Rekordnationalspielerin Birgit Prinz hat ihrem Vater Stefan widersprochen, der Bundestrainerin Silvia Neid die alleinige Schuld am bitteren WM-Aus der deutschen Fußball-Frauen gegeben hatte. "Es ist nicht richtig, jetzt einer Person die Schuld zu geben", sagte Birgit Prinz in einer am Montag über den Deutschen Fußball-Bund (DFB) verbreiteten Erklärung. "Es wäre nicht mein Stil, mich öffentlich so zu äußern, und ich finde es inhaltlich auch falsch, die Dinge so undifferenziert darzustellen", ergänzte die aus der Nationalmannschaft zurückgetretene Prinz.
Ihr Vater hatte der Bundestrainerin im Hörfunksender hr1 schwere Vorwürfe gemacht: "Silvia Neid hat das Ganze alleine zu verantworten. Sie hat von Anfang an versucht, junge und ältere Spielerinnen gegeneinander auszuspielen und hat dadurch die Spielerinnen sehr verunsichert." Selbst als seine Tochter Birgit in der Krise steckte, habe sie das Gespräch mit Neid von sich aus suchen müssen: "Das ist für mich einer der Gründe, warum das Ganze kaputt gegangen ist."
Für Birgit Prinz, die sich nach schwachen Leistungen vor dem Vorrundenspiel gegen Frankreich selbst aus dem Team genommen hatte und später von Neid nicht mehr berücksichtigt worden war, sind diese Äußerungen jedoch ausschließlich die ganz persönliche Meinung ihres Vaters: "Mein Vater ist ein sehr emotionaler Mensch, der seiner Enttäuschung Luft machen wollte." Neid sei nicht in der Lage, ein Team zu führen, "und es wäre klug, wenn sie einen Strich darunter ziehen würde", hatte Stefan Prinz gefordert.