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Fußball: Abstiegskampf wird zu haariger Angelegenheit

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Abstiegskampf wird zu haariger Angelegenheit

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    Der Mönchengladbacher Dante will im Falle des Nichtabstiegs seine lockige Haarpracht opfern. dpa
    Der Mönchengladbacher Dante will im Falle des Nichtabstiegs seine lockige Haarpracht opfern. dpa

    Bei Borussen stehen Langhaarschneider dieser Tage hoch im Kurs: Erst ließ sich Dortmunds Kevin Großkreutz nach gewonnener Meisterschaft seine Matte stutzen, nun will Mönchengladbachs Dante nachlegen und seine beachtliche Mähne opfern - vorausgesetzt der Tabellen-16. bringt am Samstag beim Hamburger SV den Nichtabstieg in trockene Tücher. Der VfL Wolfsburg hofft indes, dass der Fußball-Meister der Frankfurter Eintracht das "Wunder von Dortmund" verhagelt. Echte Hoffnungen scheinen selbst die Hessen nicht mehr zu haben: Sie planen schon ihre neuen Strukturen für die 2. Liga.

    Demnach soll bei der Eintracht künftig Ämtertrennung herrschen und Vorstandschef Heribert Bruchhagen ein Sport-Manager zur Seite stehen. "Wir sind uns mit Bruchhagen einig, die Doppel-Lösung aufzugeben und einen Sport-Manager zu installieren", sagte Aufsichtsratschef Wilhelm Bender in einem Interview der "Bild"-Zeitung.

    Mögliche Kandidaten wie die früheren Bundesliga-Manager Dietmar Beiersdorfer (Hamburger SV) und Jan Schindelmeiser (1899 Hoffenheim) wollte Bender nicht kommentieren: "Wir haben uns überhaupt noch nicht mit Namen von Managern befasst. Das sind Spekulationen."

    Dagegen scheint das Aus von Trainer Christoph Daum festzustehen. Zwar warb der 57-Jährige erneut für eine weitere Zusammenarbeit. Der seit Amtsantritt in sechs Spielen sieglose Coach räumte aber ein, sein Wirken in Frankfurt sei auch für ihn ein sportliches "Negativerlebnis" gewesen: "Was bleibt, ist die Enttäuschung. Ich hätte gern bessere Ergebnisse präsentiert."

    Damit soll er nach Wunsch von Felix Magath bloß nicht am letzten Spieltag anfangen. Wolfsburgs Trainer setzt große Hoffnungen in die Dortmunder: "Beim Meister gehe ich davon aus, dass er nicht mit einer Niederlage in die Cabrios steigen will." Ein Abstieg des VfL wäre für Magath eine persönliche "Katastrophe".

    Harte Worte fand auch der verhinderte Torjäger Grafite, der nach seiner Gelbsperre ins Team zurückkehrt: "Wir müssen uns schämen, wenn man unsere Qualität sieht, welchen Trainer wir haben, welcher Konzern hinter uns steht", sagte er dem "Kicker".

    So versuchte Magath mit seinen ganz eigenen Methoden, den Spielern Beine zu machen. Unter der Woche bekamen alle VfL-Profis schwarz auf weiß die vom Verein gezogene Vertragsoption für die 2. Liga in die Hand gedrückt. "Es gibt jetzt Klarheit für die Spieler und Klarheit ist immer das Beste", sagte Magath lakonisch. "Es ist so, dass den Spielern hoffentlich klar gemacht worden ist, dass es besser ist, in der ersten Liga zu spielen, als in der zweiten."

    Der "Motivationsschub" dürfte gewirkt haben. "Es fällt schwer, sich so etwas vorzustellen", sagte etwa Grafite zu einer Beschäftigung im Unterhaus mit Partien gegen Paderborn oder Aue.

    Für Überraschungen könnte Magath auch in der Defensive sorgen: Die zuletzt nicht überzeugenden Diego Benaglio und Arne Friedrich könnten sich beim Saisonfinale auf der Bank wiederfinden. "Ich werde am Freitag nach dem Abschlusstraining entscheiden", sagte Magath.

    Für den Fall des angestrebten Klassenverbleibs soll der Heimweg für die Fußball-Profis des VfL zu einer triumphalen Zugfahrt mit den Fans werden. "Selbstverständlich können die Spieler dann anschließend die Zugfahrt genießen, wie sie wollen", sagte VfL-Trainer Magath. Geplant ist mit den rund 2000 Fans in Sonderzügen zurück nach Wolfsburg zu fahren. Auch Magath selbst wolle sich dann unters Fan-Volk mischen. "Das ist so vorgesehen", sagte der Coach. "Ich habe auch eine Bahncard, so dass es für mich günstiger wird."

    Sicher ist, dass Gladbachs Innenverteidiger Dante bei einem Nichtabstieg sein Markenzeichen verlieren wird: "Ja dann sind meine Haare fällig - denn ich halte mein Versprechen", sagte der 27-Jährige dem Internetportal "eurosport.yahoo.de". Sein Trainer Lucien Favre unterstrich das Selbstbewusstsein der Borussia: "Wir haben alle an Bord und fahren nach Hamburg, um drei Punkte zu holen." Allerdings sei die Anspannung beim Bundesliga-16. in den letzten Tagen auch gewachsen, räumte der Schweizer ein.

    Favre kann im Sturm wieder auf den lange verletzten Igor de Camargo hoffen, der aber zunächst auf der Bank sitzen soll. Vorsicht anderer Art muss Marco Reus walten lassen: Ihm droht die zehnte Gelbe Karte und damit eine Sperre im möglichen ersten Relegationsspiel. (dpa)

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