Die Ausgangslagen für beide Nationaltrainer könnte vor dem Spiel Frankreich gegen Deutschland nicht unterschiedlicher sein. Während Joachim Löw seine Startelf im Vergleich zum Viertelfinale gleich auf drei Positionen umbauen muss, stehen Didier Deschamps alle Spieler aus dem 23-köpfigen Kader zur Verfügung.
EM-Halbfinale: Wer ist bei Deutschland gegen Frankreich gesperrt oder verletzt?
Sami Khedira: Der 29-Jährigemuss gegen Frankreich wegen Adduktorenproblemen pausieren, auch ein Einsatz in einem möglichen Finale ist fraglich. Für ihn spielt Bastian Schweinsteiger, der wegen Knieproblemen zuletzt ebenfalls angeschlagen war. Joachim Löw gab am Mittwoch jedoch Grünes Licht beim Kapitän. Die Knieblessur sei "so gut wie auskuriert", berichtete der Bundestrainer. Schweinsteiger konnte das gesamte Abschlusstraining absolvieren.
Mario Gomez: Für den Stürmer ist die EM nach seinem Muskelfaserriss beendet. Gegen Frankreich hat Löw nun mehrere Alternativen. Die wahrscheinlichste: Mario Götze kehrt ins Team zurück und geht in die Sturmspitze - oder auf rechts außen. In diesem Fall könnte Thomas Müller ins Sturmzentrum rücken. Aber auch eine Überraschung ist bei Löw durchaus denkbar: Müller im Zentrum und André Schürrle oder Leroy Sané auf außen.
Mats Hummels: Der Innenverteidiger kassierte im Spiel gegen Italien seine zweite Gelbe Karte. Die Regeln der Uefa sehen vor, dass nach der zweiten Verwarnung im Turnierverlauf ein Spiel Sperre folgt. Erst vor dem Halbfinale werden die Karten "gestrichen", eine Gelb-Sperre im Finale ist also nicht möglich. Da Löw kein Freund davon ist, gänzlich neue Spieler ins Team zu werfen, wird wohl Benedikt Höwedes ins Abwehrzentrum neben Jérôme Boateng rücken. Sollte sich der Bundestrainer erneut für eine Dreierkette aus drei Innenverteidigern entscheiden, stünde mit Shkodran Mustafi eine weitere Alternative bereit.
Nachdreh zum Spiel Deutschland gegen Italien:
- Spielbericht: Sieg nach Elfmeter-Drama: Deutschland gewinnt gegen Italien
- Spielernoten: Nach Sieg gegen Italien: Die DFB-Elf in der Einzelkritik
- Presse-Stimmen: Deutschland besiegt den Angstgegner Italien: Die Pressestimmen
- Experten-Streit: Scholl motzt gegen Taktik - Löw verteidigt Dreierkette
- Bundestrainer: Löw im Interview: "Jetzt wollen wir natürlich mehr"
AZ/ako