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Europameisterschaft: Deutschland will EM 2024 lieber als 2020

Europameisterschaft

Deutschland will EM 2024 lieber als 2020

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    Die Allianz-Arena wird sehr wahrscheinlich Spielort bei der EM 2020.
    Die Allianz-Arena wird sehr wahrscheinlich Spielort bei der EM 2020. Foto: Frank Leonhardt (dpa)

    Zwar will der DFB vorerst weiter mit München als Kandidat ins Rennen um das Premium-Paket mit den beiden Halbfinals und dem Endspiel der ersten pan-europäischen EM gehen. Doch viel lieber möchten die Macher um

    "Unser größter Wunsch ist, die gesamte EM 2024 in Deutschland auszurichten", machte Niersbach in den vergangenen Tagen deutlich. Bis UEFA-Boss Michael Platini an diesem Freitag ab 13.00 Uhr im Espace Hippomène von Genf das Geheimnis der 13 Ausrichterländer inklusive des Finalorts der EM 2020 lüftet, ist Niersbach deshalb vor allem als Strippenzieher gefragt. Es gilt, den Engländern, mit Londons Wembley-Stadion der einzige Mitbewerber um das Endspiel 2020, die Zusage abzuringen, kein Interesse an der Komplett-EM 2024 zu zeigen - und dafür vier Jahre zuvor für eine Woche der Nabel der europäischen Fußball-Welt zu sein.

    Die 19 Bewerber für die Fußball-Europameisterschaft 2020

    Die Fußball-Europameisterschaft 2020 findet erstmals in 13 Ländern statt. Die Idee zur pan-europäischen EM stammt von UEFA-Boss Michel Platini, der das Jubiläum des Kontinentalturniers begehen will. Die erste EM fand 1960 statt. Folgende 19 Verbände haben sich um einen Teil der Veranstaltung beworben:

    ASERBAIDSCHAN (Baku) - Stadion: Olympiastadion Kapazität: 69 870 Bewerbung um: Drei Vorrundenspiele und ein Achtel- oder Viertelfinale

    BELGIEN (Brüssel) - Stadion: Eurostadion Kapazität: 62 613 Bewerbung um: Drei Vorrundenspiele und ein Achtel- oder Viertelfinale

    BULGARIEN (Sofia) - Stadion: Nationalstadion Kapazität: 33 621 Bewerbung um: Drei Vorrundenspiele und ein Achtel- oder Viertelfinale

    DÄNEMARK (Kopenhagen) Stadion: Parken-Stadion Kapazität: 38 190 Bewerbung um: Drei Vorrundenspiele und ein Achtel- oder Viertelfinale

    DEUTSCHLAND(München): Allianz-Arena Kapazität:_70 067 Bewerbung um: Drei Vorrundenspiele und ein Achtel- oder Viertelfinale sowie das Finalpaket mit den beiden Halbfinals und dem Endspiel

    ENGLAND(London): Wembley-Stadion Kapazität: 90 652 Bewerbung um: Drei Vorrundenspiele und ein Achtel- oder Viertelfinale sowie das Finalpaket mit den beiden Halbfinals und dem Endspiel

    IRLAND (Dublin): Dublin Arena Kapazität: 51 711 Bewerbung um: Drei Vorrundenspiele und ein Achtel- oder Viertelfinale

    ISRAEL (Jerusalem): Teddy Stadion Kapazität: 32 000 Bewerbung um: Drei Vorrundenspiele und ein Achtel- oder Viertelfinale

    ITALIEN (Rom): Olympiastadion Kapazität: 68 993 Bewerbung um: Drei Vorrundenspiele und ein Achtel- oder Viertelfinale

    MAZEDONIEN (Skopje) Stadion: National Arena Philip II Kapazität: 32 483 Bewerbung um: Drei Vorrundenspiele und ein Achtel- oder Viertelfinale

    NIEDERLANDE (Amsterdam): Amsterdam Arena Kapazität: 53 052 Bewerbung um: Drei Vorrundenspiele und ein Achtel- oder Viertelfinale

    RUMÄNIEN (Bukarest): National Arena Kapazität: 54 851 Bewerbung um: Drei Vorrundenspiele und ein Achtel- oder Viertelfinale

    RUSSLAND (St. Petersburg): Zenit Arena Kapazität: 61 251 Bewerbung um: Drei Vorrundenspiele und ein Achtel- oder Viertelfinale

