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Fußball-EM: Letzte Warnung: Turnierausschluss auf Bewährung für Russland

Fußball-EM

Letzte Warnung: Turnierausschluss auf Bewährung für Russland

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    Russische Hooligans prügelten in Marseille auf englische Fans ein.
    Russische Hooligans prügelten in Marseille auf englische Fans ein. Foto: Daniel Dal Zennaro, dpa

    Sportlich ist es für Russland bisher eine gelungene FußbalEM. Gegen den Favoriten England erkämpfte die Mannschaft ein 1:1. Mit einem Sieg gegen den EM-Debütanten Slowakei wäre das Achtelfinale ganz nah. Überlagert wird die Partie aber von der Angst vor Krawallen und einem drohenden Turnier-Ausschluss. Die Disziplinarkommission der Uefa griff am Dienstag hart durch und bestrafte die Russen für die Fanausschreitungen im Stadion von Marseille. Sollten sich derartige Szenen wiederholen, werde die Mannschaft sofort von dem Turnier ausgeschlossen, teilte die Europäische Fußball-Union mit und verhängte zudem eine Geldstrafe von 150 000 Euro. 

    Russische Politiker rufen Fans zur Mäßigung auf

    Nach dem 1:1 zum Auftakt gegen England könnte die diesmal favorisierte Sbornaja mit einem Erfolg am Mittwoch in Lille (15 Uhr/live in der ARD) einen großen Schritt Richtung K.o.-Runde vollziehen. Allerdings fürchtet die Elf von Trainer Leonid Sluzki das Verhalten der eigenen Fans auf der Tribüne mehr als den sportlichen Gegner auf dem Rasen. Sogar die politische Führung des Landes sah sich zu einem Aufruf an die Fans gezwungen. Die Ausschreitungen seien "völlig inakzeptabel", hieß es. Kremlsprecher Dmitri Peskow rief die russischen Fans auf, sich strikt an geltende Gesetze zu halten.

    "Man kann auch nur an unsere Fans appellieren, nicht auf Provokationen zu reagieren", sagte er am Dienstag in Moskau der Agentur Interfax zufolge. Auch die russischen Sportfunktionäre sollten mäßigend auf die Fans einwirken, forderte er. 

    Im Norden Frankreichs droht der Ausnahmzustand

    Zumal die Sicherheitslage erneut angespannt ist. Am Dienstag stoppte die französische Polizei bei Cannes einen Bus mit russischen Fans, denen die Ausweisung droht. Einen Tag nach dem Duell zwischen Russland und der Slowakei kommt es im nahegelegenen Lens zum Gruppenspiel England gegen Wales. Im Norden Frankreichs könnte es also rund um die beiden Risikospiele den nächsten brenzligen Zusammenstoß englischer und russischer Hooligans geben.

    Die Sorgen sind berechtigt: Englische Medien berichten, dass sich unter den 150 Fans, die laut Staatsanwaltschaft die Randale in Marseille angezettelt hatten, auch bekannte Neonazis befinden. Zudem soll Alexander Schprygin, Präsident der Allrussischen Fan-Vereinigung und Mitglied der rechten Szene in Russland, mit einer offiziellen UEFA-Akkreditierung als Teil der russischen Delegation in Frankreich sein. Der nationale Verband RFS erklärte jedoch, Schprygin habe weder mit dem Verband noch mit der offiziellen EM-Delegation etwas zu tun.

    Roman Neustädter: Warum schlagen sich Menschen den Kopf ein?

    "Klar, es ist Europameisterschaft, jeder ist verrückt nach Fußball und die Emotionen kochen hoch. Aber warum schlagen sich die Menschen dafür die Köpfe ein?", schrieb der Schalker Roman Neustädter in einer Internet-Kolumne. Ansonsten blocken Spieler und Betreuer des WM-Gastgebers von 2018 Fragen zu nicht-sportlichen Themen meist ab.

    Ob Neustädter wie gegen die Engländer erneut von Beginn an auf der Sechser-Position auflaufen darf, ist noch offen. Gut möglich, dass der zuletzt leicht angeschlagene und gegen die Three Lions erst spät eingewechselte Denis Gluschakow diesmal Neustädter aus der Startelf verdrängt. Auch wenn die Russen zum Turnierauftakt mit ihrem biederen Auftritt nicht gerade glänzen konnten und nur mit sehr viel Glück zum Punktgewinn kamen, gelten sie gegen die Slowaken als Favorit. "Auf dem Papier ist Russland vielleicht stärker als wir, aber das ist Theorie", sagte der Noch-Kölner Dusan Svento. dpa/AZ

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