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Fußball: Nach Banklehre bei EM: Mertesacker wieder Abwehrchef

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Nach Banklehre bei EM: Mertesacker wieder Abwehrchef

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    Per Mertesacker hat wieder seinen Rhythmus gefunden.
    Per Mertesacker hat wieder seinen Rhythmus gefunden. Foto: Fredrik von Erichsen (dpa)

    Wenn alles nach Plan läuft, steigt Abwehrchef Mertesacker am 21. Juni in Fortaleza gegen Ghana schon in den Club der Hunderter auf. Längst ist der Innenverteidiger bei Bundestrainer Joachim Löw wieder gesetzt, nachdem er bei der EURO 2012 die schwierige Reservistenrolle verkraften musste.

    "Ich hatte damals an meiner Situation schon ganz schön zu knabbern", gestand Mertesacker in der WM-Vorbereitung, "aber man muss dann auch schnell umschalten und sich seiner Rolle als Teammitglied und Unterstützer in der zweiten Reihe bewusstwerden." Der jetzige Startelf-Kandidat Mats Hummels und der lange verletzte Holger Badstuber bildeten 2012 das Gespann in der Innenverteidigung. Mertesacker hockte draußen - und lernte.

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, auch wichtig für die Mannschaft sein zu können, wenn ich nicht spiele", bekannte der 29-Jährige und räumt rückblickend sogar überraschend ein: "Das hat mich vielleicht weitergebracht, als wenn ich gespielt hätte."

    Damals habe er sich so gefühlt wie 50 oder 60 andere in den vier Turnieren davor und versucht, positiv auf den Teamgeist Einfluss zu nehmen, erklärte Mertesacker. Das erhofft er sich auch von den Reservisten bei der WM in Brasilien.

    Der Bundestrainer ist jedenfalls heilfroh, dass Mertesacker anders als vor der Europameisterschaft vor zwei Jahren wieder fit und im Rhythmus ist. "Vor der EM 2012 war er ein halbes Jahr verletzt, da ist meine Entscheidung anders ausgefallen. Ich glaube aber, dass ihn die EM und diese Erfahrung sogar noch mal gestärkt hat in seiner Persönlichkeit", betonte Löw. "2006 und 2010 hat er eine sehr wichtige Rolle gespielt. Bei den WM-Turnieren war Per immer wichtig." Mertesacker habe einen "großen, unglaublich positiven Einfluss auf andere Spieler", lobte der Bundestrainer.

    Auch deshalb ist der Aushilfskapitän vom Vorbereitungsspiel gegen Kamerun (2:2) neben Spielführer Philipp Lahm und Vize Bastian Schweinsteiger sowie Miroslav Klose einer von vier WG-Vorsitzenden im WM-Quartier. Mit Mertesacker wohnen seine Londoner Teamkollegen Lukas Podolski und Mesut Özil. Zudem sind noch Sami Khedira, Boateng und Ron-Robert Zieler in dessen Campo-Gebäude beherbergt.

    Vor allem aber möchte Mertesacker nach dem "besten Jahr seit dem Wechsel zu Arsenal" wieder eine Führungsrolle auf dem Spielfeld einnehmen. Offen ist dabei der Nebenmann. Zuletzt lief der FA-Cup-Gewinner mit dem Dortmunder Mats Hummels auf. Am häufigsten spielte er in der WM-Saison mit Boateng in der Abwehrmitte zusammen. Das Duo absolvierte 405 gemeinsame Minuten, das Gespann Mertesacker/Hummels 245. Hummels und Boateng standen immerhin 225 Minuten zusammen auf dem Spielfeld.

    Egal, wie sein Nebenmann heißt: Mertesacker will an die WM in Südafrika anknüpfen. Allerdings mit einem anderen Ende. "Wir wollen wie 2010 überraschen", hatte er dem "Kicker" gesagt: "Aber wir wollen den dritten Platz nicht als Konstante behalten." (dpa)

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