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Fußball: Bayern München: Ivica statt Wayne

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Bayern München: Ivica statt Wayne

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    Ivica Olic. Bild: dpa
    Ivica Olic. Bild: dpa

    Wayne Rooney - der Mann hatte Münchens Defensivspieler bereits vor der Partie beschäftigt. Wenn von Manchesters Stürmer die Rede war, dann war da Respekt, ja sogar so etwas wie Ehrfurcht herauszuhören.

    Ehrfurcht, die sich in der Person von Martin Demichelis manifestiert hatte. Dass der Argentinier in der Nationalmannschaft gesetzt ist, ließ in der ersten Halbzeit Mitleid mit Diego Maradona, dem Übungsleiter der Auswahlmannschaft, aufkommen. Rooney hatte kein Mitleid und staubte nach 65 Sekunden zum 1:0 für Manchester ab.

    Dass sich die Bayern anschließend zu einer Leistung aufschwingen sollten, die sie auf Augenhöhe mit den Spitzenteams Europas erscheinen lässt, war da wirklich nicht abzusehen. Dabei mussten sie auf Arjen Robben, ihren überragenden Solisten verzichten. Der Spielkultur der Münchner schadete das nicht. Genius war in dieser intensiven Partie nur äußerst selten gefragt. Die kollektive Spielkultur trieb Trainer Louis van Gaal ein Lächeln ins Gesicht. Herausragend dabei war einer, dem nur eine Nebenrolle zugedacht war: Ivica Olic.

    Der Kroate versuchte mal wieder anschaulich zu beweisen, dass der Ermüdungsprozess eine Erfindung von Sportwissenschaftlern für faule Spieler ist. Die Herren Ferdinand und Evra wussten mit dem emsigen Fummler nichts anzufangen. Und wäre Olic tatsächlich ein Torjäger, hätte er bereits in der ersten Halbzeit den Ausgleich erzielt. So aber friemelte er den Ball erst in der letzten Minute zum 2:1 ins Tor. Van Gaal ließ sich anschließend nicht lumpen und beschied seinem Stürmer "immer scharf" zu sein.

    Einen Tag nach dem Sieg gegen Manchester zeigte Olic erneut seine Qualitäten. Diesmal vor dem Mikrofon. Er sekundierte seinen Vereinsbossen. Die beschwerten sich bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) über den als Rasen bezeichneten Rasen in der Arena auf Schalke und eröffneten somit die Psychospielchen im Vorfeld des Spitzenspiels am Samstag. "Das war immer ein Rasen wie ein Billardtisch. Das letzte Mal war er nicht Bundesliga-Niveau, sondern eher wie in Russland", bestätigte Olic. Anders als die Manchester-Abwehr zeigte sich die DFL aber nicht beeindruckt. Als "unsachlich und populistisch" wurden die Äußerungen aus München zurückgewiesen.

    Das interessierte Wayne Rooney selbstverständlich nicht. Er und ganz Fußball-England sind froh, dass sich der Stürmer in der letzten Minute des Spiels gegen die Bayern nicht so ernsthaft verletzt hat, wie anfangs befürchtet. Die WM ist nicht in Gefahr. Für das Rückspiel fällt er aber mit einem gestauchten Knöchel aus. Das Mitleid in München wird sich in Grenzen halten. Von Tilmann Mehl

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