    SCHOTTLAND (Glasgow): Hampden Park Kapazität: 51 472 Bewerbung um: Drei Vorrundenspiele und ein Achtel- oder Viertelfinale

    SCHWEDEN (Stockholm): Friends Arena Kapazität: 50 653 Bewerbung um: Drei Vorrundenspiele und ein Achtel- oder Viertelfinale

    SPANIEN (Bilbao): San Mamés Stadion Kapazität: 53 289 Bewerbung um: Drei Vorrundenspiele und ein Achtel- oder Viertelfinale

    UNGARN (Budapest): Puskás Ferenc Stadion Kapazität: 68 156 Bewerbung um: Drei Vorrundenspiele und ein Achtel- oder Viertelfinale

    WALES (Cardiff): Millennium Stadium Kapazität: 74 154 Bewerbung um: Drei Vorrundenspiele und ein Achtel- oder Viertelfinale

    WEISSRUSSLAND (Minsk): Dinamo Arena Kapazität: 35 000 Bewerbung um: Drei Vorrundenspiele und ein Achtel- oder Viertelfinale

    Es könne "im Sinne der Einvernehmlichkeit eine Option sein, eine Kampfabstimmung über die Finalserie zwischen London und München im Exekutivkomitee zu vermeiden", sagte Niersbach jüngst auf der eigenen Verbandshomepage. Viel deutlicher kann man eigentlich nicht ausdrücken, dass man an der Finalwoche der EM 2020 nicht mehr interessiert ist. Zumal als sicher gilt, dass Deutschland mit München zu den zwölf Standorten zählen wird, an denen drei Vorrundenspiele und ein Achtel- oder Viertelfinale ausgetragen werden. Teil-Gastgeber der EM 2020, alleiniger Veranstalter des Turniers 2024 - so sieht der Plan des DFB aus.

    Auf der DFB-Homepage wird das Londoner Wembley-Stadion daher auch unverblümt als "Favorit für die Finalrunde" bezeichnet. Auf Wahlkampfgetöse haben der Verband und die Verantwortlichen in München in auffälliger Eintracht komplett verzichtet. Doch da sich Konstellationen auf sportpolitischem Parkett jederzeit ändern können und es bei den Beratungen des Exekutivkomitees zumindest offiziell noch nicht um das Turnier in zehn Jahren geht, wird der DFB wohl bis zum letzten Moment warten, ehe er seine Kandidatur um das Finale 2020 zugunsten Englands zurückzieht.

    UEFA-Präsident Platini dürfte egal sein, welche Stadt er und die 16 weiteren Mitglieder des Exekutivkomitees, dem auch Niersbach angehört, zum Krönungsort des übernächsten Europameisters bestimmen. Sowohl London als auch München erhielten im Evaluierungsbericht exzellente Noten. Und auch die anfangs belächelte Idee des Franzosen, das Turnier 60 Jahre nach der ersten EM 1960 erstmals in ganz Europa stattfinden zu lassen, hat inzwischen die meisten Kritiker überzeugt. Selbst der zunächst skeptische Niersbach bezeichnet den Plan inzwischen als "sehr reizvoll, weil Länder in die Gastgeberrolle schlüpfen können, die niemals ein komplettes Turnier ausrichten könnten".

    Während Platinis Intimfeind Joseph Blatter mit seiner FIFA in Russland (2018) und Katar (2022) zwei heftigst problembeladene Gastgeber vor sich hat, kann Platini sogar aus 19 Bewerbern auswählen: Aserbaidschan (Baku), Belgien (Brüssel), Bulgarien (Sofia), Dänemark (Kopenhagen), Deutschland (München), England (London), Irland (Dublin), Israel (Jerusalem), Italien (Rom), Mazedonien (Skopje), Niederlande (Amsterdam), Rumänien (Bukarest), Russland (St. Petersburg), Schottland (Glasgow), Schweden (Stockholm), Spanien (Bilbao), Ungarn (Budapest), Wales (Cardiff), Weißrussland (Minsk) wollen alle Teil des Events werden.

    Sollte Deutschland wie geplant den Zuschlag für drei Vorrundenpartien sowie eine Begegnung der K.o.-Runde bekommen, würden zwei Gruppenspiele der deutschen Mannschaft definitiv in München stattfinden. Ehe es 2024 dann das komplette Fußball-Fest in Deutschland geben soll. (dpa)

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