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Endspurt um EM 2016 - Frankreich DFB-Favorit

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Endspurt um EM 2016 - Frankreich DFB-Favorit

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    Endspurt um EM 2016 - Frankreich DFB-Favorit
    Endspurt um EM 2016 - Frankreich DFB-Favorit Foto: DPA

    Im Dreikampf zwischen Frankreich, Italien und der Türkei sind die Franzosen favorisiert - und dürfen die deutsche Stimme auch schon einkalkulieren. Immerhin schuldet der Deutsche Fußball-Bund seinem Nachbarn noch einen kleinen Gefallen, weil dieser auf die Frauen-WM 2011 verzichtet hatte. "Wir haben immer klar gesagt, dass vor allem Fairness dazu gehört, wenn der DFB solche Entscheidungen zu treffen hat", sagte

    Zwanziger darf als eines von 13 Mitgliedern des Exekutivkomitees über den Gastgeber der Kontinentalkämpfe in sechs Jahren abstimmen. Um 9.30 Uhr haben die drei Kandidaten jeweils 30 Minuten Zeit für eine abschließende Präsentation im Plenum, anschließend berät Europas Fußball-Regierung hinter verschlossenen Türen - ehe UEFA-Präsident Michel Platini den berühmten Umschlag öffnet und in dem modernen Event- und Kulturzentrum von Genf das Votum veröffentlicht.

    "Das wird eine ganz ganz schwierige Entscheidung", sagte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach der Nachrichtenagentur dpa. "Wir haben drei erstklassige Bewerbungen. Das Turnier könnte in allen drei Ländern zweifellos ausgetragen werden." Tags zuvor hatte er sich am Sitz der UEFA in Nyon mit seinen Kollegen der "Kommission für Nationalmannschaftswettbewerbe" getroffen, um die technischen Empfehlungen an das Exekutivkomitee abzuschließen.

    Die Franzosen gelten zwar nach dem jüngsten Evaluierungs-Bericht der UEFA als Top-Kandidat, doch das war Italien bei der letzten Abstimmung auch. Und die EM 2012 wird bekanntermaßen nicht in Südeuropa, sondern in Polen und der Ukraine gespielt.

    Mit insgesamt rund 1,7 Milliarden Euro sieht die französische Bewerbung deutlich mehr Gesamtinvestitionen vor als die der Türkei (920 Millionen) oder Italien (750 Mio). Die Franzosen wollen vier neue Stadien in Bordeaux, Lyon, Lille und Nizza bauen und die restlichen acht für die Euro vorgesehenen Arenen modernisieren. "Es geht um die Zukunft des französischen Fußballs", sagte Liga-Präsident Frédéric Thiriez der Sportzeitung "L'Équipe".

    Die Italiener, die nach der Vergabe der EM 2012 Komplott und Betrug witterten, hoffen auf eine Art Wiedergutmachung. "Nochmal werden sie uns nicht so demütigen", heißt es in Rom. Das Land des Weltmeisters braucht das Turnier auch, um endlich seine antiquierten Stadien aufzupeppen. Verglichen mit den Fußballarenen in Spanien, England und Deutschland sind Italiens Stadien hoffnungslos veraltet. Die für die WM 1990 gebauten oder renovierten Stadien sind unkomfortabel, viele taugen nicht mehr für das moderne Fußball-Geschäft mit VIP-Logen und Hightech-Veranstaltungssälen.

    Und der große Außenseiter Türkei? Beweist mit der dritten Bewerbung nacheinander bemerkenswerte Ausdauer und setzt vor allem auf die Fußballbegeisterung der anatolischen Fans. "Wir repräsentieren das neue Europa", sagt Verbands-Chef Mahmut Özgener.

    Auch Zwanziger macht Mut. "Die türkische Delegation hat uns ihre Bewerbung so emotional präsentiert, da kamen einem fast die Tränen. In diesem Moment hattest du das Gefühl, du kannst eigentlich nur für die Türkei stimmen", sagte er. "Wenn man davon ausgeht, dass alle Bewerbungen inhaltlich auf einem Niveau sind, wird die Leidenschaft der Präsentation bei der Entscheidung sicherlich eine Rolle spielen."

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