarden Menschen, die jemals gegen eine Blechdose oder einen Ball getreten haben, der Beste war, diskutieren die Experten die immer gleichen Namen. Pelé, Maradona, Messi und Cristiano Ronaldo – Solitäre ihrer Kunst. Dem Quartett am nächsten ist einer, der gerade wieder dabei ist, als Trainer Einzigartiges zu vollbringen.

    Zinédine Zidane debütierte bereits mit 16 als Profi

    Vielleicht wäre Zinédine Zidane in einem Atemzug mit Pelé & Co zu nennen, wäre er als Torschütze genauso häufig in Erscheinung getreten. Der Franzose aber war zuerst Stratege und Gestalter. Dass er unter den "Weltfußballern des Jahres" – ein Prädikat, das Zidane 1998, 2000 und 2003 erhalten hat – der Eleganteste war, wird keiner bezweifeln, der ihn spielen gesehen hat. Ein pantherhafter Kerl, dieser Sohn algerischer Einwanderer, der mit seinen vier Geschwistern in einem Problemviertel Marseilles aufgewachsen ist. Zizou haben sie ihn genannt, was nach einer Katze klingt, die mit Mäusen jongliert. Ein früh Vollendeter, der mit 16 Jahren bei den Profis des AS Cannes debütierte. Bei Juventus Turin reifte Zidane zum Anführer der französischen Nationalelf, die Ende der 90er Jahre die Fußball-Welt dominierte.

    Der Kopfstoß von Frankreichs Zinedine Zidane (links) beim WM-Endspiel gegen Italien machte ihn unvergessen.
    Der Kopfstoß von Frankreichs Zinedine Zidane (links) beim WM-Endspiel gegen Italien machte ihn unvergessen. Foto: dpa

    Schon damals allerdings irritierte ein Charakterzug, der gar nicht zu Zidanes zurückhaltendem Wesen passen wollte. Offenbar ein Erbe seiner Jugendjahre. Wer ihn reizte, durfte nicht auf ein versöhnliches Gespräch hoffen. Zidanes Zündschnur war kurz. Wer das wusste, zündelte gezielt, wie der Italiener Marco Materazzi im WM-Finale 2006. "Preferisco la puttana di tua sorella" ("Ich bevorzuge deine Schwester, die Nutte"), hatte Materazzi dem Franzosen zugeraunt, der mit einem Kopfstoß antwortete. Zidane flog zum letzten und 15. Mal in seiner Karriere vom Platz. Italien gewann den Titel.

    Seit 2016 trainiert Zidane Real Madrid

    Damals hatte der Franzose bereits fünf Jahre lang für Real Madrid gespielt. Die Spanier hatten die Rekordablöse von 77,5 Millionen Euro nach Turin überwiesen. Kein Madrilene bezweifelt heute, dass Zidane das Geld wert war. Andererseits hatte keiner dem introvertierten Franzosen zugetraut, dass er an seine Weltkarriere als Spieler eine genauso erfolgreiche Trainerlaufbahn anhängen würde. Seit 2016 steht der 45-jährige Kahlkopf in Anzug und Krawatte für Real am Spielfeldrand und sammelt Trophäen. Schon die Wiederholung des Champions-League-Sieges war eine Premiere. Nun könnte Zidane am Dienstag (20.45 Uhr/ZDF) über das Rückspiel gegen den FC Bayern sogar zum dritten Mal hintereinander ins Finale einziehen. Paradoxerweise hat Zidane gerade jetzt den Erfolg nötig.

    Die Saison in der Primera Division verlief enttäuschend und Real-Präsidenten haben in Trainerfragen ebenfalls kurze Zündschnüre. Ungeachtet dessen hat der Name Zidane Zukunft bei Real. Zizou, der mit einer ehemaligen Berufstänzerin verheiratet ist, hat vier Söhne, die in den Nachwuchsteams der Königlichen spielen. Experten bescheinigen ihnen väterliches Talent.

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